SAXON, MASTERPLAN und ROSE TATTOO in der Live Music Hall, Köln am 13. März 2007

SAXON beweisen, dass sie auch im hohen Alter nichts von ihrer Klasse verloren haben, und bieten den Fans mit über zwei Stunden die absolute Vollbedienung.

Der März meint es gut mit mir. Erst KREATOR und CELTIC FROST und nur fünf Tage später an gleicher Stelle das britische Schlachtschiff SAXON, verstärkt um die deutsche Melodic Metal-Hoffnung MASTERPLAN und die australische Rock´n´Roll-Institution ROSE TATTOO.

Aus organisatorischen Gründen mussten ROSE TATTOO heute bereits eine halbe Stunde vor dem offiziellen Beginn ran, was diesmal zumindest vor der Halle ausgehangen wurde. Brachte zwar denen, die pünktlich kamen, auch nichts, aber immerhin, der gute Wille zählt. Dank Urlaub war ich aber früh genug anwesend und konnte die Aussie-Rocker somit in voller Länge erleben. Die vom Schicksal gebeutelte Band machte in der halben Stunde, die ihnen zugestanden wurde, ordentlich Dampf und spielte neben den älteren Songs auch die neue Single Black Eyed Bruiser, die mich live deutlich mehr überzeugen konnte als noch auf der ROCK HARD-DVD. Zum Abschluss gab es dann noch meinen Favoriten Nice Boys Don´t Play Rock´n´Roll zu hören, bevor die TATTS unter dem Beifall des leider noch nicht vollzählig erschienenen Publikums die Bühne verließen.

Als nächstes mussten MASTERPLAN beweisen, dass das neue Line-Up dem alten das Wasser reichen kann. Wenn man sich allerdings solche Könner wie Kanonen-Mike Terrana und Mike DiMeo in die Band holt, hat man ja eigentlich nicht all zu viel zu befürchten. Nun ja, zu Beginn war dann doch noch etwas Sand im Getriebe, denn Mikes Gesang beim Opener Spirit Never Die wirkte noch nicht so prall. Es folgten zwei Nummern vom neuen Album und eine kurze Pause aufgrund technischer Probleme, die man durch ein kurzes Drumsolo von Mike Terrana überbrückte. Doch dann wurde es besser. An Mike Terranas Qualitäten gab es eh keine Zweifel und auch Mike DiMeo schaffte es in Folge, seinen Vorgänger Jorn Lande fast vergessen zu machen, was nicht zuletzt daran liegt, dass die beiden stimmlich nicht so weit voneinander entfernt sind. Von daher kann man Meister Grapow wohl nur attestieren, alles richtig gemacht zu haben, denn Qualitätsverlust ist bei MASTERPLAN, auch im MK II-Line-Up nicht zu vermelden.

Gegen kurz nach halb zehn ertönte dann das Intro der neuen SAXON-Scheibe The Inner Sanctum, gefolgt natürlich von State Of Grace. Mit Let Me Feel Your Power und der Single If I Was You folgten zwei weitere neue Songs. Ersterer schlug live, wie schon auf CD ein wie eine Granate und sorgte für einiges an Nackenbewegung im Publikum. If I Was You wiederum bleibt auch live eher unspektakulär. Mit Killing Ground und dem überragenden Witchfinder General folgten weitere neue Songs. Auf die Klassiker ließ man das Publikum erst mal warten. Aber SAXON haben genug Selbstvertrauen, um zu wissen, dass auch die neueren Songs live prächtig abgehen, wenn auch natürlich die Stimmung bei den großen Klassikern immer noch deutlich besser sein wird. Biff kündigte schon an, aufgrund der Tatsche, dass man ja so oft in Deutschland spiele, mal ein paar alternative Songs in die Setlist einzubauen, und setzte das Ganze mit The Great White Buffalo auch gleich mal in die Tat um. Nicht ganz so toll, da kam das folgende Requiem schon deutlich besser. Biff war wie immer bestens aufgelegt, überzeugte mit sympathischen Ansagen und angemessener Bühnenaktivität. Übertroffen wurde er da wieder mal von Bass-Monster Nibbs, der wie von der Tarantel gestochen über die Bühne fegte und sich den Nacken wund bangte. Als Nesthäkchen der Band kann er ja auch noch ordentlich Gas geben. Bis man mit Power & The Glory den ersten Klassiker von der Leine ließ, verging noch eine Weile und auch dannach folgten noch weitere neue Songs, nun aber endlich auch die lang erwarteten Hits wie To Hell And Back Again oder das aus Dallas 1pm, 747 (Strangers In The Night und And The Band Played On bestehende Medley. Wie gesagt, die neuen Songs sind klasse, aber bei den guten alten 80er-Krachern brennt die Hütte! Nachdem die Band bereits zum zweiten Mal kurz die Bühne verlassen hatte, folgte dann auch das seit Konzertbeginn immer wieder geforderte Crusader und endlich auch mein persönlicher SAXON-Favorit Princess Of The Night. Dann ging es ein weiteres Mal von der Bühne, bevor Wheels Of Steel und das unverwüstliche Denim & Leather im Doppelpack mit dem neuen Ashes To Ashes den Schlusspunkt setzten. SAXON kamen an diesem Abend inklusive der drei kurzen (!) Pausen auf insgesamt über zwei Stunden Spielzeit, und das im hohen Alter! Diese Band weiß eben noch, was sie ihren Fans zu verdanken hat, und diese wissen, dass sie von SAXON genau das bekommen, was sie erwarten. Kein Wunder also, dass die Live Music Hall an diesem Abend sehr gut gefüllt war.

Setllist SAXON:
State Of Grace
Let Me Feel Your Power
If I Was You
Killing Ground
Witchfinder General
The Great White Buffalo
Requiem (We Will Remember)
Power & The Glory
Travellers In Time
Forever Free
Red Star Falling
Strong Arm Of The Law
To Hell And Back Again
I´ve Got To Rock (To Stay Alive)

Empire Rising/Atila The Hun
Dallas 1pm/747 (Strangers In The Night/And The Band Played On (Medley)

Crusader
Princess Of The Night

Wheels Of Steel
Denim And Leather/Ashes To Ashes

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