NASUM: Alle hassen SMOKIE

Schwedens Vorzeigegrinder NASUM ließen sich ganze drei Jahre Zeit um mit ihrem dritten und bisher stärksten Album "Helvete", Schaum vor dem Mund und einem Arsenal aus 22 Waffen, respektive 22 Songs wieder einmal die Welt mit ihren ganzen Ungerechtigkeiten aufzumischen.

Schwedens Vorzeigegrinder NASUM ließen sich ganze drei Jahre Zeit um mit ihrem dritten und bisher stärksten Album “Helvete, Schaum vor dem Mund und einem Arsenal aus 22 Waffen, respektive 22 Songs wieder einmal die Welt mit ihren ganzen Ungerechtigkeiten aufzumischen. Das Trio, zum Zeitpunkt des Interviews bestehend aus Gitarrist, Sänger und Aufnahmegenie Mieszko A. Talarczyk, Bassist Jesper Liveröd, der wenige Tage danach ausstieg und dem Fels in der Brandung, Schlagzeuger Anders Jakobson ist jetzt an der Spitze der “Hall of Fame“ des Grindcores aufgestiegen. Grund genug den äußerst ruhigen und zuvorkommenden Drummer nach einem Interviewmarathon noch einmal eine Stunde lang mal mit ein paar Fragen zu löchern.

Hallo Anders. Wie verlief eure Finnland-Tour? Habt ihr euch schon gut erholt?

Es war eine tolle Tour, wir hatten viel Spaß bei den Konzerten und ROTTEN SOUND sind sowohl eine coole Band als auch nette Jungs. Alles war super, wir spielten gute Gigs und hatten ein tolles Publikum.

Dann möchte ich mal meinen Glückwunsch zu “Helvete aussprechen. Meiner Meinung nach ist es eines der Alben, das den Grindcore ins 21ste Jahrhundert befördert und das vielleicht intensivste Werk seit „Extreme Conditions Demand Extreme Responses“ von BRUTAL TRUTH

Vielen Dank. Das ehrt uns.

Ihr habt sehr lange auf euch warten lassen. Wolltet ihr alles so perfekt wie möglich machen?

Wir mussten unseren Zeitplan, das Album aufzunehmen verschieben. Zuerst wollten wir das Album von Oktober bis November 2001 aufnehmen und es bereits letztes Frühjahr veröffentlichen. Relapse aber sagten, dass sie das Album nicht veröffentlichen konnten, da es eine Menge anderer Releases zu dieser Zeit gab und auch sie wollten dass “Helvete genügend Aufmerksamkeit erhält. Dann wollten wir das Album im folgenden Frühjahr aufnehmen, aber wir waren total ausgebrannt von dem ganzen Stress der vergangenen Monate. Schließlich war es dann letzten Herbst soweit. Wir waren vielleicht eher bereit, mit den Aufnahmen zu beginnen, ließen es dann aber doch langsamer angehen.

Was magst Du denn persönlich am meisten an “Helvete?

Das ist sehr schwer zu sagen. Ich habe nach Human 2.0
schon gedacht, dass dies das perfekte NASUM-Album wäre, aber wenn die Zeit verstreicht sieht man alles aus einem anderen Blickwinkel. Im Moment bin ich extrem zufrieden mit “Helvete. Die Songs, die Texte, der Sound, das Artwork… Aber es ist ziemlich schwer das Ganze zu beurteilen. Mich freut aber am meisten, dass das Album zu dem wurde, wie es gemeint war. Es ist komplexer und schneller und hat eine großartige Produktion. Ich bin derzeit wirklich rundum zufrieden.

Wie Du gesagt hast, ist es in der Tat schneller und technischer. Ich würde aber auch sagen, es ist mehr Hardcore und Metal enthalten, gleichzeitig ist es aber so “Grind“ wie noch nie ein Album von euch war.

Das stimmt. Wir haben alle Elemente weiterentwickelt. Sowohl die Metal- und Hardcore- als auch die Grincore-Elemente.

Manche Teile hören sich sehr nach CONVERGE an, gerade “Living Next Door to Malice“. Andere hingegen klingen auch sehr nach Emo, beispielsweise die Melodien in “Relics“.

Ich habe während dem Songwriting doch einiges an CONVERGE gehört, es war aber nicht beabsichtigt. Und das wir Melodien mögen sollte auch nicht erst seit heute bekannt sein. Aber das war auch Teil unserer Weiterentwicklung, wir öffnen uns gerne anderer Musik.

Welchen Einfluss hatte Jesper in der Weiterentwicklung von NASUM? Schließlich ist “Helvete das erste Album, bei dem er sich einbringen konnte.

Wenn Du an seine Songs denkst, ist es einfach so, dass er Musik anders sieht und versteht und einen komplett anderen Weg betritt um Songs zu schreiben als Mieszko und ich, ist also neues Blut in der Band. Außerdem ist er ein absoluter Live-Mensch. Miezsko muss sich auf das singen konzentrieren und ich bin hinter dem Drumkit gefangen, deshalb muss er live stellvertretend für drei Leute agieren.

Eure Songs sind dieses Mal sehr episch und länger ausgefallen als zuvor. Wart ihr frustriert, Riffs zu schreiben und diese dann nur ein, maximal zweimal zu spielen?

(lacht) Nein, selbst wenn die Songs dieses Mal länger sind, spielen wir die Riffs meistens immer noch nur zweimal. Als wir die Songs, es waren insgesamt 30, aufnahmen, waren wir überrascht, wie lange das Album war. In dieser Musik kannst Du nicht zu lange Alben machen. Deshalb strichen wir einige Songs um ein kürzeres Album zu erhalten, dass man besser durchhören kann. Es soll einfach nicht langweilig werden. Das war auch das Problem mit unserem ersten Album „Inhale / Exhale“.

Naja, ich konnte es mir immer problemlos am Stück anhören. Aber dennoch denke ich, dass “Helvete mit seinen 35 Minuten genau die richtige Länge hat, denn es ist um einiges anstrengender als „Inhale / Exhale“.

Da hast Du wohl recht.

Du hast gerade ein gutes Stichwort geliefert, denn die vermehrt eingesetzte Dynamik lässt darauf schließen, dass ihr es den Hörern nicht langweilig werden lassen wollt.

In erster Linie wollen wir selbst nicht gelangweilt werden. Die Dynamik kam eigentlich erst im Studio mit dem Einsatz von zweiten Gitarren hinzu. Wir hatten viel Zeit im Studio, somit konnten wir alles sehr gut ausarrangieren.

Es ist ja euer eigenes Studio.

Nein, eigentlich nicht. Es gehört Mieszko. Wir mussten daher den Aufenthalt auch zahlen.

Apropos Aufnahmen: Ist eine mehrere Monate dauernde Aufnahmezeit die wahre “Grindcore-Attitude“?

Nein, ich glaube nicht (lacht). Ich weiß, die Hardliner denken ein Grindcore-Album soll an ein und demselben Tag aufgenommen und gemischt werden, aber für uns ist das unmöglich. Wir wollen ein Album veröffentlichen, das wirklich gut klingt.

Das Studio ist wohl sehr ausgebucht.

Ja, viele Bands haben das “Soundlab“ jetzt für sich entdeckt.

Was ist Mieszkos Erfolgsgeheimnis?

Hm, das ist schwer zu sagen. Einer der Gründe ist, dass die Bands sehr komfortabel im Studio untergebracht werden. Es ist sehr sauber und hat einen rauhen Sound. Ich weiß es aber nicht so recht. Vielleicht ist es das richtige Studio für extreme Musik? Mich freut es jedenfalls für ihn, dass es Studio so gut läuft, er kann inzwischen schon von den Einnahmen leben. Er begann mit einem kleinen Studio schlechtem Equipment, machte nur in seiner Freizeit Aufnahmen und hat sich hochgearbeitet.

Kommen wir mal zu euren Inhalten: Nach mehr als zehn Jahren seid ihr immer noch wütend und nicht “Old and Tired“?

(lacht) Naja, wahrscheinlich sind wir “Angry and Tired“. Viele Leute denken, dass wir angepisst sind, aber wie Du meiner Stimme anhörst ist dem nicht so. Wir schreiben einfach über das, was uns nervt und machen auch recht aggressive Musik. Wie die Leute so ein Bild von uns haben glaube ich, dass das nächste Album dann totaler Grindcore werden sollte, hm?

Ihr werdet sicherlich viel von der schlechten Welt selbst und von Nachrichten, etc. inspiriert.

Ja, das ist ziemlich der Weg den wir betreten.

Eure Texte sind genau wie die Musik ein Schlag ins Gesicht, auch wenn ihr nicht immer direkt vorgeht. “Living Next Door to Malice“ beispielsweise könnte über einen Nazi in eurer Nachbarschaft handeln.

Da geht es eher um einen indirekten Nachbarn, nämlich unser Nachbarland Dänemark, das letztes Jahr Wahlen hatte und zu sehr rechts abgerutscht ist. Sie haben jetzt einige äußerst seltsame Gesetze zur Einwanderung von Imigranten erlassen, darüber musste ich einfach was schreiben.

Jedenfalls finde ich den von SMOKIE inspirierten Titel großartig.

Eigentlich hasse ich SMOKIE wie die Pest, aber es ist ein gutes Wortspiel, anstatt “Alice“ “Malice“ zu verwenden.

Ich gebe zu, recht lange gebraucht zu haben bis ich es verstanden habe. Jedenfalls scheint “Stormshield“ ein Antikriegssong zu sein.

Ich hab gerade die Texte nicht vor mir, aber viele der Texte handeln von der Politik von George Bush, das ist also möglich. Diesen Text hat Mieszko geschrieben, deshalb bin ich mir nicht ganz sicher.

“Just Another Hog“, das Du geschrieben handelt von Bossen, die sich aufspielen.

Ja, genau. Aber sie vergessen, das stets einer über ihnen steht.

Einer von Miezskos Texten, “The Final Sleep“, klingt sehr apokalyptisch, gar nicht NASUM-typisch.

Ich kann die Texte der anderen nicht richtig erklären, wenn ich sie nicht bei mir habe. Warte bitte einen Augenblick. (kramt rum) Dieser Song handelt von der Situation in Israel, um es kurz zu sagen.

Ein weiteres Song “Breach of Integrity“, ist über Selbstbewusstsein.

Ja, aber auf die Musikszene gesehen. Es gibt so viele Leute, die vorschreiben, was man sein soll, wie man sein soll und was man anziehen soll um dazuzugehören. So was brauchen wir nicht. Das ist ein sehr seltsames Problem, wenn Leute innerhalb einer Szene nicht zusammenhalten, sondern sich gegenseitig provozieren.

Ihr seid also mit der heutigen Grindcore-Szene nicht zufrieden.

Das Problem ist eher von konkreten Personen aus auszumachen. Sie reden Scheiße über andere Leute, weil sie sich nicht genau so verhalten, wie sie es wollen.

“Illogic“ dreht sich auch wieder um Rassismus.

Exakt.

Wenn ich jetzt an Songs wie “Curse You All“ denke, in denen ihr die Hardcore-Elite verflucht, scheint es mir, als wärt ihr in der Hardcore-Szene nicht gerade willkommen.

Doch, das sind wir, aber es sind, wie gesagt, immer nur einzelne Personen, die Elite also, sich aufspielt. Die Elite meint immer, sie weiß, wie es ablaufen muss. Das alles ist verrückt.

Im selben Song verflucht ihr auch die “gierigen Rip-Offs“. Eigentlich müsstet ihr euer Label Relapse auch dazuzählen, denn als ihr mit NAPALM DEATH auf Tour wart, war euer Merchandise nicht gerade billig.

Ja, das war teuer, aber das hatte nichts mit Relapse zu tun, das hatte andere Gründe. Eigentlich sollte ich mal direkt auf diesen Text eingehen, denn er hebt sich von den anderen ab. Die anderen Lyrics drehen sich um komplexe Themen, “We Curse You All“ hingegen ist sehr direkt. Sieh diesen Song nicht allzu ernst, es ist eher ein kleiner, direkter Wutausbruch.

Wenn Mieszko “Slaves to the Grind“ schreit, kommt es mir so vor, wie wenn MANOWAR einen Song über True Metal singen.

Der Song dreht sich einfach um uns. Um all den Druck, den wir haben, bessere Songs zu schreiben. Andererseits ist das ja auch ein geschichtlicher Hintergrund, als die Sklaven ihre Schänder vertrieben. Das trifft aber auch irgendwie auf uns zu.

Der Text von “The Everlasting Shame“ ist gegen Sexismus und die Erniedrigung von Frauen. Da müssen Dir Bands wie REGURGITATE, LIVITIDY und MEATSHITS ein Dorn im Auge sein.

REGURGITATE haben eigentlich nicht so viel mit Porngrind gemein, und bei den anderen Bands habe ich mich nicht mit ihren Texten befasst, aber ich unterstütze solche Bands nur ungern. Für mich war Grindcore immer politische Musik im Stil der frühen Bands wie NAPALM DEATH.

Da stimme ich Dir voll und ganz zu.

Diese Bands werfen ein schlechtes Licht auf den Grindcore, denn es gibt so viele, gute Bands, die mit denen in einen Topf geworfen werden, die über diesen Müll singen. Wenn Du die Chance hast, ein Album zu veröffentlichen, das einige Leute hören, dann solltest Du auch sinnvolle Texte schreiben, die die Menschen anspornen. Warum muss man ständig über verfluchte Leichen singen?

Was hältst Du von AGORAPHOBIC NOSEBLEED und ihren Texten?

Ja, ich habe einiges von ihrer Split mit CONVERGE gehört, und ich glaube, dass sie ihre Texte eher aus zynischem Humor heraus schreiben. Vielleicht muss ich mich noch mehr reinhören.

Themawechsel. Eure Aufnahmen verschlangen ja ein Arsenal an Gästen. Shane Embury (NAPALM DEATH) war einer davon. Reagierte Jesper mit Enttäuschung darauf?

Nein. Jesper lebt in einem anderen Teil Schwedens als wir. Er studiert in der Universität von Lund, und er hatte wenig Zeit die Songs einzuspielen. Eigentlich spielt er nur auf der Hälfte der Stücke und es war auch eine Idee von ihm. Ich hingegen wäre vielleicht ein wenig enttäuscht, würde ein guter Drummer kommen und ein paar Songs einspielen.

Wie war die Zusammenarbeit mit Shane?

Sehr gut. Wir schrieben ihm einfach eine Email, ob er Lust hätte, an ein paar Songs mitzuwirken, nachdem er die letzten beiden Gigs auf der Europatour, als Jesper wegen Prüfungen ausfiel, am Bass einsprang. Wir studierten ungefähr acht Songs während der Fahrt ein und er machte ein sehr gute Figur. Als er dann im Studio war, spielten wir ihm die Songs vor, zeigten ihm die Riffs und er spielte die Songs in nur einer Stunde ein. Er ist einer der besten und saubersten Grindcore-Bassisten, überhaupt.

Ihr habt ihn ja auch in Wacken 2001 mitspielen lassen.

Ja, einen Song hat er mitgespielt, aber die Idee ihn auf dem Album mitwirken zu lassen kam später. Er kannte den Song noch von der Tour her und musste nichts mehr üben. Hell Yeah! (lacht) Dieses Stück werden NAPALM DEATH auch auf der 10“-Split mit uns covern. Wahnsinn, NAPALM DEATH spielen einen NASUM-Song!

Wann wird diese Split veröffentlicht werden?

Gegen Ende des Sommers. NAPALM DEATH müssen ihre Songs erst noch aufnehmen. Zwei neue Songs und eine Coverversion werden sie im Zuge ihrer “Leaders Not Followers 2“ einspielen.

Das ist ein guter Stichpunkt: Splits sind eine typische NASUM-Krankheit. Die Hälfte eurer Songs gibt es nur auf Vinyl. Was macht dieses Medium so reizvoll für euch?

Die ersten sechs Jahre alles, war was wir veröffentlichen konnten ein paar Tracks auf Compilations, eine Mini-CD und eben eine Handvoll Siebenzöller. Das war vor dem ersten Album. Danach konzentrierten wir uns eher auf die Alben. So viele sind das gar nicht. Was es so reizvoll macht? Keine Ahnung.

Wie dem auch sei, eure komplette Diskografie wird bald auf CD veröffentlicht. Zumindest heißt es das schon einige Zeit. Wie geht es vorwärts?

Es gibt immer noch viel zu tun. Manche der frühen Master-Tapes sind verschwunden oder zerstört, also müssen wir das im Studio umso mehr nachbearbeiten. Da gibt es noch einiges zu tun. Außerdem wollen wir noch einige Linernotes und Kommentare zu allen Veröffentlichungen schreiben und müssen noch das Booklet gestalten. Aber lieber geben wir uns Mühe und lassen uns Zeit, als das wir ein halbgares Produkt abliefern. Relapse wollte das Set aber diesen Herbst veröffentlichen, also müssen wir uns doch ein wenig beeilen.

Die Guestvocals auf eurer CD stammen von Jörgen Sandström (ENTOMBED) und Rickard Alriksson, euer Gründungsmitglied. Wer sind jetzt eigentlich wo?

Rickard singt die Ganzen extrem tiefen Vocals, die bei zwei oder drei Songs, wie “Doombringer“ vorkommen. Jörgen singt recht viel, da Jesper ja nicht allzu viel Zeit im Studio verbringen konnte. Wir hatten viele tiefe Vocal-Parts übrig und fragten Jörgen, da er eine verdammt gute Stimme hat. Er sang alles sehr schnell ein, auch wenn er lange Zeit nicht mehr gesungen hat. Ich hoffe, dass man nicht hört, wer Jörgen und wer Jesper ist.

Warum singst Du eigentlich nicht mehr die tiefen Vocals? Anfangs waren sie sehr präsent, wurden aber mit jedem Output weniger. Jetzt singst Du gar nicht mehr.

Das hat damit zu tun, dass Miezko live fast alle Vocals übernimmt. Ich kann einfach nicht Drums spielen und die tiefen Vocals singen. Zu “Human 2.0, als wir schon einige Gigs hatten, wurde uns dann klar, dass wir die hohen Vocals in den Vordergrund stellen mussten. Live sang dann Jesper einige der tiefen Parts. Leider kann ich jetzt gar nicht mehr singen, keine Ahnung warum. Vielleicht weil ich nicht mehr üben. Mieszko hingegen singt sehr viel, live und mit seiner anderen Band GENOCIDE SUPERSTARS. Ich finde es auch schade, da es viele Fragen im Guestbook dazu gibt und viele Leute meine Stimme mögen.

Ihr hattet noch einen Studiogast bei den Aufnahmen zu “Helvetenoch einen Studiogast: Petter Freed, dessen Namen ich noch nie gehört habe.

Er spielt in einer lokalen Band namens 2 TON PREDATOR.

Doch, die Band kenne ich.

Er ist ein sehr guter Gitarrist, der nur ein sehr kleines Solo und ein bisschen Lärm beisteuerte, für das ihn die meisten Bands im Booklet wahrscheinlich nichteinmal erwähnt hätten. Kennst Du unser CARCASS-Tribute?

Ja, das war “Tools of the Trade“, nicht wahr?

Exakt. Er hat das Solo eingespielt.

Coole Sache. Was mich noch interessiert: Der Song “Just Another Hog“ hat ein Intro bei dem ein Typ sehr übel auf schwedisch schimpft. Was sagt er?

Das ist ein Intro aus einem schwedischen Film. Darin geht es um die Siebziger und der Typ ist ein politischer Aktivist, der auf der großen Burg in Stockholm steht. Er ist ziemlich angepisst von der Regierung. Der Kerl sagt: “Nimm es nicht persönlich, aber du bist ein Narr. Ein verdammter zurückgebliebener Ignorant.“ Er spuckt einfach seinen Ärger aus.

Ihr alle habt noch andere Bands am Start. Bei Dir ist es KRIGSHOT, Mieszko hat seine GENOCIDE SUPERSTARS und Jesper spielt noch bei BURST. Welche genießt Priorität?

NASUM ist für mich und Miezsko die Nummer eins. KRIGSHOT stellt wirklich nur ein ganz kleines Projekt dar. Jesper spielt bei BURST seit sehr langer Zeit und die Musiker kennen sich schon eine halbe Ewigkeit, so dass ich glaube, dass Jespers Herz mehr für BURST schlägt. Aber Du hast ihn auf der Bühne gesehen, er gibt auch für NASUM 100 Prozent. Daher ist es wirklich in Ordnung.

Was hältst Du eigentlich von dem neuen GENOCIDE SUPERSTARS-Album

Ich habe noch nicht das ganze Album gehört, nur einzelne Tracks während der Aufnahmen, was schon länger her ist. Alle Promos, die sie bekamen waren schnell vergriffen, so dass ich es noch nicht gehört habe, aber ansonsten mag ich ihren Stil sehr gerne. Sie sind auch live sehr gut und wollen endlich damit anfangen, mehr zu spielen. Vielleicht kommen sie mal in Deine Stadt.

Das wäre toll. Sag das mal Mieszko! Das Cover von Paul A Romano (MASTODON, etc.) allerdings ist, meiner Meinung nach, bei den anderen Alben besser gelungen. “Human 2.0“ gab den Titel perfekt wieder. Dennoch sieht man viele Details, wie den Weltuntergang, Krieg und so weiter, seht versteckt und dezent.

Wir hatten eine Deadline, bis das Artwork fertig sein sollte. Wir hatten ein wenig Druck gegen Ende, da auch die Texte noch nicht komplett fertig waren. Wir hätten ansonsten ein wenig mehr reingesteckt. Das Artwork drückt aber dennoch alles aus, was wir zeigen wollten.

Hinter den Leuten auf dem Cover ist ein Globus zu sehen. Wird durch Krieg die Erde zur Hölle?

Nein, das sollte es eigentlich nicht aussagen. Oder ja? Im Endeffekt sieht man unendlich viele Bilder im Artwork, wir hatten auch viele Ideen. Paul Romano ergänzte sie mit seinen, von daher ist sein Artwork sehr komplex und schwer zu beschreiben.

Holt ihr euch viel Einflüsse von Außen, oder hört ihr privat gar keine Musik?

Ich höre sehr viel Musik. Zur Zeit habe ich wieder so ein kleines Thrash-Revival, denn NUCLEAR ASSAULT werden bald ein Live-Album veröffentlichen und auf Tour gehen. Das finde ich sehr cool. Ich verbinde damit sehr viele Erinnerungen von vor zehn oder fünfzehn Jahren. Deshalb stehe ich derzeit sehr auf die Band.

Wie sieht es aus mit Touren? Die Kurzen sind euch lieber, oder?

Ja, wir haben noch viele andere Dinge über die wir uns Gedanken machen müssen und auch die siebenwöchige Tour mit NAPALM DEATH zehrte gewaltig an unseren Nerven. Sieben Wochen können so lange sein. Wenn Du 35 Konzerte auf einer Tour spielst, wirkt es sich nicht unbedingt gut auf die Band selbst aus. Am besten sind dreiwöchige Touren, denn man soll auch bei den letzten Shows frisch wirken.

Welche mochtest Du persönlich am liebsten?

Ein paar Gigs mit NAPALM DEATH waren umwerfend und auch die erste US-Tour und der Trip durch Skandinavien mit THE HAUNTED war großartig. Die anderen waren sehr kurz, gerade mal eine Woche. Aber gerade die Skandinavien-Tour war toll, da fast alle Gigs in Schweden stattfanden und es uns zeigte, dass dort ein großes Interesse für diese Musik besteht. Die US-Tour war unsere erste Tour überhaupt und deshalb waren wir sehr aufgeregt. Und die Tour mit NAPALM DEATH war toll, weil sie mit NAPALM DEATH war. Außerdem gab die Möglichkeit so viele verschiedene Leute zu treffen. Die Tour durch Japan so großartig. Alles, was Du über Japan gehört hast ist hundertprozentig wahr: Sie haben die weltbeste Organisation drauf und die Fans sind total verrückt. Die Tour mit THE DILLINGER ESCAPE PLAN war auch toll, da die Jungs in unserem Alter sind und wir viele gute Gespräche führen konnten. Sie interessieren sich für die selben Sachen wie wir und somit hat man eine geeignete Basis. Ja, und die Tour in Finnland war auch toll, weil… Sie war einfach super. (lacht) Ich glaube, ich habe jetzt jede Tour aufgezählt, weil irgendwo waren sie alle sehr schön.

Von Exzesse aus dem NASUM-Lager habe ich noch nie gehört…

Von mir eh nicht, ich bin das was man unter “Straight Edge“ versteht. Kein Alkohol, keine Zigaretten und kein Fleisch.

Ich winke jetzt mit dem Zaunpfahl: Auch nicht, wenn ihr mal wieder auf Tour kommt?

Wir wissen noch gar nicht, wann wir kommen werden. Wir haben einige Angebote erhalten, aber wir müssen erst sehen, was passiert, wenn das Album ein wenig auf dem Markt ist. Aber wir wollen definitiv in Europa wieder Touren.

Abschließend möchte ich noch wissen, was der Name “NASUM“ eigentlich bedeutet.

Das verrate ich nicht. Es wird in der bald erscheinenden Diskografie erklärt werden. (lacht)

Anders, ich danke Dir für Deine Zeit und wünsche Dir und NASUM NASUM noch viel Erfolg in der Zukunft.

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner