CRY_WOLF [Filmkritik]

"Wer ist der Wolf?" fragt sich eine Schülerclique in diesem Teenie-Horror-Streifen mit B-Movie Scharm.

Eine Gruppe Jugendlicher vertreibt sich die Zeit an der traditionsreichen Westlake Preparatory Academy mit Lügenspielen, in denen es darum geht, eine zuvor markierte Person durch Intrigieren, Manipulieren und Beschuldigen zu enttarnen. Doch die nächtlichen Treffs in der Kapelle der Internats-High-School sind der Gruppe bald zu wenig. Die geheimnisvolle Dodger (Lindy Booth) und der gerade erst auf die Westlake Preparatory Academy gewechselte Owen (Julian Morris) erfinden gemeinsam den Serienkiller The Wolf und bringen ihn mit einem realen Mord in der Gegend in Verbindung. Gemeinsam mit ihren Verbündeten verbreiten sie die Meldung unter den Schülern mit dem Hinweis, dass The Wolf am Campus der High-School sein nächstes Opfer sucht. Die Schüler schenken der Meldung Glauben und auch auf die Warnung des Lehrers Rich Walker (Jon Bon Jovi), dass so ein Hoax unabsehbare Risiken birgt, zieht der Liar`s Club die Geschichte durch. Als dann jedoch Randall (Jesse Janzen) spurlos verschwindet, scheint die Fiktion zur Realität zu werden. Erlaubt sich jemand einen makaberen Spaß oder gibt es tatsächlich einen Wolf? Ein Verwirrspiel, das von Intrigen und Geheimnissen durchzogen ist, beginnt.

Leider handelt Cry_Wolf ein interessantes Thema des Films nur am Rande ab: der Unterschied zwischen Strategie und Taktik, ein geradezu philosophisches Thema, spielt nur eine Nebenrolle in diesem Teenie-Horror-Film. Vergleiche mit The Skulls, Scream oder Final Destination sind nicht von der Hand zu weisen, doch zeichnet Cry_Wolf ein gewisser B-Movie Charakter aus, den der Film aus seiner Kameraführung, manchem Humor (die Bibliothekarin zu Owen und Dodger: Knutscht doch in der Abteilung alte, deutsche Philosophie, dort ist fast nie jemand) und den nicht in der ersten Garde der Hollywoodschauspieler stehenden Darsteller bezieht. Während der Ausgang der Story am Anfang nicht annähernd absehbar ist, schafft man es doch dem Plot manchmal kurz voraus zu sein. Nicht immer, aber an manchen Stellen geht die Überraschung dadurch etwas verloren. Es ist wirklich schwierig, in diesem etwas belächelten Genre hervorzustechen, aber Cry_Wolf hat definitiv seine Momente und darf als eher ungewöhnlicher Vertreter seiner Zunft angesehen werden. Leider bleibt Bon Jovi in seiner Rolle weitestgehend blass.

Filmstart: 08.12.2005

Veröffentlichungstermin: 08.12.2005

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