Iced Earth, Sentenced, Wicked Angel – Würzburg, Rockpalast

Live-Bericht vom Konzert mit ICED EARTH, SENTENCED, WICKED ANGEL im Rockpalast in Würzburg am 10.10.98 von Vampiria.

10.10.98 im Rockpalast in Würzburg

WICKED ANGEL

‚heavy, dirty and loud,‘ so bezeichnete frontman rob rose wicked angel, und der mann hat eigentlich völlig recht… live ist diese band einfach das volle brett! was die herren und gitarristin vicky auf der bühne abziehen ist nicht nur ein live-set, bei den die band ihre stücke herunterdudelt, nein, sie leben metal! die band rockt sich durch die songs, dass es eine wahre freude ist dabei zuzusehen, wie auf der bühne alles gegeben wird. besonders rob, auf dessen oberkörper wohl kein quardatzentimeter haut untätowiert ist, und vicky bewiesen eindrucksvoll, dass sie in punkto stageacting manch jüngere band an die wand spielen. die songauswahl wirkte – wie auch schon beim diesjährigen bang your head-festival in tübingen – wie aus einem guss, die klassischen metalsongs werden ohne schnickschnack und firlefanz dargeboten. wicked angel haben es nicht nötig, durch outfit, make-up oder was sonst noch so üblich ist, zu beeindrucken, sie überzeugen allein durch die art, wie sie hinter ihrer musik stehen. auch dem publikum wurde schnell klar, das es hier etwas zu sehen gibt. so mancher, der eigentlich zur bar wollte, blieb auf dem weg dorthin mit leerem bierglas stehen.

SENTENCED

nachdem wicked angel für stimmung im rockpalast gesorgt hatten, war nun zeit für sentenced. die finnen gingen nach dem rezept vor, das sich bereits in wacken bewährt hatte: vollgas und eine gute mischung aus älteren songs und den neuen stücken von ‚frozen‘. und wieder zeigte sich, dass songs wie ‚let go (the last chapter)‘, das unmittelbar nach dem intro ‚kaamos‘ gespielt wurde, live das zeug zum absoluten kracher haben. wer also an der neuen scheibe noch zweifelt, sollte sich die stücke mal live anhören. die show war wie gehabt: ‚mr. finnland‘ ville laihiala stiehlt, soweit das überhaupt nötig ist, seinen kollegen die show, die herren stehen nämlich zumeist wie angewurzelt – beziehungsweise angefroren – auf der bühne herum. allerdings hatte er auch nicht mehr allzuviel überzeugungsarbeit zu leisten, das publikum war bereits beim ersten song ausser rand und band. trotzdem bewies er seine klasse dadurch, dass er wirklich jeden song überzeugend rüberbringt, egal ob dies alte stücke wie ‚nepenthe‘ (nach dem lautstark verlangt wurde) oder iron maiden’s ‚the trooper‘ oder ‚farewell‘ sind. bei ‚the rain comes falling down‘ ergriff er sogar selbst die gitarre. überhaupt, es zeigte sich an diesem abend bei den songs des down-albums, dass er mit den songs an deren songwriting gar nicht beteiligt war, genauso gut umgehen kann wie mit den neuen stücken. so variiert er in pete steelscher manier des öfteren die gesangslinien, wobei er sich wahrlich nicht hinter dem ami verstecken muss. als besondere überraschung spielten sentenced dann noch ‚the way i wanna go‘ von der love and death ep, das von dem teil des publikums, das sentenced schon länger die treue hält, begeistert abgefeiert wurde. hits wie ‚bleed‘, ‚noose‘ und ‚dead leaves‘ fehlten genauso wenig wie ‚warrior of life (reaper redeemer)‘, das als zugabe gespielt wurde. danach war leider schluss mit den ‚northernmost killer‘ und iced earth betraten die bühne.

ICED EARTH

dass iced earth zu den band gehören, die live überzeugen, muss wohl nicht mehr extra erwähnt werden. obwohl ich sie in der letzten zeit einige male live erlebt habe, muss ich sagen, dass ein iced earth gig nie langweilig wird. und genau aus diesem grund wurden jon schaffer und seine mannen an diesem abend gehörig abgefeiert. die energie, die sie auf der bühne ausstrahlen, sprang schnell auf das publikum über. da passt einfach alles zusammen, jeder song war praktisch ein knaller. so war die stimmung von der ersten bis zur letzten minute bombig, so ziemlich jeder song wurde von de fans richtig abgefeiert. dabei war die songauswahl gewohnt ausgewogen, neben der wicked-trilogie, die für die nötige power im volk sorgte, gab es auch ruhigere stücke wie ‚i die for you‘, das eigentlich bei jedem eine gänsehaut bewirken sollte. diesen song widmete jon sänger und bassisten von wicked angel, da ihm die beiden geholfen hatten, eine krise zu überwinden. worum es dabei ging, konnten wir auch beim interview nicht erfahren, aber das geht eigentlich auch niemanden etwas an…

insgesamt war es ein rundum gelungener gig, bei dem alles passte. man merkt der band routine an, das fängt beim stageacting und der songauswahl an und endet bei kleinigkeiten wie dem einsatz von pyros.

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