CANDLEMASS: Documents of Doom [DVD]

Ruf deine alten Freunde an, mit denen du schon früher gemeinsam CANDLEMASS gehuldigt hast, kauf ´ne Kiste Bier, ein bisschen was zum Knabbern, sorg dafür, dass der DVD-Player an die Anlage angeschlossen ist und schick deine Nachbarn in Urlaub – ein geiler Samstagabend ist euch garantiert.

Ruf deine alten Freunde an, mit denen du schon früher gemeinsam CANDLEMASS gehuldigt hast, kauf ´ne Kiste Bier, ein bisschen was zum Knabbern, sorg dafür, dass der DVD-Player an die Anlage angeschlossen ist und schick deine Nachbarn in Urlaub – ein geiler Samstagabend ist euch garantiert.

Die Candlemania geht um und während man inzwischen fast schon wieder das Gefühl hat, als nähme die ganze Sache übertriebene Ausmaße an, wird man mit der ersten CANDLEMASS-DVD Documents of Doom eines besseren belehrt. Es gibt einfach keinen Grund und keine Entschuldigung, warum man – DVD-Player vorausgesetzt – sich diese beiden Rundlinge nicht zulegen sollte.

Optisch schlicht aber wirkungsvoll aufgemacht (gilt für Verpackung und Auswahlmenü), enthält dieser DVD-Release genug Material, mit dem man sich als Fan einige Zeit beschäftigen kann.

DVD 1 besteht dabei in seinem Kern aus dem Auftritt von 1990, der den meisten CANDLEMASS-Fans in audieller Form wohl bekannt sein dürfte, und zwar von der einzig offiziellen Live-Scheibe der Band. Über lange Jahre verschollen und aufgrund rechtlicher Streitigkeiten dem lechzenden Publikum bislang verwehrt, ist dieser Auftritt nun endlich auch visuell erhältlich und das Warten hat sich gelohnt. Die Bildqualität ist dabei sicher nicht auf dem heutigen Stand der Technik und dennoch erheblich besser, als ich mir das vorgestellt habe – kein Wunder, denn mit entsprechendem Aufwand wurde das Ganze für einen derartigen Release aufgenommen (sogar mit großem Kamerakran, der es auch immer mal wieder ins Bild schafft >g< ) und von einigen wenigen Bildfehlern abgesehen ist das ganze alles andere als ein Semi-Professioneller Live-Mitschnitt. Genauso gibt es natürlich auch soundmäßig nichts zu mäkeln, aber der Teil ist ja schon bekannt - obwohl es das ganze hier sowohl in Dolby Digital 5.1, als auch in DTS zu hören gibt.

Was den Auftritt an sich angeht, so zeigt sich die Band in absoluter Topform. Da fließt der Schweiß, die Mannschaft glänzt mit einer absoluten Spielfreude und einem hervorragenden Zusammenspiel. Kein Wunder, dass das Publikum da abgeht wie Sau, was natürlich seinen Teil dazu beiträgt, dass die Stimmung entsprechend auch auf dem Bildschirm rüber kommt.

Zusätzlich gibt es auf beiden DVDs (da hätte man sich zugegebenermaßen für die zweite Scheibe noch etwas mehr einfallen lassen können) eine ausführliche Biografie zum Lesen, die komplette Discografie und eine Fotogallerie mit wirklich hervorragenden Liveshots der Band.

Das richtige Fanschmankerl befindet sich dann aber natürlich auf DVD 2 mit der Documentary of Doom. Hier wird die gesamte Bandgeschichte – halt…die gesamte Bandgeschichte im Nightfall-Line-Up – in bewegten Bildern abgedeckt – in einer etwas eigenwilligen Reihenfolge. So liegt der Schwerpunkt der Dokumentation eher beim Summer of Doom, also der Zeit seit der Reunion, was sich sicherlich dadurch erklären lässt, dass in den alten Tagen bestimmt nicht derart viel mit Kameras herumhantiert wurde, wie es heute der Fall ist – es war halt doch eine teurere und umständlichere Angelegenheit. Und mit beeindruckenden Bildern aus dem Jahr 2002 starten dann also auch diese 80 Minuten, wobei der Gig auf dem Bang Your Head so ziemlich das Highlight darstellt. Sogar durch die Mattscheibe spürt man förmlich das Adrenalin eines Messiah Marcolin, der hier liegend, kniend, stehend und stampfend absolut alles gibt. Wahnsinn – und wer dabei war, wird mit diesem Teil sicherlich noch in vielen Jahren seine Enkel nerven.

Im Verlauf der Dokumentation wechseln sich dann immer wieder Livesequenzen mit kurzen Backstage-Episoden ab und gerade da hätte der Fan noch einiges mehr vertragen. Ich will über dieses Szenen gar nicht zu viele Worte verlieren, denn die vielen kleinen Gags, die Gastauftritte von bekannten Musikern und die liebevoll gemachten On Screen Kommentare machen den besonderen Reiz dieser DVD aus. Doch auch die Live-Mitschnitte sind mehr als nur sehenswert, vom allerersten Gig der Band überhaupt angefangen, über den Playback-Auftritt im schwedischen Fernsehen bis hin zu der ein oder anderen witzigen Coverversion gibt es genug zu entdecken und lassen einen lediglich zu einem Ergebnis kommen: MEHR!!! Zudem ist es natürlich Pflicht, sich die Doku gleich zweimal anzusehen, denn die alternativ wählbaren Audiokommentare der Band bringen so manches witziges und interessantes Detail ans Licht (ein kleines Manko: die deutschen Untertitel beziehen sich nur auf die Dokumentation an sich, die Kommentare der Band stehen nur im englischen Audio-Original zur Verfügung).

Documents of Doom ist also eine rundum gelungene Angelegenheit und man darf sich jetzt schon auf alles weitere freuen, was in nächster Zeit noch von dieser Band veröffentlicht wird. Nach dem Genuss dieser Doppel-DVD mehr denn je.

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