DIRTY SHIRT: Different/Revolution [Eigenproduktion]

Extrem aufgeschlossene Musikhörer sollten mal ein Ohr riskieren, für alle anderen sind DIRTY SHIRT mit ihrem wilden Mix aus Elektro, Metal, Psychedelic und Funk wahrscheinlich nur partiell interessant.

Vier Musiker von RHETORICA sind bei diesem rumänischen Sextett mit von der Partie, die musikalischen Gemeinsamkeiten beschränken sich jedoch auf ein Minimum und kommen nur bei einem einzigen Song zum Vorschein. DIRTY SHIRT wurden als Alternative Metal-Act gegründet, um sich später dem Progressive Power Metal zu verschreiben. Mittlerweile ist man bei düsterem Industrial Metal mit mal mehr, mal weniger starkem Techno-Einschlag angekommen – eine seltsame Wandlung, und auch wenn man mit den in der Vergangenheit gespielten Genres nichts mehr zu tun hat, so sind die auf dieser Promo zusammengefassten Demos Different und Revolution doch ein ziemlicher stilistischer Flickenteppich, bei dem nicht klar ist, welche Hörerschicht damit angesprochen werden soll.

Bitch kommt mit seinen Elektrobeats, der treibenden Basslinie und dem Sprechgesang mit Robotereffekt reichlich technoid rüber, nur vereinzelt kommen hier leider nicht allzu fette, sondern etwas dumpf klingende E-Gitarren zum Einsatz. Tell me why schlägt in eine ähnliche Kerbe, ist aber metallastiger und noisiger ausgefallen, und der böse Kreischgesang, der teils auch schon beim vorherigen Song Verwendung fand, spielt hier eine größere Rolle. Starker Song! Loneliness ist dann ein Stück, welches ohne weiteres von RHETORICA stammen könnte, ein langsamer, melancholischer Rocksong mit psychedelischem Piano und säuselndem mehrstimmigen Gesang, der immer auf seltsame Art schief klingt. Ganz nett, aber irgendwie deplatziert und mit ein Grund, warum bei der Musik von DIRTY SHIRT einfach keine klare Linie zu erkennen ist.

Das Revolution-Demo ist stilistisch nicht anders ausgefallen, weshalb man die beiden auf dieser Promo enthaltenen Demos auch ruhig als Gesamtwerk betrachten kann. Break Up ist ein Elektro-Song, bei dem die Gitarren kaum zu hören sind, der dafür aber im Gegensatz zu vielen anderen Stücken auf dieser CD mit einer echten Hookline ausgestattet ist, die sich schnell zu einem Ohrwurm entwickelt. Das folgende Skizo fällt dann wieder komplett aus dem Rahmen mit seinem Funk-Gitarren, zu denen sich Elektrobeats und Gesang mit Cher-Effekt gesellen. Leider geht das Stück im Refrain wieder in ziemlich uninspirierten Elektro-Metal über, erst das Synthesizer-Solo lässt wieder aufhorchen.

Richtige Hits haben DIRTY SHIRT nicht am Start, ihre Musik ist vielmehr sehr experimentell gehalten. Leider fehlt dabei so etwas wie ein roter Faden und ein klares Ziel vor Augen. Um privat vor sich hin zu musizieren, ist dies ja völlig in Ordnung, doch bei diesen beiden Demos stellt sich wirklich die Frage, wer diese erwerben soll. Extrem aufgeschlossene Musikhörer sollten mal ein Ohr riskieren, für alle anderen sind DIRTY SHIRT wahrscheinlich nur partiell interessant.

Veröffentlichungstermin: November 2004

Spielzeit: 40:58 Min.

Line-Up:
Dan Rini Craciun – vocals

Mihai Tivadar – synths

Dani Prikop – guitar

Cristi Balanean – guitar

Pal Novelli – bass

Vlad Toca – drums

Hompage: http://www.dirtyshirt.home.ro

Email-Adresse der Band: dirtyhirt.mihai@home.ro

Tracklist:
DIFFERENT (Demo November 2004)

1. Bitch

2. Tell me why

3. Loneliness

4. Gone

5. Rise

6. nOAPTE bUNA

7. UB – clip version

REVOLUTION (Demo March 2004)

8. Revolution

9. Break Up

10. Skizo

11. UB

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