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DEADSOUL TRIBE und THE OLD DEAD TREE am 05. Dezember 2007 im Kölner Underground

DEADSOUL TRIBE beehren mal wieder Köln. Leider war es nur ein sehr kurzes Vergnügen.

Hektik, Hektik, Hektik! Viel zu lange im Büro, dann noch die Kamera zu Hause vergessen. Also noch mal zurück um das gute Stück zu holen. Mit pünktlich zum Konzert kommen war schon mal Essig. Aber was soll´s, neben DEAD SOUL TRIBE und THE OLD DEAD TREE sollte ja mit KYRBGRINDER noch ein Opener spielen. Also kein Problem, dass ich erst gegen zwanzig nach acht am Underground eintreffe.

Rein in die gute Stube und erst mal gewundert. Sind das etwa schon THE OLD DEAD TREE auf der Bühne? Da ich die Band bis auf ein paar MySpace-Hörproben bisher noch nicht kannte, wusste ich natürlich auch nicht, wie die Jungs aussehen. Eine kurze Nachfrage bei einem Kumpel bestätigt meinen Verdacht. Die erste Band ist heute gestrichen und somit sind die Franzosen schon dran.

THE
Live noch steigerungsfähig – THE OLD DEAD TREE

Mit ihrem düsteren Prog-Metal hatten THE OLD DEAD TREE bei mir durchaus hohe Erwartungen ausgelöst, denen der Gig letztendlich nicht völlig gerecht werden konnte. Die Band wirkte etwas zurückhaltend, ja schüchtern, lieferte aber dennoch einen guten Auftritt ab. Nur zur so richtig mitreißenden Hammer-Performance hat es irgendwie nicht gereicht, was mich nicht davon abhielt, mir nach dem Konzert die hervorragende aktuelle CD The Water Fields zu besorgen.

Zwischendurch machte der Bassist noch eine Ansage zum vom Metal Hammer veranstalteten Gewinnspiel, dessen Hauptgewinn eine Gibson-Gitarre war. Außerdem teilte er dem Publikum noch mit, wie froh man sei, hier spielen zu können. Und das alles auf Deutsch, natürlich mit breitestem französischem Akzent. Sehr sympathisch, gerade im Vergleich zur am vergangenen Samstag noch erlebten Ignoranz eines Tom Angelripper auf dem ARNHEM METAL MEETING.

Während Start The Fire versuchte der Sänger das Publikum zum Mitklatschen zu animieren, was sogar überraschend gut klappte. Ja, das Publikum war definitiv auf der Seite der Franzosen, die ihren Auftritt mit What Else beendeten und deutlich mehr als nur Höflichkeitsapplaus dafür ernteten. Wie gesagt, so richtig mitgerissen hat mich der Auftritt noch nicht aber wenn die Jungs das nächste Mal in unseren Breitengraden unterwegs sind, werde ich sicher wieder vor Ort sein.

Während der Pause nahm ich den Merchandise-Stand mal genauer unter die Lupe. Hier zeigten sich beide Bands äußerst fanfreundlich. DEAD SOUL TRIBE vertickten auch ihre Longsleeves für faire fünfzehn Euro und alte Shirts für einen Zehner während man bei THE OLD DEAD TREE das Rundum-Sorlog-Paket, bestehend aus aktueller CD, Shirt, Schlüsselband, Sticker etc. für 25 Euro erwerben konnte. Ich entschied mich lediglich für ein DEAD SOUL TRIBE-Longsleeve und die aktuelle CD von THE OLD DEAD TREE, von irgendwas muss man ja auch noch leben he he he.

DEAD
Wollte rocken – Devon Graves

So gegen halb zehn legten DEAD SOUL TRIBE dann los. Devon Graves begrüßte die Fans charmant wie immer und verkündete, dass die Leute in der ersten Reihe lieber einen Schritt zurückgehen sollten, da er krank sei. Was sich hier noch nach einem lockeren Scherz anhörte, sollte dem Abend noch zum Verhängnis werden. Los ging es aber erst mal mit Goodbye City Life und Psychosphere von der aktuellen Scheibe A Lullabye For The Devil. Devon betont, dass er heute rocken wollte, wozu die neuen, deutlich härteren Songs ja nicht ungeeignet sind. Auch Powertrip vom Debüt fügte sich da prima ein. Doch irgendwie sagt mir die härtere Ausrichtung nicht zu hundert Prozent zu. Klar, die neuen Songs sind klasse aber spätestens beim A Murder Of Crows-Dreierpack Angels In Vertigo, dem Übersong Some Things You Can´t Return, sowie Stone By Stone wurde der Unterschied deutlich spürbar. Ihr zweites Album werden die Devon Graves und Adel Moustafa wohl so schnell nicht mehr toppen.

Aber hier offenbarte sich bereits das Problem des Abends. Während Devon bei den ruhigen und melodischen Gesangsparts souverän wie immer agierte und auch ansonsten wieder mal äußerst extrovertiert über die Bühne fegte, kackte er bei den härteren, hohen Gesangsparts hörbar ab. Und nach den eben genannten drei Songs war dann auch erst mal Schluss. Devon teilte dem Publikum mit, dass er wegen Krankheit eventuell nicht weitermachen könnte und gönnte sich erst mal eine kurze Verschnaufpause, die Adel Moustafa mit einem erstklassigen Drumsolo (O-Ton: Ich hab das noch nie gemacht) füllte. Hiervon fühlte sich ein Typ aus dem Publikum scheinbar inspiriert auf die Bühne zu kommen und sich den verwaisten Bass von Roalnd Ivenz zu schnappen, um Adel bei seinem Solo zu begleiten. Der Roadie schaute zwar mal kurz irritiert um die Ecke, ansonsten ließ man den Kerl aber gewähren.

Nach wenigen Minuten kam Devon wieder auf die Bühne und versuchte das Konzert fortzusetzen. Leider reichte es nur zu einem weiteren Song, dann war Schluss. Man merkte der Band und insbesondere Devon die Enttäuschung über die Situation deutlich an, hier wirkte nichts gekünstelt oder aufgeblasen und die Fans wussten die erbrachte Leistung zu würdigen und verabschiedeten die Band mit lautem Jubel. Adel Moustafa war nur wenige Minuten danach bereits wieder unter den Fans zu sehen und bewies mal wieder die Fan-Nähe von DEAD SOUL TRIBE.

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