ZOO ARMY: Ingolstadt, Cafe Paradox, 02.12.2006

ZOO ARMY konnten mich auch auf der Bühne vollends überzeugen und müssen nächstes Jahr mit der zweiten Scheibe einfach den Durchbruch schaffen.

ZOO ARMY haben im März 2006 ein beachtliches Debütalbum veröffentlicht, welches seitdem immer wieder den Weg in meinen CD-Schacht gefunden hat und mit 13 erstklassigen Rocksongs aufwartet.

Bereits die zweite Headlinertour bestreitet man, um das mittlerweile als Limited Edition nochmals veröffentlichte Album zu pushen, welches zwar durch die Bank gute Kritiken erhalten hat, von einem Grossteil der Presse aber leider totgeschwiegen wurde.

Die Bühne befand sich im Keller eines Cafés und es dürften wohl so 100 Zuschauer gewesen sein, die genauso wie ich gespannt waren, ob ZOO ARMY ihre gute Form auch auf der Bühne zeigen können. Die Band oder besser gesagt Gil verfügt über eine eingefleischte Fanschar, die sogar bereit ist ihre(n) Held(en) auch auf der Tour hinterher zureisen. Ein kleiner Tipp von mir: Ein Besuch des Forums der Gil Ofarim-Homepage lohnt sich immer 😉

Aber jetzt mache ich genau das, was viel zu viele Leute im Business tun: Gil Ofarim wegen seinem Äußeren, seiner weiblichen Fanschar oder seiner Vergangenheit zu beurteilen. Dies ist falsch und oberflächlich wie die knapp 90 Minuten des Gigs zeigten. Hier steht eine BAND auf der Bühne, die bereit ist in einem kleinen Schuppen zu schwitzen, die mit beiden Beinen auf dem Boden steht (sehr ehrliche und offene Ansagen zwischen den Songs), einen guten Song nach dem anderen performt und einfach nur rockt. Die Hitdichte ist extrem hoch und die Songs klingen live noch härter und driften sogar fast in die Metalrichtung ab. Das mag vielleicht nicht jedermanns Sache sein, man sah schon das ein oder andere verwunderte Gesicht im Publikum, ich fand die Darbietung allerdings sehr gelungen. Die beiden Balladen, die es noch auf 507 zu hören gab wurden nicht gespielt, stattdessen wurde ab der ersten Minute das Gaspedal bis zum Anschlag runtergedrückt. Zu hören gab es auch noch mit Save Me und Shadowland zwei Songs die den Weg auf die Limited Edition gefunden haben und auch vollends überzeugen konnten. Schade dass diese beiden Perlen (vor allem das Solo von Shadowland ist extrem geil und sorgte bei mir für einen offenen Mund) nicht auf dem nächsten Studioalbum stehen. Die Band rockte, war tight, gut gelaunt, die Atmosphäre im kleinen Keller passte und genauso hat doch ein Rockkonzert abzulaufen. Da sieht man auch über die ständigen Handys, die nur ein bisschen vor Gils Gesicht platziert waren, hinweg.

Fazit: ZOO ARMY konnten mich auch auf der Bühne vollends überzeugen und müssen nächstes Jahr mit der zweiten Scheibe einfach den Durchbruch schaffen. Auch sollte der ein oder andere Kollege über seinen Schatten springen und nicht jeden Alternativemüll aus den Staaten abfeiern, wenn eine der heißesten Bands vor der Haustür aus München kommt.

Bilder des Gigs gibt es in der Bildergalerie der Homepage des Café Paradox zu sehen.

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