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MANOWAR: Hell on Earth Part IV [DVD]

Die-Hard-Fans, zu denen ich mich einst auch mal zählte, werden an der Anschaffung dieser DVD nicht vorbei kommen – das Ding gehört in jede ordentlich gepflegte Sammlung. Ich persönlich hatte in der Hunger- und Durstzeit mehr Spaß mit der Band.

Einst gab es eine Phase im Leben eines beinharten MANOWAR-Fans, in dem Hunger und Durst angesagt war. Nach dem Kings of Metal-Werk ließen sich dieselbigen Jahre Zeit, bis sie endlich wieder ein neues Album veröffentlichten, Interviews hatten Seltenheitswert, die alten Scheiben zu ergattern war eh ein Ding der Unmöglichkeit und an ein Video wagte kein Mensch zu denken. 1993 sollte ein Boxset erscheinen, in dem es auch ein Video der Band zu bestaunen gab – gerade mal 15 Minuten der Glückseeligkeit, die objektiv nicht viel zu bieten hatte. Ich persönlich hatte schon Jahre davor 25 Mark für ein Bootleg-Video einer Show in Holland ausgegeben, bei der es sich vermutlich um die zehnte Kopie von der Kopie handelte – miese Video- und Soundqualität und alles aufgenommen von einer Videokamera aus der Entfernung. Junge, was war ich stolz auf diesen Scheiß.

2005 sieht die Sache anders aus. Hell on Earth IV dokumentiert den inflationären Umgang mit dem Medium DVD, wobei man MANOWAR zugute halten muss, dass sie stets value for money bieten. Quantitativ ist das auch bei diesem vierten Teil der Fall. Seltsam: es ist, als hätte sich seit dem letzten nichts getan. Nach wie vor bekommt man dieselben alten abgedroschenen Sprüche, dieselbe Selbstbeweihräucherung und den ganzen Gladderadatsch drumherum. Natürlich freut man sich über die Livedarbietung von stillen Juwelen wie Army of Immortals, die nicht unbedingt zum Standardprogramm der Band gehören. Aber ehrlich gesagt kehrt nach spätestens einer Stunde eine gewisse Langeweile auf. Weil MANOWAR einfach nichts Neues mehr zu bieten haben. Über die Qualität der Aufnahmen und des Sounds kann man sich dabei absolut nicht beschweren, die ist erste Sahne. In einem gestrigen Gespräch mit unserem Gnadiator sah ich das Problem sehr schön auf den Punkt gebracht. Er meinte ganz ehrlich: würden MANOWAR endlich einmal eine richtig konzentrierte Show spielen, ohne den ganzen Zirkus drumherum, diese Band wäre unschlagbar. MANOWAR haben es definitiv drauf. Das darf man nie bestreiten. Aber je Größer und präsenter sie werden, desto langweiliger wird die Geschichte auch.

Der Schwerpunkt von Hell on Earth IV soll angeblich bei den Fans der Band liegen. Warum ist es nur so, dass auch wenn die Anhänger der Truppe im Mittelpunkt stehen, dieselbe größenwahnsinnige Selbstbeweihräucherung stattfindet, wie wenn man die Truppe selbst befragt? Es macht definitiv keinen Unterschied.

Natürlich sind auch sehr viele unterhaltsame Momente auf dieser DVD enthalten – vielleicht auch der ein oder andere Lacher. Interessanterweise kommen MANOWAR für mich fastgar bei den Gags mit Oli Pocher am sympathischsten rüber, was ich so nie erwartet hätte. Aber irgendwie ist halt alles doch zu viel. Irgendwann sitzt man nur noch vor dem Bildschirm und starrt emotionslos vor sich hin.

Da ändert auch nichts daran, dass MANOWAR hier noch eine CD beigelegt haben, auf der die Fans einen neuen Song vom kommenden Album bereits vorab zu hören bekommen. Die Freude, dass die Band dabei wieder zu ihren Ursprüngen zurückgefunden zu haben scheint, wärt dabei nur von kurzer Zeit. Ja, King of Kings ist ein Epik-Metaller im besten MANOWAR-Stil geworden, der alles beinhaltet, was die Band früher ausgezeichnet hat. Warum wirkt er aber dennoch derart konstruiert? Es scheint, als hätte da jemand mit allen Mitteln versucht, die Elemente der alten Klassiker in einem Song zusammenzufügen: ein ruhiger von Chören und Sprechgesang unterlegter Intro-Teil, harte Doublebass-Strophe, majestätische Chorteile, aggressiver Gesang, ein ruhiger Orgel-Mittelteil,….das passt schon alles. Dennoch wird man hier einfach das Gefühl nicht los, dass MANOWAR nichts mehr zu sagen haben. Sie kopieren sich selbst, ja biedern sich gar sich selbst an. Ermüdend.

Die-Hard-Fans, zu denen ich mich einst auch mal zählte, werden an der Anschaffung dieser DVD nicht vorbei kommen – das Ding gehört in jede ordentlich gepflegte Sammlung. Ich persönlich hatte in der Hunger- und Durstzeit mehr Spaß mit der Band.

Veröffentlichungstermin: 25. Juli 2005

Spielzeit: ca. 4 h 30 min Min.

Line-Up:
Eric Adams – Vocals

Scott Columbus – Drums, Percussion

Karl Logan – Guitars, Keyboards

Joey DeMaio – Bass Guitars, Keyboards

Produziert von Joey DeMaio
Label: SPV

Hompage: http://www.manowar.com

Tracklist:
DVD 1:

DVD 1:

– Condom Head

– Kings of Metal

– The Album

– Assaulting the Airwaves

– rothers of Metal

– Crazy Fans

– Freedom Fighters

– In Store

– Roskilde Festival,

ZLIN, Summer Rocks Festival

– Lorca Festival

– Gods of Metal

– Warriors of the World United

– Popkomm Gala

– An American Trilogy

– Warriors of the World Tour

– Tour Moments

– Call to Arms

– Female Fans

– I Belive

– The Pink One

– Spirit Horse of the Chrokee

– Show your Colors

– Swords in the Wind

– Master of the Wind

– Courage

– Screams

– House of Death

– Outlaw

– Party Until we Die

– Credits

Bonus:

– Son of Death Guitar Solo

– Warriors of the World United – Ove

– The Demon´s Revenge Bass Solo

– Army of the Immortals

– Warriors of the World United

– Alternate Music Video

– Believe – Music Video

DVD 2 – Behind the Scenes

– The MArch

– The Band

– Sound Advice

– Alexander the Great Part II

– Fans and Friends

– Loudeer than Hell

– Heavy Metal Marriage

– The Setup

– Employee of the Month

– Sex in the City

– Heavy Metal Helicopters

– Cutting Room Floor

– Hell on Earth III Release Party

TV Shows

– TV TOTAL

– Viva Comet Awards

– Alles Pocher

– Toucht my Tits

– Easter Egg

Audio-CD:

King of Kings

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