ABSOLUT WARHOLA [Filmkritik]

…So trifft man bei Andy Waholes Spurensuche in der Ostslowakei unter anderem auf einen russischen Doppelgänger, der Museumsdirektor zockt auf der E-Gitarre eine Ode auf die Pop-Art und auch Warhols schlecht-tätowierter Vetter kommt zu seiner Viertelstunde Berühmtheit. Skurril, gerade weil so real!

Erst als der Kommunismus eingepackt hatte, erfuhr man in Miková, dass dieser Andrijku Warhola, Sohn ruthischer Auswanderer aus der Gemeinde, gar kein Anstreicher in New York war, sondern es drüben im gelobten Land zu einem gefeierten Künstler gebracht hatte. Prompt wurde dem großen Sohn des Dorfes im Nachbarort ein Museum errichtet, in dem seine Original-Sonnenbrille aufbewahrt wird und in das es hineinregnet. Doch geht es hier gar nicht um Andy Warhol. Es ist das tägliche Leben im post-sozialistischen Bermudadreieck zwischen der Slowakei, Polen und der Ukraine, die Regisseur Stanislaw Mucha bissig-treffend mit Sinn für Humor ins Bild gerückt hat. Einem gottvergessenen Niemandsland, wo die Zeit steht, es keine Arbeit, dafür viele Lieder und noch mehr Schnaps gibt und der ferne Mythos Warhol längst zu einem diffusen Bastard aus Heimatverbundenheit, Heiligenverehrung und schrulliger Ahnungslosigkeit mutiert ist. Kein Wunder, dass sich die Einheimischen vor allem mit einem Werk Warhols identifizieren: Absolut Wodka ! So trifft man bei dieser Spurensuche in der Ostslowakei unter anderem auf einen russischen Doppelgänger, der Museumsdirektor zockt auf der E-Gitarre eine Ode auf die Pop-Art und auch Warhols schlecht-tätowierter Vetter kommt zu seiner Viertelstunde Berühmtheit. Skurril, gerade weil so real!

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