Gerade mal knapp über 100 Blackmetaller fanden am gestrigen regnerischen Abend den Weg ins Z7 um den dunkleren Klängen der Musikwelt zu lauschen. Den Anfang machten die deutschen Graveworm, deren keyboardangereicherte, zum Teil recht schleppende Black Metal die Menge nicht wirklich in Wallung
brachte, weil´s halt eher poppig-angehauchter Schlafzimmermetal war als schweisstreibender, melodiöser Krach…Dementsprechend schmückten sich die Graveworm-Gitarristen nicht mit Solos oder anspruchsvollen Rhythm-Parts, sondern mit ihren timotei-werbeverdächtigen Mähnen…
Reichlich lustiger versprachen Siebenbürgen zu werden, zwar ist ihr Auftritt noch immer äusserst spassversprechend wenn sie im Corpsepaint die Stage betreten, im Gegensatz zu ihrem 1999-Auftritt wurde diesmal jedoch eine gewisse Spielfertigkeit bemerkbar–bis Vampiria angestimmt wurde, war das ganze noch relativ stumpf-solider keyboardloser, mit getriggertem Drum versehener Blackmetal inklusive Frauen-Lalala, doch bei Vampiria wurde aus dem ganzen Komik total–man muss es selbst gesehen haben um die siebenbürgschen Lachkrämpfe auch wirklich voll geniessen zu können. Aber das Publikum hatte sichtlich Freude daran…
Agathodaimon gaben sich dann wieder um einiges ernsthafter, obschon sie technische Probleme nicht von ihrer Spielfreude abhalten konnten und sie sichtlich am meisten bewegten Feedback von ihrer Zuhörerschaft erhielten. Ohne Keyboards, dafür mit einer Prise Blastbeats und groovigen Soli präsentierten sie ihr Set und machten sich damit definitiv zur Band des Abends. Nach zwei Zugaben (unter anderem Bitter Blasphemer–oder so ähnlich–auf jeden Fall etwas mit Blasphemie) verschwanden auch noch die letzten Nebelschwaden und die letzten Töne des Blackmetals jenseits der
Insel der Krachfanatiker…
29.2.2000 (Schaltjahraktivitäten!) Arlette Huguenin D.