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EMIL BULLS: The Feast [DVD]

Man kann den EMIL BULLS angesichts von "The Feast" attestieren, all den übersättigten US-Acts, die 70 Minuten für eine Superspielzeit mit Überlänge halten, Anschauungsunterricht in Sachen Energielevel und Ausdauer zu erteilen.

EMIL BULLS, die ungekrönten Könige des hymnenhaften modernen Metals, der sich zwischen Alternative, Thrash, Punk und Nu Rock herumtreibt, gönnen sich nach 15 Jahren Bandhistorie ein Fest sich selbst zu Ehren und lassen die Welt mittels DVD daran nun teilhaben. Gut so, denn The Feast hält, was der Titel verspricht. Zwei Stunden lang kann man der Band dabei zuschauen, wie sie das Münchner Backstage nach allen Regeln der Kunst zerlegt. Mit der Kondition von Triathleten fegt die Hintermannschaft über die Bühne, während Sänger Christoph von Freydorf die Menge anfeuert und gleichzeitig keine Rockstarpose auslässt. Nur die fies hochgezogenen Siebziger-Fussballstutzen bei Bassist James Richardson gehen optisch mal gar nicht. Abwechslungsreiche Kameraeinstellungen von der Totalen über Nahaufnahmen und Publikums-Cam bis hin zu einem Kamerakran sorgen für einen nie langweilig werdenden Augenschmaus, unterstützt von zielgenau, aber zurückhaltend eingesetzten Digitaleffekten. Dass man während The Feast jedoch gleichzeitig vom Sideboard diven, mit der Zimmerpalme pogen und zur Freude der Nachbarn all die eingängigen Refrains der letzten beiden Alben The Black Path und Phoenix lauthals mitgröhlen möchte, liegt ebenso am fetten Sound, der den schmalen Grat zwischen Authentizität und druckvollem Klang hervorragend meistert und die mächtigen Grooves der EMIL BULLS ohne Reibungsverluste ins heimische Wohnzimmer transportiert. Erst hier wird so richtig deutlich, wie hoch die Hitdichte bei den fünf Krawallbrüdern in den letzten Jahren geworden ist. Hier und da sorgen ältere Stücke wie Newborn, Porcelain oder die Akustiksession bei Friday Night für Atempausen, doch insgesamt kann man den EMIL BULLS attestieren, all den übersättigten US-Acts, die 70 Minuten für eine Superspielzeit mit Überlänge halten, Anschauungsunterricht in Sachen Energielevel und Ausdauer zu erteilen.

Natürlich darf bei einer amtlichen DVD anno 2010 auch ein dicker Packen Bonusmaterial nicht fehlen. Im Falle von The Feast besteht dieser aus über einstündigen Tour-Impressionen, drei aktuellen Videos und einer CD, die das Konzert im mp3-Format auch fürs Auto oder die Hosentasche verfügbar macht und zudem einige Fanvideos beinhaltet. Die Erkenntnisse aus den Backstage-Videos bewegen sich dabei hauptsächlich auf dem Niveau, dass auch die EMIL BULLS manchmal essen, trinken, nächtliche Liegestütz-Wettbewerbe abhalten und im Tourbus zu seltsamer Mucke abfeiern. Das mag für die Band selbst oder extreme Fans unterhaltsam sein, insgesamt jedoch stellen die Live-Aufnahmen die Bonusabteilung locker in den Schatten.

Veröffentlichungstermin: 23.04.2010

Spielzeit: 225 Min.

Line-Up:

Christoph von Freydorf – Gesang
James Richardson – Bass
Stefan Karl – Gitarre
Andy Bock – Gitarre
Fabian Füss – Drums

Produziert von EMIL BULLS
Label: Drakkar/Sony

Homepage: http://www.emilbulls.de

MySpace: http://www.myspace.com/emilbulls

Tracklist:

Here Comes The Fire
The Most Evil Spell
Leaving You With This
Ad Infinitum
The Architects Of My Apocalypse
Nothingness
Porcelain
These Are The Days
Time
Mirror (Me)
Cocoon
Newborn
Smells Like Rock´n´Roll
All In Tune With The Universe
When God Was Sleeping
Nothing In This World
Worlds Apart
I Don´t Belong Here
It´s High Time
Wolfsstunde
Friday Night
Cigarette Scars
Revenge
Tomorrow I´ll Be Back Home
Close To The Wind
To End All Wars

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