SCHLOSS DES GRAUENS [DVD-Filmkritik]

Italienischer Horror-Klassiker auf DVD.

KOCH Media hat neben der Herstellung und dem Vertrieb von Software und PC-Spielen ein neues Steckenpferd für sich entdeckt. Unter dem Namen KOCH Media Home Entertainment werden interessierten Cineasten Filme zurück auf den Bildschirm gebracht, die für die einen oder anderen als Kultfilme und große Kinoklassiker gelten. So etwa auch der italienische Horror-Streifen Schloss des Grauens, der 1963 unter der Regie von Antonio Margheriti gedreht wurde.

Ausgangspunkt ist ein altes Schloss in Deutschland, auf dem ein von den Nationalsozialisten entstelltes und somit in den Wahnsinn getriebenes Monstrum sein Unwesen treibt. Dass es sich dabei um den als verstorben vermuteten Schwiegervater der jungen Schlossbesitzerin, Mary Garson, handelt, lässt sich schnell erahnen. Doch was macht dieser als lebender Totenkopf umhergeisternde Schwiegervater? Er bestraft, in eine mittelalterliche Richterkutte gehüllt, untugendhafte Frauen mit den Folterwerkzeugen der oftmalig als Dunkles Zeitalter titulierten Epoche. Konkret bekommt der Zuseher diesbezüglich jedoch nur zwei Horror-Szenen zu sehen: zum einen als Mary gleich zu Beginn des Films das Opfer einer eisernen Jungfrau mit durchbohrten Augen zu sehen bekommt (daher rührt auch der italienische Originaltitel La Vergine di Norimberga) und zum anderen eine Szene, in der einer anderen holden Schönheit ein Käfig ans Gesicht gebunden wird, in der eine Ratte wohnhaft ist. Letztere erwehrt sich gegen den gestörten Hausfrieden indem sie die Nase der Frau anknabbert.

Des Weiteren erwartet den Zuschauer eine ungeschnittene Szene, die in der ehemaligen deutschen Kino- und Fernsehversion bislang nicht zu sehen war: die Entstellung des späteren Monstrums durch die nationalsozialistischen Ärzte, was den Anspruch oder den Splatter-Effekt des Films allerdings nicht wirklich anhebt.

Bis auf diese vergleichsweise wenigen Horror-Elemente setzt der Film auf einen gewissen Gruselfaktor, der sich von Anfang bis Ende durchzieht. Viele hallende Frauenschreie, wirre Musikuntermalung, die mitunter die Stimmen der Darsteller übertönt, und gute Schattenspiele. Die Spannung bleibt jedoch auf bodenständigem Niveau. Grund zum Fürchten besteht für Fans des Horror-Genres jedenfalls nie – und schon gar nicht für die hartgesottenen unter ihnen.

Originaltitel: La Vergine di Norimberga

Produktionsland: Italien

Produktionsjahr: 1963

Regie: Antonio Margheriti

Darsteller: Rosanna Podestà, Georges Rivière, Christopher Lee

Sprache: Deutsch, Italienisch

FSK: ab 16 Jahren

Preis: rund 15,- Euro

Veröffentlichungstermin: 31.03.05

Spielzeit: 80:00 Min.

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