Fear of the Dark-Festival mit Graveworm, Vintersorg, Dornenreich, Suidakra und Darkwell am 20.2.2001 im Z7, CH-Pratteln

Ein gelungenes Zusammentreffen der fulminanten Dornenreich mit Suidakra, begleitet von Vintersorg, Graveworm und Darkwell.

Darkwell eröffneten diesen melodischen Black/Gothic Metal Abend mit ihrem gemächlichen Gothic Metal, untermalt von Frauengesang. Leider stellte die Frontfrau/Sängerin keinerlei Kontakt zum Publikum her und den Songs fehlte es an einprägsamen und/oder neuen Ideen.

Als Suidakra die Bühne betraten und ihre Viking Hymnen auf die etwa 200 schwarzen Gestalten im Z7 einprasseln liessen, war der Funke zum musikalischen Feuerwerk gezeugt. Suidakras akustische Passagen, gepaart mit professionellem Gebretter stiessen auf helle Begeisterung, die sich in ausgelassenem Headbanging und Gejohle im Publikum zeigten. Obwohl der eine Gitarrist bisweilen mit den Kabeln seiner Effektboards zu kämpfen hatte, ging bei Songs wie Gate of Nevermore und Rest in Peace komplett die Post ab-eine echt starke Live-Leistung.

Die karge Bühneninstrumentierung bei Dornenreich, die nur aus einem Keyboard, Gitarre und Drums bestand, machte auf den ersten Blick nicht nur Saitengurus skeptisch. Doch was der Sänger Eviga an theatralischer Inszenierungskraft und Stimmvarianten leistete, versetzte die Zuhörer und Zuschauer in eine andere Welt, im wahrsten Sinne des Wortes ins Dornenreich. Passagen der Songs und zwischen den Songs wurden geflüstert, gekreischt, gesprochen, geschrien und gekrächzt, dass es eine wahre Freude war. Diese Meisterleistung wurde untermalt durch eine gekonnte Mimik und eingängige Gitarren- und Keyboardmelodien (von Seiten von Valnas, der ebenfalls Parts sang). Die Drumlines begeisterten ebenfalls durch Präzision und Schnelligkeit und machten Dornenreichs Präsentation von Her von welken Nächten zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Vintersorg (ehemals Vargatron) stellten dann einen ziemlichen Kontrast zu Dornenreich dar, plötzlich waren doppelt so viele Musiker auf der Bühne und umringten den Vintersorg-Oberschweden, der singend einen Querschnitt durch alle Vintersorg-Alben (angefangen bei der 4-Song Mini) zum Besten gab. Fans der uralten Vargatron-CD, auf der noch souveränes Gegrunze (anstatt melodisches Gesänge) zu hören war, wurden jedoch enttäuscht und mussten sich mit normalem Gesang zufrieden geben. Eigentlich schade, denn animalischere Vocals hätten Vintersorg eine gewünschte Härte verliehen, die durch den Gesang fast verlorenging.

Graveworm schliesslich präsentierten druckvollen, keyboardlastigen Black Metal, der entfernt an Dimmu Borgir erinnerte. Da die Müdigkeit und der Gedanke an die morgige Arbeit jedoch an diesem Dienstagabend manche Gemüter schon früher ergriff als nach dem ganzen Graveworm-Set, bekamen meine Ohren anstatt des restlichen Graveworm-Konzerts Dornenreich-Klänge aus dem Auto-CD Player zu hören…

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