GUNS ´N` ROSES, ROSE TATTOO, SEBASTIAN BACH: Acer Arena, Sydney, Australien; 23.Juni 2007

Axl Rose singt die Lieder, an denen er die Rechte hält und beauftragt seine Angestellten, ihn musikalisch zu unterstützen.

It´s been 14 years of silence
It´s been 14 years of pain
It´s been 14 years that are gone forever
And I´ll never have again

Ironischerweise war es fast auf den Tag genau 14 Jahre her, dass ich GUNS ´N´ ROSES das letzte Mal live gesehen hatte – es war am 19. Juni 1993 in Köln im Müngersdorfer Stadion. 14 Jahre später, genauer gesagt am 23. Juni 2007, stattete Axl Rose mit seiner neuen Band Sydneys Acer Arena im Rahmen der Chinese Democracy Tour einen Besuch ab. Da heute jedoch Axl Rose als einziger der einstigen Original- Besetzung mit dabei ist, kann man darüber streiten, ob sich die Band wirklich noch GUNS ´N´ ROSES nennen sollte. Meine Erwartungen waren jedenfalls zwiespältig.

Leider legte SEBASTIAN BACH als erste Vorband eine recht langweilige Show hin. Bei ROSE TATTOO wurde die Stimmung dann immerhin schon etwas lockerer.

Als ehemals (!) eingeschworener Gunners-Fan ist es schwierig, die richtigen Worte zu finden, um zu beschreiben, was sich mir dann bot. Versteht mich nicht falsch, die heutigen GUNS ´N´ ROSS sind alles gute Musiker. Nur das Gefühl, eine richtige Band zu sehen, kam bei mir zumindest nicht auf. Axl Rose singt die Lieder, an denen er die Rechte hält und beauftragt seine Angestellten, ihn musikalisch zu unterstützen.

Nun gut, die Axl Rose & Band Karaoke begann dann mit zwei Stunden Verspätung endlich um 23:45 Uhr. Der Sound war astrein, die Setlist hätte aber etwas interessanter gestaltet werden können. Während der ersten Stunde gab es viel von Appetite for Destruction zu hören, so war Welcome to the jungle der Opener, gefolgt von It´s so Easy, Mr.Brownstone und Sweet Child O´ Mine. Die Gassenhauer Live and Let Die sowie Knockin on heavens door durften natürlich auch nicht fehlen. Auch die Show an sich war okay, die Bühne war eine Minikopie des ursprünglichen Use Your Illustion Stagedesigns – wie kreativ. Mit drei Gitarristen im jetzigen Gunners Line Up, musste natürlich jeder in einem fünf- bis zehnminütigem Solo zeigen was er kann. Leider war Robin Finck ziemlich besoffen und verzockte sich ständig. Nicht, dass wir das nicht schon von Slash kannten, aber Robin ist halt nicht Slash. Meiner Meinung nach hätte auch Dizzy Reed sein Pianosolo etwas kürzen können.

Da ich in letzter Sekunde ein Einzel-Ticket ergattert hatte und somit alleine unterwegs war, musste ich mich auch um eine entsprechende Heimreise kümmern. In Australien sind die Wege ja etwas länger und ich hatte nicht viel Laune, neben den 150 Dollar für die Konzertkarte noch mal 160 Dollar für ein Taxi zu bezahlen. Deshalb musste ich nach einer Stunde den Heimweg antreten. Vor dem Konzert wurde überall groß angekündigt dass es KEINE Sonderzüge geben wird und KEINE Busse. Dass sich Cityrail dann doch noch ein Herz fassen würde und vier Sonderzüge einsetzen würde, konnte ich leider nicht vorher sehen.

In den vergangenen 14 Jahren sind wir alle älter geworden, einige haben dazu gelernt, andere wohl leider nicht. Die ganze Veranstaltung war leider eher eine Karaoke- und Comedy- Vorstellung als ein richtiges Konzert. Spaß hatte ich trotzdem. Es war klar, dass Axl nicht pünktlich erscheinen würde, aber ein wenig mehr Professionalität als vor 14 Jahren, gerade im Bezug auf die Stagetime hatte ich dennoch erwartet. Aber: Es hätte alles noch viel schlimmer kommen können oder wie der Sunday Telegraph am nächsten Tag passend titelte: Every Rose has its thorns

Gastreview von Lexxy

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