Relativ kurz vor Weihnachten erschien die erste offizielle (Joachim) Witt-DVD (FSK 12, RC2), auf der es leider keine Stücke der aktuellen Scheibe „Eisenherz“ zu hören gibt. Das liegt aber einzig und allein daran, dass auf „Live in der Berliner Philharmonie“ ein Konzert aus genau diesem Veranstaltungsort zu sehen ist, das bereits am 22.02.2001 (dem Geburtstag des 1949 in Hamburg geborenen Witt, der bereits 1965 seinen ersten offiziellen Auftritt hatte) im Rahmen der „Bayreuth Zwei“-Tour mitgeschnitten wurde (ich selbst sah Witt – der bereits 1974 unter dem Namen „Julian“ seine erste Single veröffentlichte – bei einem ähnlich gelungenen Auftritt nur sechs Tage später in der Hamburger Musikhalle). Unterstützt von einer sehr guten Band (zu der u.a. Gitarrist Jörg Sander, Drummer Martin Langer sowie die beiden ehemaligen Silly-Musiker Richard Barton, Keyboards und Uwe Haßbecker, Gitarre gehörten) und einer kleinen Riege von Cellisten (u.a. Emil Klein, Hanno Kuhns) präsentierte der ehemalige Schauspielschüler (der von 1973-1975 sogar ein Engagement am Hamburger Thalia-Theater hatte) die besten Stücke von „Bayreuth Eins“ („Das geht tief“, „Die Flut“, „Wintermärz“, „Liebe und Zorn“, „Und…ich lauf“), das komplette (!!) „Bayreuth 2“-Album mit Songs wie „Der Sturm“, „Jetzt und Ehedem“, „Über den Ozean“, „Hey-hey (Was für ein Morgen)“, „Die Flucht“, „Battaillon D’Amour“ oder „Stay“ sowie – im Zugabenteil und ohne orchestrale Begleitung – das unvermeidliche „Goldener Reiter“ und ein Medley aus „Kosmetik (Ich bin das Glück dieser Erde)“ und „Tri Tra Trullala/Herbergsvater“. Neben dem fast 110-minütigen Konzert (gibt’s im Dolby Digital 5.1-, DTS 5.1- oder Stereosound) gibt es noch sehens- und hörenswertes Bonusmaterial in Form der bereits bekannten (aber sehr schön gemachten) Videoclips zu „Die Flut“, „Bataillon D´Amour“, „Und…Ich Lauf“, „Das Geht Tief“ und „Stay“. Desweiteren gibt’s noch eine lesenswerte und informative Biografie, eine mehr als unvollständige Diskografie (wieso verschweigt man die Alben, die Witt für andere Labels aufgenommen hat? In der Bio werden sie doch auch genannt…) und Statements von Witt über u.a. das Konzert in der Philharmonie, Musik als Berufung, die Entstehung seiner Lieder, den Künstler, den Privatmenschen und seine Entwicklung seit der Begegnung mit seiner Lebensgefährtin/Muse Nadja Saeger. Ein gelungenes Paket (mit einer Spieldauer von drei Stunden), das keinen Witt-Fan enttäuschen dürfte.
Spielzeit: ca. 181 Min. Min.
Line-Up:
Joachim Witt
und u.a.
Jörg Sander (Gitarre)
Martin Langer (Drummer)
Richard Barton (Keyboards, Ex-Silly)
Uwe Haßbecker (Gitarre, Ex-Silly)
Emil Klein (Cello)
Hanno Kuhns (Cello)
Label: Sony Music
Homepage: http://www.joachimwitt.de
Tracklist:
Bataillon d´amour
Jetzt und ehedem
Das geht tief
Kyrie eleison! (Der Mönch)
In tiefer Nacht
Der Sturm
Seenot
Und…ich lauf
Über den Ozean
Zwischenspiel
Wintermärz
Hey-hey (Was für ein Morgen)
Dann warst du da
Liebe und Zorn
Die Flucht
Die Flut
Stay
Goldener Reiter
Medley (Kosmetik/Tritratrullala)