The Sins of thy Beloved, 3. 12. 1999, Schauspielhaus Zürich

In einem eher ungewohnten Rahmen durfte man letzte Woche die norwegischen The Sins of thy Beloved bestaunen. Auftrittsort war nicht eine rauchgeschwängerte Halle mit einem bierbelachtem Boden, sondern der edle Saal des Schauspielhauses Zürich, wo sich normalerweise Akteure im Rahmen einer Shakespeare Tragödie ein Gemetzel im Blutrausch liefern…

In einem eher ungewohnten Rahmen durfte man letzte Woche die norwegischen The Sins of thy Beloved bestaunen. Auftrittsort war nicht eine rauchgeschwängerte Halle mit einem bierbelachtem Boden, sondern der edle Saal des Schauspielhauses Zürich, wo sich normalerweise Akteure im Rahmen einer Shakespeare Tragödie ein Gemetzel im Blutrausch liefern. Die Voraussetzungen für eine gemütliche Show waren somit nicht nur wegen den bequemen roten Plüschsesseln (wer kennt sie nicht, die heimtückischen Kreuzschmerzen nach dem stundenlangen Rumstehen an Konzerten) gegeben…

Ohne Vorgruppe betraten die acht Musiker starken Sins die Stage und verzauberten das Publikum mit einer 90 Minuten langen Performance die eine Wohltat für jedes Gothic-Metallerherz war. Anstatt mühsam hingeknorzter, schon tausendmal gehörter Gitarrensoli wurden die Saitensoloparts allesamt vom Geiger übernommen, der trotz reichlichem Hopfentrankgenuss mit einer Spieltechnik und einem Vibrato der Extraklasse brillierte. Trotz dem häufigen Outfitwechsel der Sängerin (soll bei Cher Konzerten ja auch so sein – nein ich war an keinem!!!) kam eine wundervoll düstere Atmosphäre auf. Spätestens bei „Lake of Sorrow“ versank man definitiv im Plüsch und ergab sich den melancholischen Melodien, gewürzt mit dem Wissen, dass irgendwo doch ein Lichtlein brennt…

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