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MY DYING BRIDE & THE GATHERING im Z7 Pratteln

…Ein Augenzeugenbericht.

Eigentlich habe ich THE GATHERING in letzter Zeit zu oft gesehen. Das war nun etwa das vierte mal innerhalb eines Jahres; bei jeder anderen Band würde das langsam aber sicher zu einer gewissen Gleichgültigkeit führen.

Nicht so jedoch bei THE GATHERING. Es ist erstaunlich, wie die Holländer ihre Fans immer wieder begeistern können. Und das, obwohl sie doch diesmal gar nichts neues mitgebracht hatten….

Der Sound war mal wieder typisch für das Z7: Glasklar. Man hörte jedes Instrument schön heraus und Annekes Stimme schien engelsgleich über dem ganzen zu schweben. Schön!
Das gut einstündige Set bestand aus einem ausgewogenen Mix aus altem und neuem (3 Songs von „Mandylion“!). Eigentlich wäre das Konzert wieder ziemlich wie jeder TheGathering-Gig geworden – sauber gespielt, Annekes Mitmusiker etwas mutiger als beim letzten Mal – wäre da nicht „Sand and Mercury“ am Schluss des Sets gewesen.

Ein Traum! Noch nie haben mich Anneke & Co. so berührt! Der schon auf der CD lange Song (9 min) wurde auf etwa 15 Minuten ausgedehnt, mit langen, improvisierten Instrumentalpassagen. Und dann Anneke. Die Leute sind dahingeflossen. Was für eine Intensität! Daher möchte ich mich dem Urteil meines Nebenmanns anschliessen: „Solche Momente sind ein ganzes Leben wert…“

Nach der Umbaupause waren dann MY DYING BRIDE dran. Ja, und wo waren all die Leute hin? Wo vorher noch ein starkes Gedränge war, standen die Leute nun mit grossem Abstand voneinander. Und gegen Ende des Gigs wurde es eher noch schlimmer.

MY DYING BRIDE haben sich mit dem letzten Album wieder von diesen Elektroniksachen verabschiedet, und das merkte man: Genau ein Song wurde vom Prozentalbum gespielt.

Sonst spielte die Band um Frontdepro Aaron viele Songs vom neuen Album „The light at the end of the world“, aber auch zwei songs von „Turn loose the swans“, nämlich den Titeltrack und „The snow in my hand“; von „The angel and the dark river“ gab es „The cry of mankind“, von „Like gods of the sun“ spielten die Engländer „einen meiner Lieblingssongs“ (Aaron): „A Kiss to remember“.

Das ganze war sauber gespielt, sehr intensiv, sehr glaubwürdig. Wenn sich Sänger Aaron, ein riesiger Mensch, vor Qual auf die Bühne niederlässt, bringt das schon einiges an Emotion rüber.

Leider verliessen immer mehr Leute die Halle während den letzten Songs. Vielleicht liegt es daran, dass MY DYING BRIDE in einer solch grossen Halle nicht ganz so rüber kommen wie in einem kleinen Club wie der ROFA Ludwigsburg.

Trotzdem: Daumen hoch, erst recht, nachdem MY DYING BRIDE Mut bewiesen und als allerletzten Song „The fever sea“ gespielt haben. Und wie! Alle Achtung.

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