GRABGEFLÜSTER [Filmkritik]

Liebe versetzt Särge – zumindest manchmal.

„Wie vielen Menschen ist es vergönnt, ein Leben wie im Traum zu führen?“ Eine ziemlich grundlegende Frage, die sich die Helden des Films in der Abgeschiedenheit ihres kleinen walisischen Dorfes stellen. Bestattungsunternehmer Boris (brillant: Alfred Molina) und seine Jugendliebe Betty (mit grauenhafter deutscher Synchronstimme: Brenda Blethyn) wollen ihren Traum wahrmachen und auf ihre alten Tage endlich zusammenfinden. Dummerweise ist die herzensgute Endvierzigerin verheiratet und will sich partout nicht von ihrem tyrannischen Ehemann scheiden lassen. Also führt der Weg der Herzen nur über den (vorgetäuschten) Tod – und Betty landet als quicklebendige Leiche im offenen Sarg.

„Grabgeflüster“ (Regie: Nick Hurran) wartet mit einer originellen Geschichte, einer bis in die Nebenrollen (unter anderem Christopher Sleepy Hollow Walken als Konkurrent aus Amerika, der das beschauliche Dörfchen mit abgefahrenen Eventbestattungen à la „Star Treck“ auf Trab hält) hinein vorzüglichen Besetzung und einer ganzen Latte an gelungenen Szenen auf. Da liefern sich die Leichenwagen ein Wettrennen zum Unfallort, es gibt musicalreife Tanzeinlagen in der Kühlkammer und einen bärenstarken Horror-Showdown im Haus des vermeintlichen Witwers. Eine rundum nette wenngleich harmlose Komödie mit einem Schuss rabenschwarzen britischen Humor!

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