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ELÄKELÄISET: Suicide Humppa!! 6.April 2001, Z-Bau Nürnberg

Ungewöhnliche Konzerte erforden ungewöhnliche Berichterstattungen. Und deshalb gibt es zum Konzert der Humppa-Meister eine Bildergeschichte..!

Ungewöhnliche Konzerte erforden ungewöhnliche Berichterstattungen. Und deshalb gibt es zum Konzert der Humppa-Meister eine Bildergeschichte. Den Wahnsinn, den die vier Herren aus Joensuu, Ostfinnland, ausstrahlen, kann man ohnehin nur unzureichend in Worte fassen.

Nachdem die Vorband Die zwangsversteigerten Doppelhaushälften uns Gelegenheit gaben, sich ausführlich mit Leinfelder Bier zu beschäftigen (eines der besten Biere überhaupt!), erheiterte uns ein Kerl in einem cremefarbenen Anzug, der das Schlagzeug (also eine Bassdrum, ein Becken und eine Snare) aufbaute. Die Bassdrum wurde unter dem Tisch an der Stirnseite platziert, der Rest in Form eines Akkordeons, eines Keyboards und eines Bass drumrum sah auf der recht großen Bühne etwas verloren aus… Irgendwann erschienen dann auch die Anzugträger und nahmen Platz.
 

 

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Eläkeläiset wären aber nicht Eläkeläiset, wenn sie ohne Wodka und Orangensaft auf der Bühne wären – doch dazu später mehr. Anfangs machten die Finnen schon fast einen seriösen Eindruck, die ersten paar Songs wurden ungewohnt ernsthaft dargeboten. Vermutlich hat einfach etwas gefehlt: die richtige Mischung an Wodka/Orange. Aber was ein richtiger Rentner ist, der kann natürlich auch vier Gläser auf einmal einschenken. Man stelle einfach die Gläser nebeneinander und bewege seine rechte Hand, in der man eine Flasche Wodka (Finnlandia, die Herren wissen schließlich, was gut ist – das bemerkte man auch an der Songauswahl…) im richtigen Neigungswinkel hält, nach links und seine linke Hand in der man eine Flasche Orangensaft im richtigen Neigungswinkel hält, nach rechts. Gleichzeitig!
 

 

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Dabei ist vor allem darauf zu achten, dass auf keinen Fall zu viel Orangensaft in den Gläsern landet – der O-Saft muss auf den Boden tropfen, und zwar dorthin, wo eine Mehrfachsteckdose liegt. Das bruzzelt und zischt nämlich so schön! Merchandiser und Filmer Pekka griff sich schließlich mutig die Steckdosenleiste und zerrte sie auf dem Saft-Tümpel.

Langsam kam dann auch richtig Stimmung auf, im Publikum wurde gepogt, mitgesummt – wer bitte schön kann denn die Texte? – und Eläkeläiset freuten sich sichtlich, dass ihre Interpretation von Run to the Hills , Love will tear us apart, Sleeping My Day Away, Breaking The Law und noch ungefähr 35 anderen Songs so gut ankamen und liefen langsam aber sicher zur Höchstform auf.
 

 

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Keine andere Band kann so beifallheischend (komisches Wort, passt aber hundertprozentig!) von den Sitzen springen und sich feiern lassen. Ganz besonders begeistert waren die Skandinavier von den finnisch-sprachigen Transparenten im Publikum. Apropos Publikum: Dankenswerter Weise wurden die penetranten Rufe nach dem Endlos-Stück Humppa like a Clown nicht erhört… Dafür bot der neue Keyboarder, der im übrigen aussah wie ein jüngerer Bruder von Akkordeon-Spieler Lassie, völlig neue Show-Elemente. Nicht nur, dass er mit allen Körperteilen sein Instrument quälte, nein irgendwann nahm er das Ding und schmetterte es mehrfach auf den Boden, um sich dann gemütlich zurückzulehnen und einfach die Melodien mitzusummen.
 

 

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Ein unhaltbarer Zustand, dem schnell abgeholfen wurde – na ja, nicht wirklich schnell, denn offensichtlich schienen einige Kabel und Stecker nicht zusammenzupassen. Macht nichts, denn der bereits erwähnte Herr im cremefarbenen Anzug wusste Abhilfe: Einfach einen Seitenscheider nehmen und die überflüssigen Verbindungselemente abschneiden, Kabel abisolieren und verzwirbeln.
 

 

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Leider vergaß er, das am Keyboard mit schätzungsweise 23,9864 Meter Klebeband befestigte Gitarren-Effektgerät zu betätigen, so dass sich der Mann am Keyboard über den fehlenden Sound wunderte. Doch Drummer Kristian wusste Rat, er verließ sein ähm… Drumkit und drückte so lange auf dem Ding rum und steckte solange Kabel in verschiedene Ein- und Ausgänge am ungefähr 20 Jahre alten Keyboard, bis es wieder passte. Zwischenzeitlich wurde allerdings sein Schlagzeug von einem Typen aus dem Publikum gekapert, der mehr oder weniger gekonnt drauf rum herum hämmerte und sich nur widerwillig von der Bühne befördern ließ.
 

 

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Eläkeläiset hielt es nun nicht mehr auf den Stühlen – ganz besonders nicht, als jemand versuchte, ihnen ihren Wodka zu klauen. Da wurde dann gleich die ganze erste Reihe mit einer Alkohol-Dusche bestraft…
 

 

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Gespielt wurde nun im Stehen oder auf dem Tisch. Irgendwann ging dann auch das zweite Keyboard zu Bruch, eigentlich kein Wunder, wenn man drauf rumtrampelt, oder? Somit war dann auch Feierabend, die Überreste des Keyboards teilten sich übrigens ein paar Fans…
 

 

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The End…

Bericht: vampi / boxhamster

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