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ATHEIST, OBSCURA und GNOSTIC am 10. August 2009 im Turock, Essen

Frickel Death Fever in Essen!

Was für ein Tour-Package! Die Frickel Death-Legende ATHEIST geht zusammen mit der deutschen Nachwuchs-Hoffnung OBSCURA auf Tour. Als Opener fungierten dann auch noch GNOSTIC, bei denen insgesamt drei ATHEIST-Musiker im Line Up stehen. Das versprach ein großartiger Konzertabend zu werden. Doch erst mal galt es diverse logistische Schwierigkeiten zu bewältigen, so dass wir leider erst gegen Ende des GNOSTIC-Auftritts im Turock ankamen. Die letzten Minuten ließen erahnen, dass wir da etwas hörenswertes verpasst hatten. Ärgerlich aber nicht zu ändern also erst mal ein Bier gegen den Frust!

OBSCURA
Gitarren-Wizzard und Entertainer in Personalunion – Steffen Kummerer, Frontmann von OBSCURA 

Nach einer halben Stunde Umbaupause legten dann OBSCURA los. Die Bayern haben mit ihren Zweitwerk Cosmogenesis Anfang des Jahres einen derartigen Hammer abgeliefert, dass ich wirklich gespannt auf den Auftritt der Band um Frontammn Steffen Kummerer war. Und ich wurde nicht enttäuscht. Los ging es mit Anticosmic Overload, dem Cosmogenesis-Opener und auch ansonsten beschränkten sich OBSCURA auf ihr aktuelles Werk. Trotz der instrumental anspruchsvollen Songs schafften die Musiker es, zumindest ab und an auch mal zu headbangen und glotzten nicht alle den gesamten Auftritt auf das Griffbrett. Besonders Jeroen Paul Thesseling am Bass zuzusehen wird sicherlich den einen oder anderen Nachwuchsmucker in den Wahnsinn getrieben haben. Aber das sollte Tony Choy an diesem Abend noch steigern. Ein weiteres Highlight waren auf jeden Fall die Ansagen von Steffen Kummerer, sei es das entschuldigen für die bayrische Herkunft oder die Ansage Der nächste Song ist für die Musiker-Gestapo. Wer mehr als drei Fehler findet kriegt ein Eis von mir. Das war schon ganz großes Entertainment. Gegen kurz nach neun war dann leider mit Centric Flow das Ende des Auftritts erreicht. Den Großteil des Publikums dürften OBSCURA an diesem Abend problemlos von ihren Qualitäten überzeugt haben.

 ATHEIST
 Instrumentaler Overkill – ATHEIST

Nach einem kurzen Ausflug zum Döner-Mann um die Ecke waren wir pünktlich zum ATHEIST-Intro wieder im Turock. Und die legten in Sachen Gefrickel noch mal mehrere Ladungen nach und auch in Sachen Stageacting ging bei den Amis noch mal deutlich mehr. Besonders Tony Choy hatte eine unglaubliche Bühnenpräsenz, war dauernd ganz vorne am Bühnenrand zu finden und entlockte seinem Bass unglaubliche Rhythmen. Und vor der Bühne sorgte der eine oder andere, schon leicht angeheiterte ATHEIST-Fan für Tanzeinlagen die genauso wirr auf mich wirkten wie das die Musik von ATHEIST wohl auf Aussenstehende tun muss. Wenn man dann auch noch des öfteren alles in einem Meter Umkreis über den Haufen tanzt macht man sich bei seinen Mitmenschen nicht unbedingt beliebter. Musikalisch gab es wie erwartet die volle Ladung, egal ob Air, Mineral, Unholy War oder Your Life´s Retribution, stets war für offene Münder gesorgt. Dagegen wirkten OBSCURA geradezu minimalistisch. Ja, ATHEIST zeigten den Bayern heute ganz klar, wie man wirklich frickelt. Während OBSCURA bei ihren Songs immer auf eine gewisse Eingängigkeit und Nachvollziehbarkeit setzen zelebrieren ATHEIST gekonnt wie kaum jemand anderes den instrumentalen Overkill. Jazz mit Gegrunze quasi.

ATHEIST
Entlockte seinem Bass die irrsten Rhythmen – Tony Choy 

Schade nur, dass mit Piece Of Time bereits nach sehr knappen fünfzig Minuten Schicht im Schacht war. Schade, denn ich hätte gerne noch mehr gehört und empfinde Headliner-Shows von unter einer Stunde immer noch als Unverschämtheit aber andererseits hätte man Drummer Steve Flynn, der heute genauso wie die beiden Gitarristen Jonathon Thompson und Chris Baker bereits mit GNOSTIC auf der Bühne stand, sich also seinen Feierabend hart erarbeitet hat. Beim nächsten Mal darf es aber trotzdem gerne wieder etwas mehr sein. Oder man erweitert dieses grandisose Package noch um CYNIC, dann wäre wohl endgültig für nasse Hosen bei allen Prog Death-Fans gesorgt. Bis es aber soweit ist können wir uns auf ein neues ATHEIST-Album freuen, welches wohl nächstes Jahr über Seasons Of Mist erscheinen wird. Apropos Alben: Die gab es allesamt für einen Zehner am Merch-Stand, inklusive der neuen Doppel-CD mit dem WACKEN-Auftritt und einer Best Of-CD. Daumen hoch für diese Preispolitik, der sich auch die anderen Bands anschlossen.

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