MIGHTY D. & ASTERIUS, 7. März 2002, Eiche – Crailsheim

Das Schwaben-Package ASTERIUS und MIGHTY D. zu Gast in der Rockkneipe EICHE in Crailsheim..!

Nach diesem Konzertabend wollte mir ein Gedanke nicht mehr aus dem Kopf gehen: Manchen Bands ist einfach mehr Publikum zu gönnen. Ganz besonders dann, wenn sie sich trotz der eher mageren Zuschauerzahlen alle erdenkliche Mühe geben, eine ordentliche Show abzuliefern und dabei einen motivierteren Eindruck machen und mit mehr Herzblut zur Sache gehen, als so mancher „große“ Act in einer ausverkauften Halle.

ASTERIUS hatten ihre Setlist einmal mehr aus den Songs der Eigenproduktion „…as descendants of stars“ und neuen, leider noch immer nicht auf CD erhältlichen Stücken, zusammengestellt und verwandelten die gemütliche Crailsheimer Rockkneipe Eiche in ein Raumschiff, das alle Anwesenden in die Weiten des „Bizarre Cosmic Metal“ entführte. Zwei Sänger, deren Growls beziehungsweise klaren, emotionalen Gesangsparts sich optimal ergänzen, hervorragendes Songmaterial irgendwo zwischen SAMAEL, BORKNAGAR und ARCTURUS und eine mitreißende und tighte Liveperformance ließen die Band in klarem Sternenlicht erstrahlen. „Frozen Zodiac“, eines der neuen Stücke, lässt erahnen, wie viel Potential in der süddeutschen Band noch schlummert – der etwas an alte SAMAEL angelehnte und gleichzeitig sehr eigenständige Track fasst die Trademarks dieser Band optimal zusammen.

Auch MIGHTY D. spielten an diesem Abend eine Setlist, die zum einen aus Songs des offiziellen Debüts “In The Sad Valley Of Tears” bestand, zum anderen gab es auch ein paar Songs von der kommenden CD. Die neue Gitarristin Carmen ist nicht nur optisch der Blickfang der Band, auch akustisch kann sie das Publikum in ihren Bann ziehen. Sie beherrscht nicht nur ihr Instrument sehr gut, auch ihre kräftige Stimme überzeugte. Ein wirklicher Gewinn für die Band, die mit Sänger Erik eigentlich schon einen ausdrucksstarken Frontman hatte, dessen Growls nun aber zusätzlich durch die klare Stimme von Carmen ergänzt werden – eine Kombination, die überzeugt; zumal die komplexen, deathmetal-inspirierten Songs der Band auch live trotz ihrer Vielschichtigkeit zünden.

Doch nicht nur die Songs überzeugten, auch das sympathische und gleichzeitig professionelle Auftreten der Band ließen die Zeit wie im Flug vergehen. Sänger Erik unternahm des öfteren Ausflüge durch das Publikum, stellte sich neben andere Banger, um sich in Gesangspausen selbst an der Musik seiner eigenen Band zu erfreuen – ein sehr sympathischer und publikumsnaher Zug des Sängers! Und auch MIGHTY D. hatten wie ASTERIUS einen neuen Song im Gepäck, der ähnlich wie bei den ´ Bizarre Cosmic Metallern´ richtig neugierig auf eine neue Veröffentlichung macht: Das stimmungsvoll-atmosphärische Midtempostück „Break The Silence“ hing noch für lange Zeit im meinem Gehörgang fest. Wehmütig stimmte an diesem Abend einzig die Tatsache, dass Gitarrist Carsten eines seiner letzten Konzerte spielte, da er die Band mittlerweile verlassen hat. Wie auch immer, beiden Bands ist wirklich zu wünschen, dass sie in Zukunft vor einem größeren Publikum spielen können – verdient haben sie es.

Fotos: boxhamster

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