LANFEAR: ´Towers´ – Debütalbum als Download erhältlich

Die Progressive Metal-Band LANFEAR hat ihr schon seit geraumer Zeit nicht mehr erhältliches Debütalbum "Towers" als Download veröffentlicht. "Towers" erschien ursprünglich 1996 und ist nun unter anderem über iTunes, Amazon MP3, Musicload zum Sonderpreis erhältlich. Im Anhang könnt Ihr ein ausführliches Statement von Gitarrist Markus Ullrich lesen. Aktuell arbeitet die Band an Ihrem siebten, noch unbetitelten Album, welches voraussichtlich dieses Jahr erscheinen wird.

Die Progressive Metal-Band LANFEAR hat ihr, schon seit geraumer Zeit nicht mehr erhältliches, Debütalbum Towers als download veröffentlicht. Towers erschien ursprünglich 1996 und ist nun unter anderem über iTunes, Amazon MP3, Musicload zum Sonderpreis erhältlich.

Aktuell arbeitet die Band an Ihrem siebten, noch unbetitelten Album, welches voraussichtlich dieses Jahr erscheinen wird.

 

Statement von Gitarrist Markus Ullrich:
Das 1996 LANFEAR-Debütalbum TOWERS
Offizielle Download-Veröffentlichung und die Story dahinter…

Heute vor 18 (!) Jahren haben wir unser Debütalbum “Towers” als Eigenproduktion veröffentlicht!
Damals war es nicht gerade üblich, ein komplettes Album ohne jegliche finanzielle Unterstützung einer Plattenfirma zu veröffentlichen. Die meisten Bands nahmen ein Demotape (an alle unter 30-Jährigen: deshalb heißt das auch DAS Demo und nicht DIE Demo, pfui Teufel) nach dem anderen auf, in der Hoffnung, irgendwann einen Deal zu ergattern.
Nachdem wir 1994 unser Demotape veröffentlicht hatten und durchweg positive Resonanzen bekamen, beschlossen wir irgendwann, Nägel mit Köpfen zu machen. Wir waren jung und unerfahren, alle knapp unter oder knapp über 20 und zum ersten Mal in einem richtig professionellen Studio (hi Andy!).
Wir nahmen also einen Kredit auf und investierten eine Unmenge an Kohle, um die neun Songs aufzunehmen, die dann später unter dem Namen „Towers“ veröffentlicht werden sollten. 1995 war das nicht so einfach wie heute, geschweige denn so „günstig“. Abgesehen davon war für uns natürlich alles dennoch total geil und neu und ich möchte diese Zeit daher auf keinen Fall missen.
Wir ließen 500 Exemplare von „Towers“ pressen, verschickten ein paar CDs an die üblichen Magazine und Fanzines und bekamen fast ausnahmslos überschwängliche Kritiken. Es gab wohlgemerkt keinen Vertrieb und selbstverständlich auch noch kein Internet. Die Leute schickten uns Kohle und wir ihnen die CD. Wir bekamen daraufhin unglaublich viele Briefe zurück, unser Logo wurde nachgemalt, gebastelt und was weiß ich alles. Wir mussten Autogramme geben, Ansichtskarten aus der ganzen Welt trudelten ein und hin und wieder rief sogar ein neu gewonnener Fan an, weil im Booklet der CD meine Tel.-Nr. angegeben war. (@Erstbesitzer: Sie ist seit 13 Jahren nicht mehr korrekt…). Es kamen handschriftliche Interviewfragen und ich schrieb natürlich selbstverständlich auch von Hand zurück.
Mit einigen dieser Leute stehen wir noch heute in Kontakt und es haben sich richtige Freundschaften entwickelt, was mich sehr stolz macht. DAS, meine Damen und Herren, bedeutet für mich METAL!
Innerhalb weniger Monate war die Erstauflage restlos ausverkauft und wir haben noch einmal 500 pressen lassen, die dann auch kurze Zeit darauf weg waren.

Es gab einige Angebote seitens Plattenfirmen, aber nicht wirklich was Seriöses. Das neu gegründete Label Urwerk Records bot uns dann an, „Towers“ nochmals offiziell zu veröffentlichen, mit der Option ein evtl. zweites Album zu finanzieren. Aus „Towers“ wurde „Towers of February“ (so nennt sich der 15 min. Longtrack auf dem Album) und ein neues Cover gab es auch. Das sah dann professioneller aus, irgendwie aber auch typisch prog-metallisch und weniger zur Musik passend. Wir sahen es übrigens zum ersten Mal in der Anzeige eines stinknormalen Versandhauskataloges! Keiner von uns hatte das abgesegnet und irgendwie war es uns auch egal.
Ich habe keine Ahnung wie viele Exemplare Urwerk hatten pressen lassen, jedenfalls haben wir natürlich nie einen Cent gesehen – sorry, damals natürlich noch Pfennig! Alles was Urwerk taten, war viel zu reden und nichts zu machen, somit lernten wir also schon früh die essenziellen Grundpfeiler des Musikgeschäfts kennen.

Das originale „Towers“ (wir nennen es liebevoll „die Grüne“) ist heutzutage extrem rar und fast unmöglich aufzutreiben. Wenn man mal fündig wird, ist das Ding in der Regel natürlich unverschämt teuer. Selbst die Wiederveröffentlichung ist sehr selten geworden.
Sicherlich wirkt die Produktion fast 20 Jahre später angestaubt und irgendwie plastisch (Gen spielte auf e-drums, um zumindest etwas Kohle zu sparen). Wir waren natürlich auch nicht gerade die besten Musiker (das ist sogar noch untertrieben) und allgemein klingt das Album für mich „ganz weit weg“, wenn ich es heute anhöre. Es läuft gerade übrigens zum ersten Mal seit bestimmt 10 oder 12 Jahren
Die meisten Stücke sind allerdings ziemlich gut. Richtig coole Ideen und teilweise tolle Melodien, nur eben noch nicht so richtig ausgereift und etwas konstruiert wirkend.

Wir haben schon vor Jahren beschlossen, dass „Towers“ niemals wiederveröffentlicht wird. Es wird keinen Remix, kein Remastering, keine Neuauflage, keine Bonus CD, keine Demo Collection und ähnlichen Kram geben. Allerdings dachten wir, es wäre ganz nett, das Album endlich mal digital verfügbar zu machen. Für die Fans, die unsere Anfänge nie gehört haben und doch wissen möchten, was wir damals so getrieben haben.
„Towers“ ist ab sofort auf iTunes, Amazon MP3, Musicload und den üblichen Download-Portalen zum Spezialpreis (soweit von uns steuerbar) erhältlich. Bei einigen Stores (Spotify, WiMP usw.) dauert das noch etwas länger, kurzfristig sollte das Album aber überall verfügbar sein.

Ich habe die Wave-Dateien mit einem hochwertigen Programm von meiner neuwertigen Original-CD gerippt, daher werdet ihr wohl nirgendwo eine bessere Qualität finden. Keine Ahnung, welche Portale welche Formate anbieten, sicherlich sind bei Interesse aber auch irgendwo Lossless-Files verfügbar.

Natürlich kann man „Towers“ qualitativ und soundtechnisch nicht mit unseren aktuelleren Alben vergleichen, aber wer Lust auf eine kleine Reise zurück in die Zeit hat, als manche Dinge besser waren und manche nicht, der ist herzlich eingeladen
Haut rein!
Ulle/LANFEAR

Total
0
Shares
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner