DREAMLAND-GRUSEL: Folge 18 – Die Macht des Mondes [Hörspiel]

Werwolf-Grusel für das "Twilight"-Publikum: "Die Macht des Mondes" ist keine Sternstunde im Horrorgenre.

Amelie Beauregard ist Kellnerin in einem miesen Diner und lebt in einem schäbigen Apartment. Einst war sie liiert mit dem Schauspieler Roderick Cavanagh, vor dem sie mittlerweile auf der Flucht ist. Eines Tages taucht ein grauer Hund auf, der ihr nicht von der Seite weicht. Doch dieser Hund hat ein düsteres Geheimnis: Es ist einer der letzten geborenen Werwölfe, und kann nur bei Vollmond seine menschliche Gestalt annehmen. Er versucht, zusammen mit Kommissar Kayden Burke Amelie vor ihrem Exfreund zu beschützen – aber auch vor einem unheimlichen Serienkiller, der es auf junge Frauen abgesehen hat.

DREAMLAND-GRUSEL zielt mit diesem Hörspiel durchaus auf das Twilight-Publikum ab. Eine düster-romantische, urbane Gruseltrashgeschichte und Liebesgeschichte in einem. Und dazu gibt es viel Dark Fantasy-Kitsch, an Spannung mangelt es hingegen. Liam McNeal ist einer der letzten geborenen Werwölfe und damit nur bei Vollmond ein Mensch. Aber es gibt auch gebissene Werwölfe, die standardmäßig im Vollmondschein zum Wolf werden. Nicht zu vergessen der Blutinkubus, der anders als Vampire, seine Opfer nicht beißt, sondern aufschlitzt und dann das Blut ganz dekadent aus Kristallkelchen trinkt. Versteht mich nicht falsch, ich liebe Gruselhörspiele, gerne auch die trashige Variante, aber dieser Versuch den Bogen von kruden und kitschigen Horrormotiven zu einer Lovestory zu spannen ist dann eher ein Fall für die Leserschaft von besagter Buch- und Filmreihe.

Immerhin, handwerklich ist das gut gemacht. Dass zum CARSTEN BOHNs legendäre Melodie von DIE GRUSELSERIE gewählt wurde ist schön, und generell ist der Soundtrack ebenso wie die vergleichsweise dezenten Effekte, durchaus ordentlich. Die Hauptrollen sind außerdem gut besetzt: Christian Stark (Liam McNeal), Dietmar Wunder (Kayden Burke), Martin Kessler (Roderick Cavanagh), Gabrielle Pietermann (Amelie Beauregard) und Christian Rode (Erzähler) liefern gute Arbeit. An den Nebenrollen wurde allerdings teilweise gespart: Evelyn R. Boyd, die auch die Story geschrieben hat, wirkt so als würde sie den Text halbherzig ablesen, Regisseur Thomas Birkner gibt den recht unsicheren Polizist und Joschi Hajek und Claudio Hank Vorlauf sind als Handlanger des Bösewichts auch reichlich unbeholfen.

Das siebzigminütige Hörspiel beginnt recht verworren, stets kommen mehr seltsame Elemente hinzu, die der recht einfachen Geschichte aber nicht die Würze geben, die sie bräuchte, sondern sorgt dafür, dass es von Minute zu Minute hanebüchener wird. Die Macht des Mondes ist mein erstes DREAMLAND-GRUSEL -Hörspiel, ehrlich gesagt kein guter Einstand. Da bleibe ich lieber bei meinen altbewährten GEISTER-SCHOCKER -Hörspielen oder freue mich auf die neuen GESPENSTER-KRIMIs . Vorwiegend könnte aber das weibliche Horrorpublikum, das auch ein wenig Herzschmerz braucht, Gefallen an Die Macht des Mondes finden.

Veröffentlichungstermin: 17. Oktober 2014

Spielzeit: 71:51 Min.

Line-Up:
Christian Rode – Erzähler
Christian Stark – Liam McNeal
Gabrielle Pietermann – Amelie Beauregard
Dietmar Wunder – Kayden Burke
Martin Kessler – Roderick Cavanagh
Evelyn R. Boyd – Holly Evans
Joschi Hajek – Logan
Claudio Hank Vorlauf – Callum
Thomas Birker – Cop
Manja Doering – Frau
Tilo Schmitz – Mr. Rodriguez
Tom Steinbrecher – Werwolf
K.Dieter Klebsch – Fernsehsprecher

Thomas Birker – Regie & Produktion
Sebastian Pobot – Ausführender Produzent
Evelyn Boyd – Dialoguch
Alex Streb & Thomas Birker – Lektorat
Tom Steinbrecher, Andreas Max – Musik
Carsten Bohn – Titelmelodie (Komposition)
Tom Steinbrecher – Sounddesign und Endmix
Daniel Theilen – Cover und Layout
Ivo Scheloske – Typo & Satz
Label: Dreamland Production / Highscore Music

Homepage: http://www.ts-dreamland.de

Mehr im Netz: https://www.facebook.com/DLPHoerspiele

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