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DEVILDRIVER, BEHEMOTH, SCAR SYMMETRY und ARSIS am 30.10.2009 Matrix/ Bochum

Die Neckbreakers Ball-Tour macht ihrem Namen alle Ehre!

Mit DEVILDRIVER, BEHEMOTH, SCAR SYMMETRY und ARSIS wurde ein recht seltsames, wenngleich durchaus musikalisch passendes, Päckel auf Tour geschickt. Vielleicht hätten BEHEMOTH besser zur Tour mit NILE, GRAVE und KRISIUN gepasst, die zur Zeit das Land beackern, aber so kommt man in den Genuss von zwei Konzerten in recht kurzer Zeit.

Da DEVILDRIVER am Vortag in Köln nicht spielen konnten, weil Sänger Dez krankheitsbedingt ausfiel, waren die Karten vom Kölner-Konzert auch für den Abend in Bochum gültig, da DEVILDRIVER hier wieder spielen sollten. Das ist mal eine fanfreundliche Sache. Somit war die Bochumer Matrix ziemlich gut gefüllt und es herrschten schon vor Beginn tropische Temperaturen.

Den Auftakt machten ARSIS, die ein recht ordentliches Brett auffuhren. Obwohl das Publikum noch ziemlich hüftlahm und kaum zum Bangen zu animieren war, zog die Band ihren Auftritt gekonnt durch. Auch die mehrfachen Aufforderungen zum Circlepit wurden von den Zuschauern nicht angenommen. Dafür war es noch zu früh und für einen Pit brauchte es noch etwas mehr Volldröhnung. ARSIS gingen äußert professionell zu Werke und feuerten ihre Death/Thrash-Geschütze ab. Die 35 Minuten Spielzeit waren für den Opener noch akzeptabel und machten Lust auf die weiteren Bands des Abends.

Mit SCAR SYMMETRY ging es weiter im Programm, die gleich mit einer ganzen Armada an Bandmitgliedern auf die Bühne kamen. Alleine schon die Doppelspitze am Gesang machte sich hier natürlich sofort bemerkbar. Sänger Lars, der für den cleanen Gesang zuständig ist, tobte wie ein Derwisch über die Bühne. Über den cleanen Gesang als solchen kann man sicherlich geteilter Meinung sein. Zum melodischen Teil der Songs passt er ja durchaus, das Publikum hat aber scheinbar mehr Lust auf ordentlichen Grunz-/Gröhlgesang, den Roberth ausgiebig beisteuerte. Beide Sänger sind ja erst seit 2008 dabei und können nun mit ihrer ersten SCAR SYMMETRY-Scheibe Dark Matter Dimensions unters Volk gehen. Diese Gewaltenteilung hatte aber trotzdem ihren Reiz und auch musikalisch boten die Schweden eine gute Leistung, die vom Publikum gut angenommen wurden. Dies auch besonders von den überwiegend jungen Anwesenden.

Sehr überraschend war, dass nun bereits BEHEMOTH auftraten. Man hätte sie sicherlich eher als Headliner erwartet und da kam natürlich der Gedanke, dass DEVILDRIVER vielleicht nun doch nicht spielten.
BEHEMOTH walzten die ganze Matrix erst mal ordentlich in Grund und Boden. Vor der Bühne war es extrem heiß und auch kein freies Fleckchen mehr zu entdecken. Trotz der Hitze ging es auf der Bühne, sowie davor ordentlich zur Sache. Es ist unglaublich, welche Energie die Polen freisetzen können. Erfreulich war, dass BEHEMOTH mit einem für die Matrix hervorragendem Sound ausgestattet waren. Da die Matrix eine lange Röhre ist, herrschen dort meist recht schlechte Soundverhältnisse, aber BEHEMOTH hatten ihren eigenen Sound-Mann dabei, der hier die richtigen Regler drehte. Zur Freude aller, kamen so die Granaten wie Ov Fire And The Void, Demigod, As Above So Below Conquer All oder auch Shemhamforash sehr gut an und ließen die Matten kreiseln. Besonders imposant ist natürlich Nergals Mikrofon-Ständer, der von Tour zu Tour pompöser ausfällt. BEHEMOTH dürfen sich sicherlich als die beste Band des Abends bezeichnen lassen, da waren die gefühlten 45 Minuten Spielzeit allerdings viel zu dürftig.

Spielen sie oder spielen sie nicht? Das war die große Frage, aber nachdem die Bühne doch noch mal umgebaut wurde, war also klar, dass DEVILDRIVER nun doch auftreten würden. Der Genesungs-Tag hat der Band sichtlich gut getan, denn kaum hatten die Bandmitglieder ihre Position auf der Bühne eingenommen, so ging das Gemetzel los. Obwohl BEHEMOTH den Zuschauern schon einiges abverlangt haben, ließen auch DEVILDRIVER nicht locker. Der Sound-Mann von BEHEMOTH hatte Feierabend und so war auch leider der Sound nicht mehr so brillant, aber dennoch gut hörbar und passend für DEVILDRIVERS dreckige Geschütze. Fronter Dez zeigte sich überaus redefreudig und plauderte oft mit den Zuschauern. Diese bewegten sich in einem riesen Pit vor der Bühne und auch einige Crowdsurfer kamen auf ihre Kosten.

Die Spielzeiten waren für alle Bands viel zu gering, aber da in der Matrix der normale Discobetrieb ab 23 Uhr anfängt, sind die Bands wohl gezwungen ihre Sets zu kürzen. Schade! Auch ärgerlich sind die Merchandisepreise. 20 Euro für ein normales T-Shirt dürfen auf Tour nicht sein! Sonst ein gelungener Abend mit reichlich Unterhaltungswert.

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