JAY UND SILENT BOB SCHLAGEN ZURÜCK [Filmkritik]

Das erste und angeblich letzte konzentrierte Soloabenteuer der zwei Kifferköpfe ist homophob bis zum Anschlag, wartet mit derben Zoten und einer mächtigen Ladung Fäkalhumor auf, jedoch auch mit durchaus bissigen Filmzitaten, bei denen all jene auf ihre Kosten kommen, die die Originale kennen. Und da Hollywood und das Filmbiz bei diesem Quasi-Insidergag ebenfalls kräftig durch den Kakao gezogen werden, ist es verschmerzlich, dass Nebensächlichkeiten wie eine Handlung bei dieser Nummernrevue in den Hintergrund treten…

Schon cool: Da inszeniert sich die Clique um Regisseur Kevin Smith selbst, nimmt sich auf den Arm und die Zuschauer gleich mit. Jeder dritte Gag zielt auf die alles beherrschende Frage, warum sich die Leute so einen Mist angucken. Und überhaupt: Man habe Smith noch was geschuldet… Letzteres erklärt zumindest das Staraufgebot von Ben Affleck und Matt Damon über die Regiekollegen Gus Van Sant und Wes Craven hin zu den alten „Star Wars“-Recken Carrie Fisher und Mark Hamill. Und das alles für zwei Trottel, die ursprünglich nur Nebenfiguren in Smith’ Low Budget-Schwarz-Weiß-Debüt „Clerks – Die Ladenhüter“ waren, mit dem sich der damals 23jährige 1994 prompt im Cineastenolymp verewigte. Darin hängen der schwer unter Strom stehende Jay (herrlich schräg: Jason Mewes) und sein schweigsamer Kumpel Silent Bob (kongenial: Regisseur Smith selbst) den lieben langen Tag vor dem kleinen Lebensmittelladen in New Jersey ab, um den es geht. Gastauftritte in weiteren Smith-Filmen folgten, bevor es das Duo in „Dogma“ gar zu Hauptrollen als Propheten des Herrn brachte. Spätestens seit ihrem Auftritt im Videoclip des „Afroman“ („Because I Got High“) sind Jay und Silent Bob auch allen Nicht-Kinogängern ein Begriff. Das erste und angeblich letzte konzentrierte Soloabenteuer der zwei Kifferköpfe ist homophob bis zum Anschlag, wartet mit derben Zoten und einer mächtigen Ladung Fäkalhumor auf, jedoch auch mit durchaus bissigen Filmzitaten, bei denen all jene auf ihre Kosten kommen, die die Originale kennen. Und da Hollywood und das Filmbiz bei diesem Quasi-Insidergag ebenfalls kräftig durch den Kakao gezogen werden, ist es verschmerzlich, dass Nebensächlichkeiten wie eine Handlung bei dieser Nummernrevue in den Hintergrund treten. Daher die Parole: Gehirn am Eingang abgeben und Spaß haben!

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