SENTENCED: Und Finnen frieren doch!

Sami Lopakka klang zwar alles andere als ausgeschlafen, dennoch ergab sich ein recht interessantes Gespräch. Und auch wenn ich den Humor dieses Mannes nicht immer hundertprozentig nachvollziehen kann und nach wie vor der Meinung bin, dass das neue, ziemlich gelungene SENTENCED-Album „Crimson“ manchmal nach H.I.M. klingt – was der Gitarrist heftig bestreitet – war es eine sehr nette Unterhaltung…

Und Finnen frieren doch…

Sami Lopakka klang zwar alles andere als ausgeschlafen, dennoch ergab sich ein recht interessantes Gespräch. Und auch wenn ich den Humor dieses Mannes nicht immer hundertprozentig nachvollziehen kann und nach wie vor der Meinung bin, dass das neue, ziemlich gelungene SENTENCED-Album „Crimson“ manchmal nach H.I.M. klingt – was der Gitarrist heftig bestreitet – war es eine sehr nette Unterhaltung. Nach ein wenig Smaltalk a la „Wie geht es dir?“ – „Geht so.“ – „Was hast du gestern gemacht?“ – „Ich war auf dem Type O Negative Konzert“ – „War es bei euch auch so scheiß-laut?“ – „Ja. Aber die Show war gut“ – „Fand ich auch, aber ich fang jetzt mal mit meinen Fragen an, sonst werd ich nicht fertig, ok?“… wachte Herr Lopakka dann auch auf und beantwortete geduldig alle Fragen, ohne ein einziges Mal das Wort „fucking“ oder ähnliches in den Mund zu nehmen. Dafür weiß ich jetzt, dass auch der Finne an sich ein Kälteempfinden hat, allerdings nur solange er in Nord-Norwegen weilt…

Warum heißt das neue Album „Crimson“?

Wir wollen mit dem Titel keine spezielle Botschaft ausdrücken. „Crimson“ fasst die Atmosphäre der Musik und der Texte zusammen. Man könnte „Crimson“ auch als Symbol für Leben und Tod sehen – oder sogar für Liebe und Haß.

Äh, wie? Hass ist rot?

Nun, Blut ist rot, ist es nicht? Ich finde „Crimson“ recht passend für das gesamte Album. Außerdem brauchten wir halt einen Titel, da hast du ihn, haha…

„Crimson“ ist wieder ein Wort. Seit „Amok“ ist es Tradition bei Sentenced, Alben mit nur einem Wort zu benennen. Gibt dafür einen bestimmten Grund?

Wir mögen Titel, die nur aus einem Wort bestehen. Ein einzelnes Wort lässt viel mehr Platz für eigene Interpretation, denn jeder kann sich etwas eigenes überlegen. Gibt man zuviel vor, schränkt das die Möglichkeiten ein.

Ihr seid nicht nur mit den Albumtiteln geizig, auch die Booklets sind seit „North from here“ in nur einer Farbe galten… grün, rot, gold, silber und wieder rot…

Nun dieses mal musste es rot sein, schließlich heißt das Album „Crimson“. Ansonsten, mhm, interessante Frage, darüber hab ich noch nie nachgedacht…Wir entscheiden nicht, welche Farbe wir für das nächste Album aussuchen sollen. Es funktioniert gut bei Sentenced, eine Farbe zu verwenden. Man – oder ich – kann daran die Atmosphäre des Albums erkennen. Ich denke, dass wir dabei bleiben eine Farbe und ein Wort zu verwenden.

Es lässt viel offen.

Zwischen „Frozen“ und „Crimson“ lagen gerade mal 15 Monate, in denen ihr auch auf Tour wart. Warum so eilig mit dem neuen Album, oder habt ihr auch alte Stücke verwendet?

Nö, es lief einfach prima. Nach der Tour sind wir in den Probraum und fingen an, neue Songs zu schreiben. Es sprudelte praktisch aus uns raus, für einen Song haben wir im Schnitt 2 Tage gebraucht. Als wir genügend Songs zusammen hatten, haben wir das Studio gebucht. Es gab keinen Grund länger zu warten. Warum sollten wir viel Zeit zwischen den Alben verstreichen lassen?

Wo liegt für dich persönlich der Unterschied zwischen „Frozen“ und „Crimson“?

Der Sound ist anders. Wir wollten einen harten, bassigen Klang. Um den Sound so hinzubekommen, wie wir uns das vorgestellt hatten, haben wir in vier verschiedenen Studios gearbeitet. „Crimson“ baut auf Kontrasten auf, zwischen den einzelnen Songs und auch innerhalb der Songs selbst. Daran haben wir ziemlich hart gearbeitet; wenn ein ruhiger Part kommt, dann ist der auch ruhig. Es gibt auf „Crimson“ nicht ‚den’ Sound oder ‚die’ Atmosphäre, der Sound ändert sich ständig. Unser Ziel war es, jedem Song ein eigenes Gesicht zu geben, aus jedem ein Individuum zu machen. Die Musik und die Texte sind wohl ähnlich wie auf „Frozen“, die Arbeit an den Songs war aber ganz anders und ich danke, das hört man auch.

Der Gitarren- und Schlagzeugsound ist auch wieder etwas heftiger geworden, bist du heute mit „Frozen“ noch zufrieden?

Wir wollten das neue Album so, es sollte wieder an eine Faust, die dich in Gesicht trifft, erinnern. Hiili Hiilesmaa, der Producer, ist selbst Drummer. Das hatte den Vorteil, dass er sich vorstellen konnte, wie wir das Schlagzeug haben wollten. Es gibt auf „Crimson“ ein paar Songs, die brauchen einfach einen aggressiven Schlagzeugsound und das hat gut funktioniert. „Frozen“ mag ich noch immer, es war ein gutes Album. Nur, ich wollte nicht noch einmal dasselbe machen. Wir wollten diesmal mehr Kontraste und einen aggressiveren Sound. „Frozen“ hat gut funktioniert, aber nun wollten wir etwas Neues machen.

Der Gesang hat sich auch ziemlich verändert – Ville singt um einiges vielseitiger und transportiert verschiedene Stimmungen.

Ja, das war einer der Punkte, auf die wir uns wirklich konzentriert hatten. Wir wollten, dass der Gesang so klingt, wie wir die Musik fühlen. Wir haben jeden Teil gesondert eingespielt, jeder einzelne Teil hat eine eigene Atmosphäre. Es sind nicht 11 Songs mit durchgehendem Gesang, sondern es gibt viele Unterschiede. Ville hat in vielen verschiedenen Stilen gesungen, wir haben Unmengen an Effekte verwendet, die Songs wurden an verschiedenen Orten eingesungen und ich denke, das hört man auch.

Ok, wir wissen nun, das Abwechslung das Zauberwort hinter dem neuen Album ist. Verschiedene Lautstärken, Effekte, Gesangstechniken erzeugen unterschiedliche Atmosphären. Ist das nun eine Frage des Songwritings oder hängt das alles nur von der Produktion ab?

Ich kann das nicht unterscheiden. Wenn ich einen Song schreibe, denke ich nicht, das könnte man so der so abmischen und diesen oder jenen Effekt unterlegen. Bei „Crimson“ hat sich ziemlich viel im Studio ergeben. Als wir aufgenommen haben, wussten wir zwar genau, was wir hinterher haben wollen. Allerdings ist es unmöglich, diese ganzen Dinge wie Laut/Leisedynamik im Proberaum auszuprobieren. Deshalb war für „Crimson“ wohl der Mix wichtiger als bisher.

Hiili Hiilesmaa hat das Album produziert – er hat auch schon für H.I.M. gearbeitet. Ich finde das ist nicht zu überhören…

(energisch) Nein, das finde ich gar nicht. Der Sound ist ganz anders, die Songs sind anders aufgebaut… das kann man doch nicht vergleichen. Ich finde nichts bei uns, das H.I.M. auch haben, echt nicht. Das hört man, wenn man die Alben genau anhört…

Aber der Gesang…. teilweise sind es doch Original-H.I.M. Effekte – Tiefen und Mitten raus, das klingt stellenweise sehr nach Ville Valo.

Wir wollten nie nach H.I.M. klingen; natürlich wollen wir keine andere Band imitieren. Vielleicht hört man bei beiden Bands den Produzenten, es ist vielleicht die Art, wie Hiili arbeitet, die für Ähnlichkeiten sorgt. Bevor wir ins Studio sind, haben wir uns lange mit ihm unterhalten, wir wollten das beste rausholen, aber niemanden imitieren, das ist alles. Mehr kann ich dazu auch nicht sagen.

Ich welche Schublade würdest du Sentenced einsortieren?

Haha, das ist bei uns schwer. Man muss das Album hören, um zu wissen was es ist. Es ist kein Deathmetal, kein Heavy Metal, kein Black Metal. Das ist genau das, was wir wollen, etwas eigenes zu schaffen. Wir wollen nichts tun, was andere schon getan haben. Es gibt kein Etikett für uns – und das ist gut so.

Nun, ich versuchs es trotzdem mal: Sentenced machen recht simple Songs mit sehr eingängigen Melodien, die Ohrwürmer für Tage bleiben. Wie schreibt man solche Melodien?

Die Definition ist ok.

Diese Melodien kommen einfach, ich plane nicht einen Song zu schreiben, der eine Melodie hat, die man tagelang nicht mehr los wird. Das geht auch gar nicht. Es ist eine ziemlich natürliche Sache, die Melodien fallen mir eben ein. Melodien waren immer verdammt wichtig. Ohne Melodie gibt es keine Musik, wir konzentrieren uns darum auch hauptsächlich auf die Melodien, die Songs werden um sie herum aufgebaut. Dennoch ist nichts gekünsteltes an Sentenced Songs, man kann hören, dass sie natürlich und spontan entstanden sind. So ist es und so wird es wohl bleiben.

Ihr habt die Produktion dieses Mal selbst gemacht? Das Info zur neuen Platte deutet so was an.

Nun, nicht ganz. Wir haben viel mit Hiili gearbeitet, er hat uns viel gezeigt, wir haben aber auch viel selbst entschieden. Hinterher kann man das auch gar nicht mehr unterscheiden, das kam von ihn und das von uns – wozu auch? Die Zusammenarbeit mit ihn war prima, auch weil es keine Sprachprobleme gab. Du kannst in deiner Muttersprache ganz anders über Musik reden als in Englisch. Versuch mal einen bestimmten Gitarrensound in Englisch zu erklären. Ich meine, wir sind nicht davon besessen, einen finnischen Produzenten zu haben, aber es macht die Sache einfacher.

Wovon handeln die Texte auf „Crimson“ ? Selbstmord, unglückliche Liebe – das fällt mir spontan zu Sentenced ein…

Ja, das trifft es auch ziemlich gut. Es geht um verlorene Liebe, Selbsthass, Depression.

Passt das denn zur Musik? Für mich schwingt immer ein Fünkchen Hoffnung mit. Oder versteh ich da was falsch?

Die Texte haben mehrere Level, die generelle Stimmung das Albums ist recht negativ. Aber du kannst auch deine eigenen Gefühle einbringen. Wenn du Hoffung findest, ist das doch schön. Ich kann die Texte nicht besonders gut erklären, du musst sie selbst lesen, um verstehen, was sie bedeuten. Sie sind ziemlich negativ. So wie immer… Wir machen jedes Mal zuerst die Musik, die Texte schreibe ich dann zu den fertigen Songs und versuche, die Stimmung der Titel einzufangen. Für eine traurige Melodie gibt es eben einen traurigen Text, anders wäre das nicht besonders sinnvoll.

„The golden streams of Lapland“ (Amok) und „Mourn“ (Frozen) sind zwei Songs, die nicht so richtig zum Rest der jeweiligen Alben passen wollen. Auf „Crimson“ gibt es keinen solchen Song, warum nicht?

Nun es sind Songs ohne Gesang, aber das ist – glaube ich – nicht das, was du wissen willst (stimmt, das weiß ich nämlich selbst). Wir hatten auch für „Crimson“ ein Instrumental, allerdings haben wir uns dann dagegen entschieden, es mit auf das Album zu packen, weil der Song nicht so geworden ist, wie wir uns es vorgestellt hatten. Diese speziellen Songs haben eine persönliche Bedeutung für uns. „Mourn“ ist den toten Verwandten von Miika gewidmet, an die er erinnern wollte. Der Song passt nicht zum Rest, aber manchmal wollen wir bestimmte Dinge einfach tun. Vielleicht machen wir in der Zukunft mehr Instrumentalsongs, ich weiß es nicht… Sie haben jedenfalls immer ein spezielles Thema, das anders ist als der Rest des Albums.

Beide Songs haben eine ähnliche Stimmung, ruhig und ziemlich traurig…

Stimmt. Wenn du einen Song ohne Text schreibst, dann musst du dich viel mehr auf die Melodie und die Atmosphäre konzentrieren – das ist ganz anders als wenn du einen Song mit Gesang machst. Ich denke, darum sind die Stücke auch so verschieden von all den anderen Songs.

Wie wichtig sind die Alben „Shadows of the Past“ und „North from here“ heute für dich?

„Shadows of the past“ ist nicht wirklich wichtig. Es war unser erstes Album, und wurde 1991 aufgenommen. Es ist nichts außergewöhnliches an diesem Album, es ist einfach typischer Death-Metal, wie er damals üblich war. Ich schäme mich nicht für dieses Album, aber es ist halt nichts besonderes. „North from here“ hingegen hat bereits etwas eigenes. Wir haben das Teil 1993 aufgenommen und es scheint so, dass heute viele Bands so klingen wie wir damals – vielleicht waren wir unserer Zeit voraus. Es sind halt unsere ersten beiden Alben, sie sind ein Teil unserer Geschichte, sie sind eben da, bedeuten aber nichts besonderes für uns.

Wie du bereits angedeutet hast, hat sich die Musik verändert. Wie hast du dich in der Zeit verändert, spiegelt sich das in deiner Musik wider?

Ja, irgendwie schon. Natürlich haben wir uns in den mittlerweile zehn Jahren Sentenced verändert und entwickelt. Als wir 1989 begannen Musik zu machen, waren wir noch jung und unerfahren. Es hat sich viel entwickelt in der Zeit, die Texte, die Musik. Ich denke nicht, dass wir nun am Ende angekommen sind – ich weiß auch nicht, wie dieses Ende aussehen wird. Es war ein langer Weg vom Death Metal bis zu „Crimson“. Wir wollten immer etwas neues machen. Immer wieder, mit jedem Album, wir wollen das auch weiterhin.

Die Motivation, Musik zu machen, ist also dieselbe? Etwas neues machen, das man aber trotzdem mit dem Namen Sentenced verbinden kann?

Ja, so ungefähr kann man das ausdrücken. Wir wollen uns verbessern – manchmal klappt das, manchmal nicht. Es ist immer eine Herausforderung, neue Songs zu machen. Es ist immer sehr interessant, auszuprobieren. Diese Einstellung hält die Band am Leben.

Und deine persönliche Einstellung zur Musik? „Shadows of the past“ wirkt viel aggressiver, wütender und ungeduldiger, während ich das neue Material als ruhig und fast schon resigniert bezeichnen würde.

Ich denke schon, dass das was du sagst, stimmt. Dennoch ist die Aggressivität noch immer da. Ich setzte sie nur heute anders um – sie ist nicht verlorengegangen. Heute konzentriere ich mich auch auf andere Dinge als nur auf Wut. In der Songs ist eine ganze Reihe von Gefühlen verarbeitet – das ganze Konzept ist ziemlich negativ, aber es steckt mehr drin als nur ein Gefühl.

Was bedeutet Musik für Dich? Ist es ein Weg, Gefühle auszudrücken?

Ja, auf jeden Fall. Es ist wie eine Art Therapie für uns, diese negativen Gefühle herauszuschreien – so müssen wir uns im richtigen Leben nicht umbringen. Das war schon immer so.

Kannst du dir vorstellen, was aus dir geworden wäre, wenn du nicht Musiker wärst?

(ziemlich überrascht, aber auch ziemlich bestimmt) Nein.

Cover Versionen – ihr habt da einen sehr eigenen Geschmack. Neben „The Trooper“ von Iron Maiden habt ihr auch Billy Idols „White Wedding” (Love&Death EP), und “House of the Rising Sun” (Frozen, DigiPack) gecovert.

Das sind Songs, mit denen wir persönlich irgendetwas verbinden. Es ist heute für uns völlig uninteressant einen Maiden- oder Metallica-Song zu covern. Wir wollen einen Song aus einem anderen Musikgenre neu interpretieren. „House of the Rising Sun” zu covern war ziemlich interessant. Im Original besteht der Song nur aus einer akustischer Gitarre und Klavier. Es war spannend, zu sehen, wie sich der Song verändert, wenn man ihn mit verzerrten Gitarren, heftigem Schlagzeug und aggressivem Gesang spielt. Wenn wir heute Coversongs machen wollen, dann aus anderen Musikstilen – das ist die einzige Möglichkeit, eine interessante Neu-Interpretation einen Stückes zu machen.

Das scheinen aber noch lange nicht alle Musiker zu wissen, wenn man sich diese ganzen Tribute Alben anhört.

…Die meist furchtbar langweilig sind, da die Bands die Songs nur nachspielen. Das hat doch keinen Sinn, denn die Songs gibt es doch schon.

Was hat es denn mit dem Digipack von „Crimson“, der am 17. Januar veröffentlicht wird, auf sich? Gibt da denn einen Nicht-Metal-Song gecovert von Sentenced als Bonus?

Nein, es wird keinen Bonustrack geben. Das Cover ist anders (Digipack eben). Und das Ding ist limitiert. Sonst gibt es keinen Unterschied zur normalen CD.

Um was geht es in dem Videoclip den ihr zu „Killing me, killing you“ gemacht habt?

Wir haben in Nord-Norwegen gedreht…

…womöglich mit Corpsepaint im Wald?

Haha, nein, bestimmt nicht. Nicht im entferntesten. Das war ungefähr 1000 km nördlich von Oulu, am nördlichsten Ort, den man mit dem Auto erreichen kann. Es war ganz furchtbar kalt dort…

Ich dachte immer, Finnen frieren nicht?

Doch, wir haben dort am arktischen Meer gespielt und es windete und es war kalt, haha. Es hat sich aber gelohnt. Uns gefällt das Video, es hat eine schöne, kalte Atmosphäre. Es gibt auch eine kleine Geschichte von einem alten Mann und seinem Hund, die zu erzählen wäre aber ziemlich doof – du musst das Video ansehen. (Würde ich ja liebend gerne – aber ob Herr Gorny extra meinetwegen ´Virus´ wieder ins Programm nimmt?)

Warum habt ihr zu Frozen keine Headliner Show gespielt?

Es gibt keinen speziellem Grund. Wir waren mit Iced Earth auf Tour und kamen so ziemlich überall mit ihnen hin. Vielleicht bringt die Zukunft die Möglichkeit, eine Headliner Tour zu machen – damals war nicht die richtige Zeit dazu. Die Tour mit Iced Earth war auch ziemlich klasse, das Package war toll (damals waren Brainstrom, Jag Panzer – die in Würzburg nicht gespielt haben, ob sie den Rest der Tour mitgemacht haben, weiß ich nicht mehr – Sentenced und Iced Earth miteinander unterwegs)

Nun werdest ihr mit Stratovarious spielen?

Ja, aber nur in Finnland. Es wird eine Eishallen-Tour werden. Wir werden in Eisstadien, wo normalerweise Eishockey Teams spielen, auftreten. Ich freue mich schon ziemlich drauf, in solche Hallen passen bis zu 5000 Leute. Wir sind die ersten Metal-Bands, die so etwas durchziehen.

Internet und Musik, wie ist denn deine Meinung dazu? Immerhin scheinst du ja auch eine Menge Zeit mit Computern zu verbringen, die Sentenced Homepage ist von dir mitgestaltet.

Es ist eine tolle Sache. Man erreicht so viele Leute, die überall auf der Erde leben, durch das Netz. Eine Homepage zu haben ist heute schon fast normal. Es ist über das Internet sehr einfach für Fans, an Infos zu kommen. Bands können sich dort gut präsentieren. Allerdings sollte man schon einen Namen haben, denn sonst findet dich ja keiner, haha. Das Gejammere, dass über Internet zuviel Musik kopiert wird ist meiner Meinung nach übertrieben. Ob man damit Geld verliert, ist mir egal – mir bedeutet Geld nicht viel. Das wichtigste ist, die Musik zu den Leuten zu bringen – dann erst kommt Geld.

Auf eurer Homepage steht ein Satz in finnisch. Das hat irgendwas mit schwarzem Tod zu tun, mehr verstehe ich nicht… kannst du es übersetzten?

Es heißt so in etwa: „Unsere Köpfe werden vom schwarzen Tod zerschmettert werden“ – der Satz stammt von einem Typen, der im 18. Jahrhundert lebte, einen klassischen finnischen Dichter – mach dir also nix draus, wenn du das nicht verstehst.

Wollt ihr nicht mal einen Song in Finnisch aufnehmen?

Wir haben darüber nachgedacht. Diesen Song werden wir aber nur im Proberaum spielen, zu unserem eigenen Spaß.

Was hat es denn mit diesem Hidden track auf Crimson auf sich?

Das war eigentlich nur ein Spaß. Die Typen, die du am Ende der Platte hörst, sind ein paar deutsche Fans, die uns ein Video geschickt haben, auf dem sie (kichert) sich über die Band unterhalten. Wir dachten, es sei ein guter Scherz (kichert weiter) –wenigstens für uns. (kichert weiter vor sich hin) (Ehrlich gesagt, was ich von dieser Antwort halten soll, weiß ich nicht)

Was hältst du eigentlich von eurem Image der finnischen Trunkenbolde?

(kichert schon wieder) Nun, das kam auf, als wir in Europa tourten. Der ganze Alkohol ist umsonst, vielleicht haben wir damit ein kleines Problem – wie du weißt, sind wir aus Finnland, hihihi. Es wird ein bisschen übertrieben – wir sind zwar schon hart drauf, aber halt auch nicht sooooo hart. (kichert)

Gibt es einen schöneren Schluss-Satz? Ich finde: Nein. Und darum soll es das gewesen sein. Ganz zum Schluss gibt es noch den vampster Fragebogen:

Was sind deine drei Lieblingsalben?

(ohne zu überlegen) „World Coming Down“ Type O Negative, „Judgement“ Anathema, „Earth Inferno“ – das Live-Album von Fields of the Nephilim.

Gibt es ein besonderes Ereignis bei einer Live Show, an das Du dich erinnerst?

Nein, im Moment nicht.

Ich gebe dir einen Tipp: 1997, Ludwigsburg, als ihr vor My Dying Bride gespielt habt?

Nö, ich weiß von nichts.

Glaub ich sofort. Da habt ihr nämlich nach drei Songs aufhören müssen, da einen bestimmten Bandmitglied „schlecht“ war…

Nächste Frage, bitte…haha.

Gibt es jemanden, den du gerne mal treffen willst?

Nein.

Was hältst du von der Maiden-Reunion?

Das war peinlich. Dickinson sagte, er würde niemals zurückkommen und nun? Da hat Geld sicher eine Rolle gespielt.


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