SCHWEISSER im Dynamo-Keller, Zürich, Frühjahr 2000

Was für ein Konzert! Nach 13 Jahren laufen die SCHWEISSER zu neuer Höchstform auf…

Aha, die SCHWEISSER spielen in der Schweiz und niemand geht hin. Etwa so kam es uns vor, als wir am Club angekommen waren, wo der Gig steigen sollte. Ok, wir waren auch 2h zu früh (al kann keine Anzeigen lesen….), gingen ein gutes Bier trinken.

Doch selbst als die Türen offen waren, waren da vielleicht 20 Nasen, die sich dann bis zum Anfang des Konzertes auf vielleicht 60-80 erweitern sollten.

SCHWEISSER liessen sich zum Glück davon nicht beirren, legten bei relativ relativer Akustik (meint: Alles schön hörbar, anfangs zu leise, später besser, null Bass.) mit einem neuen Song los. Und das, obwohl die neue Scheibe „Bitte warten“ (zumindest in der Schweiz) noch gar nicht draussen war.

Schon als die Musiker die sehr kleine Bühne betraten, war klar, dass sich im SCHWEISSER-Lager etwas verändert hatte: Plötzlich war da ein zusätzlicher Mann auf der Stage (ein Keyboarder, der, laut Aussage von Gitarrist Buffo nun „seit 5 Tagen da hinter der Hausbar“ stand). Und Miene spielt nicht mehr nur Sax sondern nun auch Gitarre.

Sänger Tommi Böck hat stimmlich etwas abgenommen, so schien es zumindest, als „Monster“ (von „Heiland“) gesanglich gegenüber der CD-Version sehr schwächlich daherkam. Das sollte sich zum Glück während des Sets noch ändern. Gerade bei Böck macht das sehr viel aus, hängt der SCHWEISSER-Sound relativ stark von der charismatischen Stimme des Frontmanns ab.

Die neuen Songs, die doch über die Hälfte des Sets ausmachten, wurden vom Publikum überraschend positiv aufgenommen. Besonders der letzte Song des Hauptteils, „OK ist nicht gut“ von „Bitte warten“ war echt beeindruckend, selbst wenn man den Song nicht kannte. Was sehr für die Livequalitäten der Band spricht. Persönlich hatte mir bis dahin nur „Willkommen im Club“ gefehlt, was dann aber durch den allerletzten Song „Herz aus Stein“ (eine Bearbeitung von „Stein“ von der Malaria-EP) hundertmal wieder wettgemacht wurde.

Ich hätte nie gedacht, dass eine Band, die irgendwo mal Hardcore war, es fertigbringen könnte, mich zu Tränen zu rühren. Der Song ging nach 5-7 Minuten zu Ende, und es war still. 5 Sekunden lang absolute Stille, bis sich jemand (ich! :-)) traute, einen ersten Klatscher loszulassen, worauf der Raum von tosendem Applaus und frenetischen Zurufen erfüllt wurde.

Da war „Mein Herz aus Stein hat einen Riss“ doch ziemlich Programm für den Abend. Danke, SCHWEISSER. Euer al.


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