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NIGHTWISH: Live am 06.09. in der Berliner Columbiahalle

NIGHTWISH haben sich über die Jahre zu einer klasse Liveband gemausert, die einfach Spaß macht.

Gastreview von D@kster

Mit ihrem neuen Album „Century Child haben NIGHTWISH ihr bisheriges Meisterwerk abgeliefert. Schöne Spannungsbögen, geniale Songs, sowie der abwechslungsreiche Gesang von Tarja Turunen und Marco Hietala machen aus der Scheibe einen Genuss. Doch im Vorfeld der Veröffentlichung machten Gerüchte die Runde, dass Tarja aussteigt und die Zukunft der Band in den Sternen steht. Nun ist von einer zweijährigen Pause die Rede, in der sich die junge Sängerin um ihr Studium in Karlsruhe kümmern kann. Doch vor dem Break stand erst mal eine kurze Deutschlandtournee auf dem Programm, die die fünf Finnen am 6. September in die Berliner Columbiahalle führte.

Doch vor dem Auftritt der Chartbreaker standen noch die beiden Vorbands CHARON und AFTER FOREVER auf dem Programm. Leider war die Luft in der Halle schon vor den Auftritten absolut grausam. Innerhalb von wenigen Minuten lief der Schweiß aus den Poren. Da ich vorher noch ein Fernsehinterview mit NIGHTWISH hatte, mussten wir das Equipment aus der Halle bringen und aufgrund der Hitze zog ich es vor, meine Kräfte für den NIGHTWISH-Auftritt aufzusparen. Deswegen musste ich leider auf die Finnen CHARON und die Holländer AFTER FOREVER verzichten, die sich beide wirklich gut anhörten, aber man kann kein Review schreiben wenn man vor der Halle steht.

Schließlich war ich ja auch wegen NIGHTWISH da und um kurz vor elf ging es denn auch in der prallgefüllten Columbiahalle mit einem bombastischen Intro los. Ich hatte die Band schon zweimal in Wacken gesehen und war eigentlich nicht sonderlich begeistert von den beiden Auftritten gewesen, weil mir live das gewisse Etwas fehlte, dass mich auf Platte immer wieder begeistert. Trotzdem ging das Publikum immer mit und sorgte damals für grandiose Stimmung.

Doch schon beim ersten Song, der neuen Single „Bless the child, wurden meine Bedenken weggewischt, denn die Finnen gaben alles. Auch wenn die Band auf der Bühne nicht zu den agilsten gehört, überzeugen sie vor allem durch die musikalischen Fähigkeiten und eine große Ausstrahlung. Nachdem der zweite „Century Child-Song „End of all Hope bewies, wie abwechslungsreich das neue Material ist, kam das reservierte Publikum mit den beiden Wishmaster-Songs „Come cover me und „The Kinslayer voll auf seine Kosten. Tarja überzeugte durch ihren unglaublichen Gesang (wie kann eine so zierliche Frau so voluminös singen?) und zog das Publikum mit ihren (teilweise deutschen) Ansagen auf ihre Seite. Keyboarder Tuomas bangte was das Zeug hielt, während Gitarrist Emppu und Drummer Jukka durch ihre hervorragenden technischen Fähigkeiten hervorstachen. Hauptblickpunkt neben Tarja war aber eindeutig Neu-Bassist und Sänger Marco, der neben vielen Ansagen und agilem Stageacting vor allem durch seinen Gesang überzeugen konnte.

Der große Höhepunkt der Show war eine Covereinlage mit Bandmitgliedern von AFTER FOREVER und CHARON, bei der sie Ozzys „Crazy Train und TWISTED SISTERS „We`re not gonna take it zum Besten gaben, damit Tarja eine kurze Pause hatte. Die Menge war danach richtig aufgeheizt und ab da wurde das Konzert von Song zu Song genialer. „Sacrament of Wilderness, das tolle „Slaying the dreamer, das zehnminütige „Beauty of the beast und der krönende Abschluss „Over the hills and far away überzeugten auf der ganzen Linie.

Dann war erst mal Schicht im Schacht, bevor die beiden Zugaben „Sleeping Sun und „Wishmaster die Columbiahalle in ein Tollhaus verwandelten. Einfach genial und ich habe selten eine so gute Stimmung erlebt wie bei den Zugaben.

Es war ein sehr gutes Konzert, das die Band von ihrer besten Seite zeigte. Vor allem der zweistimmige Gesang hat NIGHTWISH neue Dimensionen auf der Bühne eröffnet.

Ein kleiner Kritikpunkt ist dennoch vorhanden, denn die Band spielte nur knapp anderthalb Stunden, in denen nur ein Oceanborn-Song zum Besten gegeben wurde. Gerade vor der langen Pause hätten die fünf Finnen ein bisschen länger spielen können. NIGHTWISH haben sich über die Jahre zu einer klasse Liveband gemausert, die einfach Spaß macht.

Setlist:

Intro

Bless the Child

End of all hope

Come Cover me

The Kinslayer

Dead to the world

Deep Silent Complete

Crazy Train/ We´re not gonna take it

Sacrament of wilderness

Slaying the dreamer

Beauty of the Beast

Over the hills and far away

Encore:

Sleeping Sun

Wishmaster

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