BIG FISH [Filmkritik]

Tim Burton meldet sich zurück – und wie!


Nach dem vielgescholtenen Remake des „Planet der Affen“ meldet sich Tim Burton („Nightmare Before Christmas“) als meisterlicher Märchenerzähler zurück. Mit dem ihm ureigenen comichaften Gothic Novel-Charme erzählt er von einer schwierigen Vater-Sohn-Beziehung. Will Bloom (Billy Crudup), Journalist und Vernunftsmensch, ist müde ob all der fantastischen Münchhauseniaden, die sein Erzeuger (verschmitzt: Albert Finney) bei jeder sich bietenden Gelegenheit gewinnbringend zum Besten gibt. Alle lieben ihn dafür, doch Will ist der Ansicht, dass er nie wirklich etwas über seinen vermeintlich so selbstgefälligen Erzeuger erfahren hat. Erst am Sterbebett des Vaters taut das Eis zwischen den beiden.

„Big Fish“ ist optisch wie inhaltlich ein dichter Trip, der uns in die geheimnisvolle Grenzwelt zwischen Wahrheit und Dichtung entführt. Hat Edward Bloom tatsächlich in das Auge einer Hexe geblickt, ein vergessenes Dorf gerettet und sich mit einem Riesen auf Wanderschaft begeben? Mit zahlreichen Einzelepisoden zündet Burton ein fulminantes Feuerwerk, das das Herz all jener rühren wird, die eine gute Geschichte zu schätzen wissen – und verstanden haben, dass es stets auf das rechte Maß an Dichtung und Augenzwinkern ankommt, um eine nette Episode so zu schmieden, dass sie den Alltag bunter macht. Ganz groß!

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