U.D.O.:Nailed to Metal (The Complete History) [DVD]

Da U.D.O. sich ja wirklich etabliert haben und zu einer festen Institution in Sachen Metalkultur herangereift sind, ist dieser Rundling für seine Fans und Freunde bestimmt ein Muss.

Mit ACCEPT aufgewachsen, von U.D.O. nie was gehört… das macht mich vielleicht nicht gerade zum geeignetsten Kritiker für die neue/erste U.D.O-DVD „Nailed to Metal“. Andererseits kann ich mit Sicherheit ein wirklich objektives Review bieten, da ich weder in Fan-Fanatismus, noch in Negativismus gefangen bin. So far, we´ll see…

Mit wirklich satten 255 Min. Running Time ist dieses audiovisuelle Machwerk wirklich mehr als großzügig ausgefallen und beinhaltet somit jede Menge Infos über den Altrocker und seine Recken. Wo soll ich nun anfangen? Ich persönlich habe mich erwartungsvoll auf den „Behind the Scenes“-Bereich gestürzt, um erst mal kräftig über das Tourleben von den U.D.O.´s abzulachen… Tja, statt lustiger Sprücheklopferei und „intimen“ Backstage-Einsichten wurden mir weder lustige, noch spektakuläre Einsichten geboten. Ein bisschen Filmen am Flughafen, blöde Grimassen in die Kamera schneiden und den Jungs beim Shoppen zu zugucken (untermalt von U.D.O.-Songs) ist nicht der Hit und zeigt, dass Udo, trotz relativ junger Besetzung, sein skandalöses Rockstarleben wohl verwirkt hat. Schade, der Behind the Scenes-Bereich ist schon mal fürn Arsch. Da lobe ich mir, nebenbei bemerkt, die DIMMU BORGIR-DVD, wo es echt allerhand zu lachen und staunen gibt.

Die multimediale Umsetzung des „Biography“-, „Discography“- und „Photogallery“-Bereichs ist da um einiges informativer und wirklich sehr gut gemacht. Hier kann wirklich jeder seine eventuell vorhandenen Wissenslücken über U.D.O. perfekt schließen und ´ne Menge über die Band erfahren – Super! In dem „Videoclips“-Bereich findet man ebenfalls jede Menge Stuff aus dem visuellen Schaffen der Band. So wird zu „Heart of Gold“ zum Beispiel das reguläre Video, das „Making of“ und ein Mitschnitt aus dem „Hit-Studio“ von 1989 geboten (…gut gelacht!). Aber auch die Videos von „They want War“ (…sehr genial!), „Break the Rules“, „Independence Day“, „Go Back to Hell“ (live aus der Zeche Bochum 1988), ein Drum-Solo von der Russland-Tour und das (äußert) fragwürdige – bzw. obskure! – Duett mit ARIA „Still“ feilgeboten. Lustig, das hier echt recht altes Material den Weg auf den Silberling gefunden hat…

Etwas schmächtig hingegen ist das Konzert aus Russland (wo eigentlich, Moskau???) ausgefallen, bei dem nach 10 Songs (Holy, Raiders of Beyond, Midnight Mover, Independence Day, Metal Eater, Winter Dreams, Shout it Out, Cut me Out und I´m a Rebel) der Vorhang fällt.

Wenig spektakulär schleppen sich die Jungs über die Bühne, sonstige Showeinlagen vermisst der geneigte Konsument gänzlich – etwas fade. Ein Highlight für echte Fans dürften aber mit Sicherheit die Previously unreleased Audio Tracks sein, wo sich jede Menge Songs befinden, welche hier als Demo-/ bzw. Vorproduktionsaufnahmen auf CD gebannt wurden. Sieben satte U.D.O.-Songs, bei denen jeder selbst entscheiden muß ob das nun echt wichtig ist, oder eben nicht. Für die surfgeilen unter euch findet ihr in der Rubrik Websites eine Fülle an Links zu den unterschiedlichsten Institutionen rund um U.D.O.

Tja, alles in allem bekommt der gute Fan auch gute Ware, welche resümierend sehr informativ ist und lediglich durch die Schwäche des Konzerts und des Backstagematerials ein paar Punkte in der B-Note einbüßt. Vielleicht hätte man noch einige Titel über Songs, Lokalitäten oder ähnliches mit einbauen können, da so teilweise etwas der Überblick fehlt. Da U.D.O. sich ja wirklich etabliert haben und zu einer festen Institution in Sachen Metalkultur herangereift sind, ist dieser Rundling für seine Fans und Freunde bestimmt ein Muss, in das sich das Investieren allemal lohnen wird.

LINE-UP:

Udo Dirkschneider-Vocals

Stefan Kaufmann-Guitar

Igor Gianola-Guitar

Fitty Wienhold-Bass

Lorenzo Milani-Drums

LABEL:

AFM Records

VÖ:

25.8.2003

SPIELZEIT:

255 Min.

www.udo-online.de

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