PRESIDENT EVIL, MOTORJESUS: Bonn, Klangstation, 04.11.06

Das große Finale der "Deathriders And Deadmen"-Tour fand in Bonn vor etwa 60 zahlenden Gästen statt und war damit immerhin die am zweitbesten besuchte Show der Tour. Schade, dass nicht mehr Leute da waren, denn dieses Tourpaket hat definitiv gerockt!

7 Gigs in 8 Tagen. An diesem Samstag fand in der Bonner Klangstation das letzte Konzert der Deathriders And Deadmen-Tour statt auf der MOTORJESUS und PRESIDENT EVIL im Doppel-Headliner-Pack durch Deutschland und die Schweiz tourten. Schade nur, dass sich die meisten Leute dieses exzellente Paket haben entgehen lassen. Laut den Bands war Bonn mit geschätzten 60 Nasen das am zweitbesten besuchte Konzert der Tour. In der Schweiz musste man gar vor einer einstelligen Zahl von Zuschauern auf die Bühne. Das spricht nicht gerade für die Eidgenossen, genauso wenig aber für die Bewohner der restlichen Städte auf dieser Tour. Diese haben auf jeden Fall eine ganze Portion Rock´n´Roll verpasst. Am Geld kann es nicht gelegen haben, denn mit 10 Euro war das Konzert in Bonn nun wirklich mehr als günstig. Auch die Merch-Preise waren mit 10-13 Euro für Shirts und CD´s auf einem erfreulichen Level angesiedelt.

Nachdem die 2003 in Andernach gegründeten Heavy Rocker CHIEF ROCKAZ den Job des Openers mit einer ordentlichen Performance bewältigt hatten, eröffneten MOTORJESUS, der Macht der Gewohnheit folgend, ihren Auftritt wie immer mit Powertool und spielten sich in der folgenden Stunde durch eine ausgewogene Setlist. Es hätte ein MOTORJESUS-Konzert wie jedes andere werden können wenn es da nicht ein paar entscheidende Faktoren gegeben hätte. Zum einen hatte Frontmann Chris Birx leider mit einer Grippe zu kämpfen, so dass einige Gesangsparts dieses Mal entweder dezent übergangen wurden oder ein wenig schief klangen. Dass war zwar schade, minderte den Unterhaltungswert des Auftritts aber nicht wirklich, was unter anderem auch daran lag, dass die Kollegen von PRESIDENT EVIL es sich nicht nehmen ließen, zwischendurch die Bühne zu entern und die ganze Band mit Schlagsahne einzusauen. Na ich will ja nicht wissen was die beiden Bands so in der einen oder anderen einsamen Nacht auf Tour sonst so mit der Sahne getrieben haben. Respekt an Bassist Mark Neschen. Mit Sahne auf dem Griffbrett spielt es sich bestimmt nicht leicht, he he he. Auch die beiden sturzbesoffenen Mädels, die es sich nicht nehmen ließen, diverse male an Chris Birx rum zu grabschen, trugen zur Belustigung bei. Zumindest zu meiner… Gegen Ende holten die Jungs für zwei Songs den Gastbassisten auf die Bühne, der den beruflich verhinderten Marc Neschen auf den restlichen Terminen der Tour vertreten hat. Aufgrund der knapp werdenden Zeit und wohl auch Aufgrund von Chris´ Grippe, mussten MOTORJESUS mit Motorjesus und A New War leider zwei eigentlich essentielle Songs streichen. Unterm Strich bleibt sicher nicht der beste, aber auf jeden Fall ein sehr unterhaltsamer Auftritt der Motor-Propheten.

Setlist MOTORJESUS:
Powertool
Dirty Pounding Gasoline
Legion Of Rock
Supersonic
Destroyer
The Howling
Black Days
The Seven
Distortion Sleep
Return Of The Demons

Ein erster Höreindruck des Debütalbums von PRESIDENT EVIL hatte mich mehr als neugierig auf die Bremer Fischköppe gemacht. Diese mussten leider wie schon MOTORJESUS die grippebedingte Schwächung ihres Frontmanns hinnehmen, was man allerdings bei einigen Songs einfach durch die einen weiteren Schreihals ausglich. Und so rockten sich auch PRESIDENT EVIL durch eine Stunde Heavy Rock der härteren Gangart. Und natürlich ließen es sich MOTORJESUS nicht nehmen, sich für das Sahne-Attentat zu revanchieren und kamen nach jedem Song mit einer Pulle Jägermeister auf die Bühne und begannen die bösen Präsidenten abzufüllen. Doch ein echtes Nordlicht kann natürlich so einiges schlucken und von daher zockten PRESIDENT EVIL relativ unbeeindruckt weiter. Die beiden Bands haben sich, wie beide Seiten öfters betonten, auf Tour blendend verstanden und hatten wohl jede Menge Spaß. Schade nur, dass die Zuschauerresonanz eben so gering war. Es spricht für die Bands, dass man trotzdem alles gab um das Publikum zufrieden zu stellen was nach MOTORJESUS auch PRESIDENT EVIL auf jeden Fall gelang. Spätestens mit dem rasanten Riot Generator hatte die Band gewonnen und die wenigen Leute direkt vor der Bühne gaben ordentlich Gas. Nach nur einem weiteren Song war dann leider auch schon Schluss, da auch PRESIDENT EVIL ihre Setlist um ein paar Nummern kürzen mussten, da ja anschließend noch Metal-Disco in der Klangstation anstand.

Setlist PRESIDENT EVIL:
Trash´n´Roll Asshole Show
Deathcar Racer
Demons Everywhere
One Sick Bastard
Speed Cowboys
Boneless
King Asshole
(Motor)Jesus Factor Negative
Riot Generator
Dead Man´s Float

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