blank

JACK SLAUGHTER: Folge 11 – Im Haus des Todes [Hörspiel]

Kannibalen mit sozialer Ader in der Geisterbahn – das wenn kein hanebüchener Fall für den Dämonenjäger JACK SLAUGHTER ist.

Dass in Kalifornien alles eher Schein als Sein ist, beweisen nicht nur die vielen Heile-Welt-Käffer, die miese Deathcore-Bands ausspucken, sondern auch, dass dort schon wieder ein Kampf gegen das Böse geführt wird, speziell in Jacksonville, und das nun schon zum elften Mal. Der verrückte Mr. Happy, um den es sich dieses Mal dreht, ist allerdings kein Fiesling, sondern eine wirkliche Gebernatur. Der eklig sympathische Besitzer des Freizeitparks Happyland bezahlt seine Angestellten anständig, bietet günstige Eintritts- und Souvenierpreise und wirft mit Freikarten geradezu um sich. Nur einem passt diese nicht enden wollende gute Laune nicht: Professor Doom. Der Park ist direkt auf seinem Nachbargrundstück errichtet und die Ruhestörung bringt ihn um seinen Verstand. Als Doom auch noch als Entschädigung lebenslang freien Eintritt angeboten bekommt, reicht es dem Dämon ein für alle Mal und belegt Mr. Happy mit einem Fluch, der diesen in einen Innereien fressenden Kannibalen verwandelt. In der Geisterbahn Haus des Todes des Vergnügungsparks ist der Name nun Programm.  

Unglaublich, wie sehr Frank Röth als Mr. Happy bereits ab der ersten Sekunde den Hörer nervt. Seine Geberlaune und Gutmenschlichkeit ist natürlich genau so gedacht, damit man als Hörer nicht weiß, ob man diesen Menschen nun lieben oder hassen soll. Wobei ich klar zu letzterem tendiere. Im Haus des Todes lebt aber nicht von Mr. Happy, sondern von dem in letzter Zeit eher unterfordertem JACK SLAUGHTER, in dem es brodelt, wie in einem Vulkan. Wo ist die Arbeit, wo ist die Gewalt, wo die Schießerei? Nachdem Professor Doom sich immer noch im Keller verschanzt und Däumchen dreht, kommt glücklicherweise eine neue Gefahr zum Vorschein. Die Macher von JACK SLAUGHTER haben kein zumindest Kreativitätsproblem, nur ein Problem damit, ihre Inhalte packend, spannend, witzig und flott zu präsentieren. Zwar ist Im Haus des Todes ein kurzweiliges Hörspiel, das unterhält, aber das Problem bei Comedy ist nun mal, dass sie eben witzig sein WILL und es dadurch einfach nicht IST. JACK SLAUGHTER ist das beste Beispiel dafür.

Trotzdem, die Story hat auch ihre guten Seiten. Zum ersten Mal in der Geschichte der Serie gibt es Gore und auch ein wenig Spannung, sowie ein bisschen Sex, weil sich das ja verkauft. Hintergrundinformationen, wieso Jack eigentlich Slaughter mit Nachnamen heißt gehen dafür unter und seine Grandma winkt dies so schnell ab, dass diese Vergangenheitsbewältigung, nur Beiwerk ist, um es anderen Hörspielserien gleich zu tun. Ist JACK SLAUGHTER nun eine Persiflage auf das gesamte Hörspielgewerbe, oder der Versuch einfach aus einer anderen Perspektive im Horrorgewerbe mit zu ziehen? Wenigstens sind die Sprecher dieses Mal ordentlich und übertreiben teilweise so arg, dass einem doch hin und wieder ein Schmunzeln auskommt. Der Soundtrack, der eher an eines der Leisure Suit Larry-Spiele erinnert steht hin und wieder in schönem Kontrast zur blutigen Handlung, und auch die Effekte sind ordentlich. Alles in allem ist Im Haus des Todes eine typische JACK SLAUGHTER-Folge, die Freunden der Serie bestimmt gefällt, ganz objektiv betrachtet mit anderen, modernen Serienformaten wie DORIAN HUNTER, das auch genügend sarkastischen Witz beinhaltet, nicht im Entferntesten mithalten kann.

Veröffentlichungstermin: 27. August 2010

Spielzeit: 61:15 Min.

Line-Up:

Till Hagen – Erzähler
Jan Spitzer – Frank Stoner
Frank Röth – Mr. Happy
David Nathan – Tony Bishop
Simon Jäger – Jack Slaughter
Arianne Borbach – Dr. Kim Novak
Delphin Mitzi – Flopper
K.Dieter Klebsch – Professor Doom
Rainer Fritzsche – Basil Creeper
Oliver Siebeck – Opfer
Fang Yu – Mr. Ming
Gisela Fritsch – Grandma Abigail
Andy Matern – Bob Tilo
Schmitz – Zoran Lovari
Dennis Schmidt-Foß – Rick Silver
Schaukje Könning – Sunset River

Lars Peter Lueg – Idee, Konzeption, Story, Regie, Produktion & Dramaturgie
Devon Richter & Nikola Frey – Dialogbücher
Andy Matern – Musik, Arrangements & Instrumente
Stefan Ellerhorst – Zusätzliche Gitarren
Anno Storbeck – Aufnahmeleitung
Alexander Lux, torius – Artwork, Illustration, Grafik

Label: Folgenreich / LPL Records / Universal Music Family

Homepage: http://www.jack-slaughter.de

MySpace: http://www.myspace.com/jackslaughtertochterdeslichts

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner