Die Musiker hinter My Darkest Hate sind eigentlich bekannt: die Gitarristen Jörg M. Knittel und Oliver Grosshans spielen auch bei Sacred Steel, Schlagzeuger Klaus Sperling trommelt für Primal Fear und Sänger und Bassist René Pfeiffer ist bei Azmodan aktiv. Wer nun aber klassischen Heavy Metal erwartet wird enttäuscht (oder angenehm überrascht *g*) – My Darkest Hate haben mit Schwertern und ähnlichem Krimskrams nichts am Hut.
My Darkest Hate stehen für klassischen Death Metal, der etwas an Bolt Thrower und Six Feet Under erinnert.
Ende November stellte die Band die Songs vom Debütalbum Massive Brutality (erscheint im April auf Vile Records, einem Unterlabel von Iron Glory) im „Inside“ in der Ludwigsburger Rockfabrik vor. Trotz Mini-Bühne und Inside-typischem, etwas bescheidenem Sound legten die Jungs einen guten Gig hin. Eine gewisse Souveränität darf bei diesem Line-Up erwartet werden und diese Erwartung wurde auch keinesfalls enttäuscht. Besonders René Pfeiffers Growls waren ziemlich überzeugend, was er an unmenschlichem Gegrunze mit seinen Stimmbändern fabriziert ist beachtlich, zumal man trotzdem die Texte verstehen kann. Mit dem Albumtitel Massive Brutality ist die Atmosphäre der Songs ganz gut beschrieben, schleppend aber gnadenlos brachen die Tracks über das Publikum herein, auf stumpfe Prügelorgien verzichteten My Darkest Hate auch live – dennoch hat der schnökellose Death Metal eine gehörige Portion Aggression. Viel Platz für Stageacting hatte die Band nicht, braucht sie aber auch nicht. Mir hat die straighte Show ohne Firlefanz gut gefallen, allerdings kann ich mich einfach nicht daran gewöhnen, dass Konzerte im Raum Stuttgart immer mehr einem Besuch im Wachsfigurenkabinet gleichen – bis auf ein paar Ausnahmen ließ sich das Publikum nämlich lediglich zu höflichem Applaus bewegen….
