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THE CROWN, 13. Mai 2016, Gaswerk Winterthur (CH)

Bei dem Konzert gaben alle alles – dass dieser Club nach dem Auftritt von THE CROWN noch steht, dürfte in erster Linie der Massivbauweise des ehemaligen Stromverteilerzentrums zu verdanken sein.

THE CROWN machen sich seit einigen Jahren rar, Konzerte gibt’s überwiegend in der schwedischen Heimat, größere Touren spielt die Band leider nicht mehr. Umso erfreulicher, dass die fünf über Pfingsten für drei Konzerte in die Schweiz und nach Italien kamen. Auftakt war am Freitag, den 13. Mai, im Gaswerk in Winterthur in der Schweiz – und dass der Club heute noch steht, dürfte der Massivbauweise des ehemaligen Stromverteilerzentrums zu verdanken sein. Was im Untergeschoss des alten Industriegebäudes abging, war wortwörtlich eine Deathexplosion!

 

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Halb elf war Stagetime für THE CROWN, ein kurzes Intro und dann machte die Band mit den ersten dreißig Sekunden von „Killing Star“ klar, wo es in den nächsten 90 Minuten langgehen wird: ein furioser Ritt durch die Bandhistorie, ohne Rücksicht auf Verluste.

 

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Sänger Johan Lindstrand hatte sich zum Dinner offenbar mit einer Extra-Handvoll Reißnägel die Stimmbänder aufgeraut –„Under The Whip“ und eine unfassbar brutale Version von „Vengeance“ folgten nahtlos, bevor Lindstrand die Zuschauer im gut gefüllten Club begrüßte und sich nach der korrekten Aussprache von „Winterthur“ erkundigte – die prompt aus dem Publikum geliefert wurde. Das bestand überwiegend aus Die-Hard-Fans der Band, Songtitel wurden direkt bei den Ansagen vervollständigt und auch ganz alte Songs wie „I Crawl“ vom 1995er Debüt „The Burning“ und „Angels Die“ von zweiten Album „Eternal Death“ (1997) wurden gefeiert.

 

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Auf der nur etwa einen halben Meter hohen Bühne herrschte zunächst ungläubiges Staunen darüber, wie die Meute von den ersten Minute an abging – angestachelt durch die Reaktionen gaben das Gitarrenduo Marko Tervonen/Robin Sörqvist und Basser Magus Olsfeld alles und ließen sich auch von der drangvollen Enge auf dem kleinen Podest nicht vom Posen abhalten – allen voran Basser Magus, der sich ohnehin noch nie auf gekünsteltes Stageacting verstanden hat, sondern die arschcoolen Rock ‘n’ Roll-Posen offenbar einfach in seinen Genen trägt. Einiger Nachteil der direkten Nähe zur Band: Vom neuen Schlagzeuger Henrik Axelsson sah man nicht viel – sein Drumkit passte gerade so auf den hinteren Teil der Bühne. Dafür war das, was man hören konnte, fast nicht von dieser Welt. Er fügt sich perfekt in die Band ein und kann mit seinem Vorgänger Janne Saarenpää mithalten – angesichts der Komplexität der Drums nicht selbstverständlich.

 

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Die Songauswahl war überraschend: Mit „Iblis Bane“, „Ride To Ruin“ und „Headhunter“ stammten gerade mal drei der 16 Songs vom aktuellen Album „Death Is Not Dead“. Neben Bandklassikern wie „Blitzkrieg Witchcraft“ (das beim Publikum extrem gut ankam) und „Angels Die“ gab es einige Überraschungen wie „Total Satan“ (noch’n Ticken schneller als die Studioversion) und „Doomsday King“. „Crowned In Terror“ rückte in die Mitte des Sets – das Intro „House Of Hades“ war eine willkommene Verschnaufpause für alle. Der Sound im dunklen Kellergewölbe war gut, ein paar Dezibel weniger hätten es aber auch getan – genaugenommen war es abartig laut.

 

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Mit dem obligatorischen Rausschmeißer „1999 – Revolution 666“ endete ein perfekter Konzertabend – übrigens ohne Zugabespielchen – die brauchte es wirklich nicht, es hatten alle alles gegeben. Verschwitzt und glücklich entließen uns THE CROWN in die Nacht.

 

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Setlist

Killing Star
Under The Whip
Vengeance
Iblis Bane
Angels Die
Out For Blood
Blitzkrieg Witchcraft
Face Of Destruction – Deep Hit Of Death
Doomsday King
Ride To Ruin
House Of Hades – Crowned In Terror
Deathexplosion
I Crawl
Reign – Headhunter
Total Satan
1999 – Revolution 666

 

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Fotos: Markus Veyhle

 

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