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SARDONIC: Über Tourerfahrungen, die neue EP und mobile Tonstudios

Nach längerer kreativer Pause und einem Besetzungswechsel am Bass, melden sich die Osnabrücker Death Metaller SARDONIC mit ihrer aktuellen EP "Parasites" zurück. Im Interview sprechen wir über die aktuelle Bandsituation, Tourerfahrung und mobile Tonstudios.

Nach längerer kreativer Pause und einem Besetzungswechsel am Bass, melden sich die Osnabrücker Death Metaller SARDONIC mit ihrer aktuellen EP Parasites zurück. Im Interview sprechen wir über die aktuelle Bandsituation, Tourerfahrung und mobile Tonstudios.

Hallo Sebastian. Erstmal Gratulation zu eurer gelungen EP Parasites. Die Veröffentlichung liegt nun schon ein paar Monate zurück. Wie seid ihr insgesamt mit den Reaktionen zufrieden?

 

Sebastian: Die Reaktionen seitens der Medien waren durchweg sehr gut bis euphorisch, alleinig im Legacy Zine war die Kritik sehr durchwachsen, aber dies wurde letztendlich auch von einem anderen Redakteur des Magazins nicht verstanden und im Interview ein wenig gerade gerückt. Ansonsten sind wir als Band mit dem Resultat weiterhin absolut zufrieden und sehen die EP definitiv als unsere mit Abstand stärkste Veröffentlichung an.

Zwischen Symptomaniac und Parasites liegt bereits ein längerer Zeitraum. Was veranlasste euch dazu, bloß eine EP und kein komplettes Album aufzunehmen?

Sebastian: In den letzten Jahren hat sich bandintern viel getan, sodass wir quasi alle im Berufsleben stehen und diesbezüglich auch örtlich mittlerweile zwischen Hamburg und Düsseldorf auseinander wohnen. Zeitweise hatten wir nach unserer letzten Scheibe zudem Probleme mit einem fehlenden Proberaum. Bevor wir jedoch eine neue Veröffentlichung weiter in die Zukunft schieben wollten, haben wir uns entschieden eine EP aufzunehmen, damit der Name nicht ganz in Vergessenheit gerät.

Für Parasites habt ihr euer Label gewechselt. Mit der db-agency habt ihr einen neuen Partner gefunden. Welche Vorteile versprecht ihr euch von der Zusammenarbeit?

Sebastian: Die Zusammenarbeit beruht prinzipiell weniger auf den Gegebenheiten eines normalen Labels, sondern der Thomas unterstützt uns ein wenig bei der Promotion und einigen anderen Dingen. Prinzipiell ist die EP eine Eigenproduktion und der Großteil der Arbeit wird auch von uns als Band übernommen, sodass man unser altes Label nur schwerlich mit der jetzigen Zusammenarbeit vergleichen kann.

Auf euren vorigen Alben hattet ihr stets klare Gesangslinien integriert. Wie kommt es, dass ihr von Mal zu Mal immer weiter Abstand davon genommen habt?

Theo: Wir haben gemerkt, dass der cleane Gesang nicht mehr in die Songs passt. Aber wie man merkt hat sich Jojo gesanglich so weiterentwickelt das man gut auf klaren Gesang verzichten kann ohne das was fehlt.

Sebastian: Ich möchte da noch einen Schritt weitergehen und sagen, dass wir im Nachhinein mit dem Ergebnis der klaren Gesangspassagen nicht wirklich zufrieden waren und es in den Reviews neben dem Sound auch stetig der Hauptkritikpunkt war. Von daher ist es wohl die beste Entscheidung gewesen auf dieses Element zu verzichten.

Kommen wir auf die Songtexte zu sprechen. Welche Themen behandelt ihr in euren Songs?

Sebastian: Unser Jojo besteht darauf keine Interpretation der Texte publik zu machen und dies dem Hörer zu überlassen. Die Inhalte haben sich aber hin zu sozialen und gesellschaftlichen Themen gewandelt, so viel interpretiere zumindest ich hinein…

Nun mal eine kleine Selbsteinschätzung. Was macht euch als Band hörenswert? Und warum sollten sich Death Metal Fans eure EP nicht entgehen lassen?

Sebastian: Unsere Stärke liegt sicherlich darin, dass die neuen Songs sowohl eine Menge Abwechslung bieten, als auch direkt ohne viele Schnörkel auf den Punkt kommen. Zudem knallt die Produktion gut in die Gehörgänge, sodass alle Death Metal Fans auch mal was Feines aus dem deutschen Underground austesten sollten. Gleichzeitig ist die Szene natürlich kaum mehr überschaubar und es gibt sowohl eine Menge guter Bands, wie auch noch mehr unnötiger Bands, sodass ich es auch keinem wirklich verdenken kann, wenn er den Überblick in der Szene verliert und dadurch auch nicht mit Sardonic in Berührung kommt.

Mit eurem neuen Bassmann Niels habt ihr nicht nur einen neuen Mann für die dicken Saiten gefunden, sondern euch gleichzeitig ein mobiles Tonstudio mit ins Boot geholt. Hat sich der vermutlich geringere Zeitdruck auf eure Aufnahme ausgewirkt?

Theo: Auf jeden Fall. Dass wir bei uns im Proberaum aufnehmen konnten hat uns sehr entspannt an die Arbeit gehen lassen. Keinen Zeitdruck zu haben macht sich schon bemerkbar. Man kann jederzeit mal eine Pause einlegen ohne zu denken, dass man gerade viel Geld zum Fenster raus wirft. Und ich finde das Ergebnis kann sich mehr als hören lassen!

Bis zu dem Zeitpunkt, als ich die ersten Aufnahmen von Niels auf myspace gehört hatte, dachte ich, dass sich ein mobiles Tonstudio, in Sachen Sound, gravierend von einem herkömmlichen Studio unterscheiden muss. Auf eurer EP ist jedoch kein klanglicher Unterschied zu erkennen. Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein, um so eine Aufnahme zu erhalten?

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Theo: Da Niels Tontechnik studiert kann er sich sehr schnell auf verschiedenste räumliche Gegebenheiten einstellen und damit extrem gut arbeiten. Dazu kommt halt noch gutes Equipment und viel, viel Geduld vom Niels 😉

Sebastian: Vor allem muss der Produzent eine Ahnung besitzen, wie Death Metal klingen soll und hierfür auch ein Gehör haben. Mit diesen Grundsätzen kann man auch mangelnde räumliche Voraussetzungen ausgleichen.

Als ihr Ausschau nach einem neuen Bassmann gehalten habt, wurde von euch explizit das Merkmal langhaarig verlangt. War dies eher scherzhaft gemeint oder stellen lange Haare eine Voraussetzung für eure gute Live-Performance dar? 

Theo: Wir sind ja schon eine Band die nonstop die Matte kreisen lässt. Von daher wollten wir schon gerne jemanden haben, der lange Haare hat, damit der Showanteil nicht darunter leidet. Da Niels uns ja schon öfter unterstützt hat, wussten wir das er genau unser Mann ist.

 
Sebastian: Gleichzeitig werden wir ja alle auch nicht jünger und die Haare nicht mehr, zumindest bei mir nicht, sodass ich aktuell die neuesten Core-Moves einübe, um im Falle fehlender Haare auf eine andere Art Bewegung in die Show bringen kann 😉

In der Vergangenheit wart ihr, als eher unbekannte Band, bereits mit Szenegrößen wie MALEVOLENT CREATION oder GOD DETHRONED in Europa auf Tour. Wie wichtig war dieses Erlebnis für euch? Welche Erfahrungen konntet ihr mit nach Hause nehmen?

Theo: Wir haben auf jeden Fall sehr viel gelernt. Vor allem die Verhaltensregeln auf Tour und wie man professionell an einen Auftritt ran geht. Gerade von MALEVOLENT CREATIONGOD DETHRONEDVADER und ROTTEN SOUND haben wir viel gelernt, weil sie sich oftmals auch die Zeit genommen haben mit uns zu reden und Erfahrungen auszutauschen.

Sebastian: Ich denke diese Erfahrungen und Erlebnisse wird man auf ewig in Erinnerung behalten. Insbesondere da wir ja die weiten Strecken im Wohnmobil zurück gelegt haben, erlebt man eine Menge schöne, aber natürlich auch stressige Dinge, die für viele Anekdoten an bierseligen Abenden dienen. Vor allem haben wir Orte kennen gelernt, wo wir niemals waren und teilweise wohl auch niemals wieder hinkommen werden…

Wie sehen eure Pläne in Sachen Live-Auftritte aus? Wann und wo kann man euch in Zukunft sehen?

Sebastian: Auf Grund der beruflichen und privaten Gegebenheiten sind unsere Liveauftritte merklich weniger geworden. Eine eventuelle Tour mit Bands wie DEICIDEVADER und MARDUK mussten wir aus verschiedenen Gründen absagen, sodass momentan als nächstes das GAHLEN MOSCHT-Festival im Juni und ein Gig in Halle an der Saale im September bestätigt sind. Hoffentlich kommen noch ein paar Festivals hinzu, aber die Vielzahl an Bands heutzutage macht es immer schwerer ohne Vitamin B einen Slot zu bekommen.

Vielen Dank für das Interview. Die letzten Worte gehören dir.

Sebastian: Gebt SARDONIC eine Chance

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