FIDDLER’S GREEN, KELLNER: Freising, Lindenkeller, 06.02.2009

Es gibt hierzulande kaum eine Band, die so viel unterwegs ist wie FIDDLER´S GREEN. 80 Konzerte pro Jahr sind für die fränkischen Folk-Helden keine Seltenheit und auch für die aktuelle "Sports Day"-Tour sind allein schon an die 40 Termine angesetzt. Ungefähr einmal pro Jahr finden sich die Jungs auch im Freisinger Lindenkeller ein, einem kleinen, aber feinen Club, der auch dieses Mal wieder ein volles Haus versprach…

Es gibt hierzulande kaum eine Band, die so viel unterwegs ist wie FIDDLER’S GREEN. 80 Konzerte pro Jahr sind für die fränkischen Folk-Helden keine Seltenheit und auch für die aktuelle “Sports Day”-Tour sind allein schon an die 40 Termine angesetzt. Ungefähr einmal pro Jahr finden sich die Jungs auch im Freisinger Lindenkeller ein, einem kleinen, aber feinen Club, der auch dieses Mal wieder ein volles Haus verspricht. Davon zeugt die Schlange vorm Einlass, die sich sogar noch beim offiziellen Konzertbeginn um 20 Uhr bis weit vor die Eingangstüren erstreckt. Die Qualität der energiegeladenen Live-Shows scheint sich in Freising über die Jahre bei Jung und Alt herumgesprochen zu haben.

KELLNER

Auch der Veranstalter scheint über die problematische Lage am Einlass informiert zu sein, weshalb der Beginn kurzerhand ein wenig nach hinten geschoben wird. Eine gute Entscheidung, denn so ist es uns möglich, den Auftritt der Vorgruppe KELLNER, welche übrigens von FIDDLER’S GREEN-Frontmann Albi persönlich angekündigt werden, in voller Länge zu genießen. KELLNER, das sind zwei junge Herren mit Akustikgitarren. Keine aufgeblasene Show, kein Rockstar-Gehabe, sondern einfach nur ehrliche Musik. Mehr braucht man auch gar nicht.

Nach anfänglich starkem Lautstärkepegel seitens des Publikums wird selbiges bereits nach kurzer Zeit von dem sympathischen Duo in den Bann gezogen. Mit viel Gefühl und einer mindestens ebenso großen Portion Humor ist es für KELLNER letztendlich ein Leichtes, die Menge zum Mitmachen zu animieren. Vorläufiger Höhepunkt ist dabei sicherlich “Zombie Attack”, dessen Ursprung irgendwo zwischen “Dawn Of The Dead” und einer Menge Alkohol zu suchen ist, und bei dem der Hörerschaft die Rolle des Zombie-Chors zukommt. Wie das letztendlich geklungen hat, darf sich jeder selbst ausmalen.

Getoppt wird das nur noch vom großartigen “The Last Cannibal”, der als Schlusspunkt des halbstündigen Gigs den Lindenkeller sogar zum Tanzen bringt. Soviel Qualität muss belohnt werden. Das denken sich auch die Besucher und bitten das Duo noch einmal für eine Zugabe zurück auf die Bühne. Daumen nach oben!

FIDDLER’S GREEN

Nach gut 15 Minuten war es dann Zeit für FIDDLER’S GREEN. Schon an der Bühnendeko können wir erahnen, dass heute Abend alles im Zeichen des jüngst erschienenen Albums “Sports Day At Killaloe” stehen soll. Nicht etwa ein Backdrop prangert im Hintergrund, sondern ein Pokal thront hinter dem Schlagzeugpodest, umgeben von zwei Miniatur-Fluchtlichtanlagen.

Nach dem einleitenden “Sports Day Theme”, inklusive realitätsgetreuer Mannschaftsaufstellung, folgt der energiegeladene Einstieg mit “Life Full Of Pain”, gefolgt von “Sporting Day” sowie dem Live-Kracher “Marie’s Wedding”. Hätte man zunächst das Eis brechen müssen, so wäre es nach diesem Auftakt in Abermillionen Stücke geborsten. Aber das ist in Freising gar nicht nötig.

Es fällt schwer, die Spielfreude in Worte zu fassen

Von Beginn an ist die Stimmung am Kochen, die Situation vor der Bühne kuschelig und das Publikum bewegungsfreudig wie nie. Bei einer derart begeisterten Hörerschaft hat man als Band natürlich leichtes Spiel und offensichtlich auch jede Menge Spaß. Sänger Albi springt wild über die Bühne, Drummer Frank tobt sich hinter seinen Kesseln aus, Geiger Tobi grinst von Ohr zu Ohr und auch der Rest der Bande scheint den Auftritt wahrlich zu genießen. Zugegeben, es fällt schwer, diese gewaltige Spielfreude in Worte zu fassen. Wer jedoch schon einmal auf einem Konzert der Speedfolker war, wird erahnen können, wie es an diesem Abend zugeht.

Erwartungsgemäß konzentriert sich das 30 Songs umfassende Set mit ganzen 14 Titeln (inklusive Intro) auf die aktuelle Scheibe “Sports Day At Killaloe“. Der Rest des Programms besteht aus Stücken des Vorgängers “Drive Me Mad!” sowie ein paar ausgewählten Klassikern wie “Weaver’s Reel” oder “Rocky Road To Dublin”. Bei Letzterem wird eine Dame dazu auserkoren, crowdsurfenderweise drei Becher Bier an der Bar abzuholen und der Band auf der Bühne zu bringen – natürlich ebenfalls auf den Händen des Publikums.

FIDDLER’S GREEN verabschieden sich mit dem obligatorischen “Blarney Roses”

Überhaupt ist die Setlist gespickt mit Hits und trägt ihr Übriges zur atemberaubenden Stimmung bei. “The Night Pat Murphy Died”, “Captain Song”, “This Old Man”, “Irish Air”, “Shut Up And Dance” – die Liste könnte man ewig weiterführen. Nach über zwei Stunden und mehreren Zugaben verabschieden sich FIDDLER’S GREEN schließlich mit dem obligatorischen “Blarney Roses”. Der dabei ebenfalls obligatorische Fan-Backgroundchor darf natürlich auch nicht fehlen.

Dreimal ist in der Vergangenheit bereits die Bühne aufgrund der Masse zusammengekracht, weshalb Roadie und Folk-Raider André die Zahl des Chors auf sechs Personen festlegt. Geworden ist es letztendlich doch mehr als das Doppelte. Zusammen mit den sechs Speedfolkern lassen wir dieses einmalige Konzert beschwingt ausklingen und gehen dann einmal mehr langsam, aber zufrieden nach Hause. Ach ja, die Bühne? Die steht noch… zumindest bis zum nächsten Jahr.

FIDDLER’S GREEN Setlist

01. Intro / Sports Day Theme
02. Life Full Of Pain
03. Sporting Day
04. Marie’s Wedding
05. Empty Pockets, Empty Fridge
06. Highland Road
07. Bold O’Donahue
08. Weaver’s Reel
09. Change
10. (You) Drive Me Mad
11. Eimer-Solo
12. Bottom Of Our Glass
13. Captain Song
14. Down By The Hillside
15. Rose In The Heather
16. The Night Pat Murphy Died
17. This Old Man
18. Folk’s Not Dead
19. Once In A While
20. Rocky Road To Dublin
21. Bretonix
22. Mrs. McGrath
23. The Creel
24. Shut Up And Dance
25. Bugger Off
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26. Into The Sunset
27. Rollin’
28. Irish Air
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29. Bonnie Ship The Diamond
30. Blarney Roses

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