BLACK MIRROR (PC-Spiel)

Im abgelaufenen Jahr gab es im PC-Spiele Bereich eine Reihe von gelungenen Veröffentlichungen des lange Zeit totgesagten Adventure-Genres. Eines der besten und wahrscheinlich (gruselig) atmosphärischten Releases war Black Mirror, das vom tschechischen Entwicklerstudio Future Games realisiert und vom Hamburger Publisher dtp im deutschsprachigen Raum vertrieben wird.

GruselIm abgelaufenen Jahr gab es im PC-Spiele Bereich eine Reihe von gelungenen Veröffentlichungen des lange Zeit totgesagten Adventure-Genres. Eines der besten und wahrscheinlich (gruselig) atmosphärischten Releases war Black Mirror, das vom tschechischen Entwicklerstudio Future Games realisiert und vom Hamburger Publisher dtp im deutschsprachigen Raum vertrieben wird.

Der Hintergrund

Samuel Gordon ist ein gut dreißigjähriger Mann, der seine Familienbande am liebsten für immer und ewig vom Nabel seiner Seele abgetrennt hätte, nachdem seine geliebte Gattin den einst wütenden Flammen im Schloss Black Mirror, dem Familienanwesen der Gordons, zum Opfer fiel. Doch der mysteriöse Tod seines Großvaters lässt ihn zumindest zu den Trauerfeierlichkeiten in die englische Einöde zurückkehren. Nach den ersten Unterhaltungen mit den Familienmitgliedern und Bediensteten kommen jedoch einige Ungereimtheiten ans Licht, die den neugierigen Helden dazu bewegen, doch noch ein paar Tage länger auf Black Mirror zu verweilen.

Nach und nach erkundet sich Samuel über die Geschichte der Gordons, liest über einen Fluch, der seit Jahrhunderten über den Gordons haftet, von rätselhaften Gruften, Fehden zwischen den Ahnen und hinterlassenen Schlüsseln, die als Wegbereiter für das Böse dienen könnten. Gleichzeitig geschehen im Laufe des Abenteuers seltsame, furchteinflößende Dinge und die eine oder andere Leiche sorgt für zusätzlichen Zündstoff im spannenden Storyverlauf.

Welche

Abenteuerlust

Natürlich zieht der Spieler als Samuel Gordon in das Abenteuer und beginnt mit seinen Nachforschungen auf dem Anwesen der Gordons. Die ersten Gespräche sind mit dem übersichtlichen und selbsterklärenden Dialog-System mehr oder weniger schnell erledigt und gefundene Gegenstände wandern ins sorgfältig aufgefädelte Inventar am unteren Rand des Bildschirms. Die Handhabung ist also ganz im Stile der Point& Click-Adventures, wobei der Cursor bei aktionsgebundenen Gegenständen und Personen seine Farbe ändert.

Während man die meisten Aktionen mit der linken Maustaste einleitet (manchmal bedarf es auch des oftmaligen Anklickens eines Gegenstandes, bis man dessen essenzielle Einsatzmöglichkeit herausgefunden hat), muss man – zwar selten aber doch – auch die rechte Maustaste zur Hilfe nehmen, um die Gegebenheiten näher zu untersuchen; dies sorgt leider – gerade zu Beginn – für Verwirrung.

Etwas ärgerlich sind auch die vielen Meter, die man für manche Rätsel zurückzulegen hat. So ist es notwendig, einen Hausangestellten etwa viermal aufzufordern den Rasen zu mähen und ihn ebenso oft bei der Hausdame zu verpetzen, dass er dies immer noch nicht macht. Zum Glück kann man die einzelnen Locations mit einem Schnellausgang verlassen, um sich nicht immer dem schlendernden Gang der Protagonisten ausliefern zu müssen.

Apropos Schlendern: vieles geht in Black Mirror sehr gemächlich vor sich. Spricht man etwa den Wirt einer Kneipe an, so trocknet dieser vorher noch das Glas ab und wendet sich mit schier stoischer Ruhe erst nach geraumer Zeit dem Spieler zu. Auch die anderen Personen sind nicht gerade Feuer und Flamme, sofort ins Gespräch einzusteigen. Und selbst, wenn man schon mitten im Plaudern ist, fällt es etwas zu stark auf, dass die Dialoge sehr schleppend vorgetragen werden, wenn auch mit gut gemimten und geschriebenen Texten.

Knackige Variantenreiche Rätsel

Ein wichtiger Bestandteil eines Adventures sind natürlich seine Rätsel: auch hier hat Black Mirror einiges zu bieten. Der Großteil der kniffligen Aufgaben ergibt sich aus klassischen Inventarrätseln. Gegenstände zu finden, diese als brauchbar zu erkennen und danach zu kombinieren wird somit eine der primären Aufgaben des Spielers sein. Weniger in den Bereich der Rätsel fallend, aber für den Spielfortschritt ebenso wichtig sind die Gespräche, die dem Spieler Informationen liefern und weitere Orte freischalten.

Doch es gibt auch richtige Denksportaufgaben, die spezielle Etappenziele im linearen Spielverlauf signalisieren. Diese Herausforderungen lassen sich mit Geduld, Glück und Wissen lösen. So sind Puzzles zusammenzusetzen, eine Art Rösselsprung zu bewältigen, Tierkreiszeichen in die richtige Reihenfolge zu schieben oder Planetenkonstellationen herauszufinden. Auch Rätsel, deren Lösung auf ein reines Zufallsprinzip abzielen, sind zu finden: hier bleibt einem nur das Probieren übrig.

Atmosphäre pur

Der wohl größte Pluspunkt Black Mirrors ist die dem Spiel innewohnende Atmosphäre. Diese schöpft bei Sound und Grafik aus dem Vollen. Der Soundtrack passt sich sehr gut den dargestellten Räumlichkeiten an, obzwar er nicht sonderlich variantenreich ist. Den Hut gilt es einmal mehr auch vor der Lokalisierung zu ziehen, bei der dtp schon langsam zum Spezialisten avanciert.

Grafisch besticht vor allem die Liebe zum Detail. Sämtliche Locations sind bis ins kleinste Eck mit vielerlei Dingen ausgemalt, so dass die Räume lebendig und greifbar wirken. Auch die Darstellung der unterschiedlichen Witterungen ist den Entwicklern gut gelungen und fügt der düsteren Stimmung eine weitere Nuance hinzu.

Spannungsgeladene

Fazit

Mit Black Mirror bekommen erprobte Abenteurer einen erlesenen Mix aus Spannung und Rätselkost, der an manchen Stellen sogar für etwas Gänsehaut sorgt. Der lobenswerte Umfang des Spiels wurde aber mitunter etwas erschwindelt, wie eben durch das träge Verhalten mancher Personen oder übertrieben vieler Hin- und Herlaufereien. Doch nichts desto trotz wollen wir Black Mirror all denjenigen empfehlen, die seinerzeit schon mit Phantasmagoria und Konsorten ihre Freude dabei hatten, das Licht zu dämmen und sich mit der Maus auf ein spannendes, stimmungsvolles und rätselhaftes Abenteuer einzulassen.

Systemanforderungen:
Windows 98/ME/2000/XP
mind. 500 MHz
64 MB RAM
8 MB Grafikkarte

Testrechner:
Windows ME
CPU: 1 GHz
256 MB RAM
64 MB Grafikkarte

Total
0
Shares
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner