blank

LAETHORA: Nanobots im Blut [Brainstorming]

Drei Jahre nach ihrem Debüt "March Of The Parasite" hat die schwedische Death Metal-Band LAETHORA wieder ein neues Album namens "The Light In Which We All Burn" in den Startlöchern, mit dem auf traditionelle und doch originelle Art und Weise ordentlich Hintern versohlt werden. Neben drei ehemaligen Musikern von THE PROVENANCE tobt sich hier auch DARK TRANQUILLITY-Gitarrist Niklas Sundin aus. In der schwedischen Sommerfrische plaudert das Death Metal-Urgestein in unserem Brainstorming aus dem Nähkästchen, auch wenn es leider nicht um Chicks geht.

Drei Jahre nach ihrem Debüt March Of The Parasite hat die schwedische Death Metal-Band LAETHORA wieder ein neues Album namens The Light In Which We All Burn in den Startlöchern, mit dem auf traditionelle und doch originelle Art und Weise ordentlich Hintern versohlt werden. Neben drei ehemaligen Musikern von THE PROVENANCE tobt sich hier auch DARK TRANQUILLITY-Gitarrist Niklas Sundin aus. In der schwedischen Sommerfrische plaudert das Death Metal-Urgestein in unserem Brainstorming aus dem Nähkästchen, auch wenn es leider nicht um Chicks geht.


Dystopie?

Meine mit Abstand favorisierte -topie. Brave New World, Menschen mit eintönigen Gedanken laufen durch ihre Fabriken wie die Ameisen. Gedankenkontrolle, Robowachmänner und ID-Tags statt Namen. Ich liebe das!

THE PROVENANCE?

Eine unterbewertete Band, die niemals die Aufmerksamkeit erhielt, die sie verdient hätte. Hoffentlich wird ihr Vermächtnis in der Zukunft noch von mehr Leuten entdeckt.

DARK TRANQUILLITY?

Auch ein wenig unterbewertet, aber wenigstens genießen wir eine gewisse Anerkennung und Beifall.

LAETHORA?

Wahrscheinlich die am meisten unterbewertete Band von allen! (lacht) Vielleicht ist es der Name der Band, oder das wir nicht wie typische Metalmusiker aussehen, ich weiß es nicht. Wir sind allerdings froh, Außenseiter zu sein.

Death Metal?

Nur wenige Musikrichtungen klingen auch nach mehr als fünfundzwanzig Jahren noch lebendig und kräftig. Das sagt viel über dieses Genre aus.

Sommer?

Momentan sitze ich auf meinem sonnenbeschienen Balkon. Ich kann mich nicht beschweren.

TERRORIZER?

Dead Shall Rise!

Modernität?

Davon bin ich Fan. Ich mag meine technischen Spielzeuge und die Tatsache, dass unsere wissenschaftlichen Fortschritte uns jedes Jahr mehr über diese Welt lehren. Ich sehne den Tag herbei, an dem Nanobots in unserem Blut herumschwimmen, Krankheiten auslöschen werden und die Erfahrung des Menschseins nach vorne bringen.

Schweden?

Ein anständiger Ort zum Leben. Dieses Land hat Vor- und Nachteile wie jedes andere auch.

MORBID ANGEL?

Eine der besten Metalbands überhaupt. Ich freue mich wirklich sehr auf ihr nächstes Album, der Song Nevermore klingt schon sehr vielversprechend. Hoffen wir, dass Deepak Chopraismus und Selbsthilfepopspiritualismus auf ein Minimum herunter geschraubt wird und Ghouls wieder Kirchen angreifen.

Hardcore?

Davon war ich nie wirklich Fan, auch wenn einige Bands ihre Anerkennung wirklich verdient haben.

Songwriting?

Frustration und Spannung, aber das Endresultat ist es immer wert.

Underground?

Ich habe vor vielen Jahren aufgehört Szenen und subkulturelle Strömungen zu verfolgen. Die interessanteste und relevanteste Musik, egal welchem Genre sie angehört, stammt normalerweise aus dem Underground.

Punk?

Habe ich als Teenager gehasst, aber ich habe dadurch gelernt, auf die D.I.Y.-Mentalität Wert zu legen. Meine Lieblingsband aller Zeiten, EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN, ist die logische Fortführung des Punk-Ethos. Sie brauchen nicht einmal Instrumente, um zu spielen.

THE END?

Unsere Plattenfirma. Preiset sie.

Apokalypse?

Ideen vom Ende aller Zeiten sind immer sehr interessant, aber ich erwarte kein biblisches Grand Finale, in dem die Welt in Flammen aufgeht.

Ekpyrosis?

Von diesem Begriff habe ich zuerst in einem Buch von Peter Nilsson gelesen. Das war ein schwedischer Astronom, der schließlich Schriftsteller war. Seine Bücher wurden leider nie in andere Sprachen übersetzt.

Deepwater Horizon?

Ich mag meine Meeressäuger wie meinen Salat – bedeckt mit Öl.

Kataklysmus?

Siehe Apokalypse. Der Gedanke von einem riesigen Ausbruch an Vorfällen, nachdem die Erde zu Asche wird ist faszinierend, aber ich sehe das momentan nicht auf uns zu kommen.

Touren?

Shows spielen ist großartig. Zwei Monate lang dreiundzwanzig Stunden am Tag in einem Bus mit fünfzehn anderen stinkenden Typen zu verbringen ist es manchmal nicht.

HYPOCRISY?

Eine großartige Band, nette Typen und Schnapsdrosseln. Ihnen gebührt große Ehre!

UNRULY SOUNDS?

Ein Sublabel von THE END für, naja, Klänge bestimmter Widerspenstigkeit.

OSMOSE?

Das vermutlich exzentrischste Label überhaupt.

NAPALM DEATH?

Noch eine der größten Bands aller Zeiten. Sie bringen es immer noch und sind immer noch erfolgreich.

Religion?

Ein zu großes Thema, um es hier zusammen zu fassen. Es ist eine überholte Art zu Denken, auch wenn der Mensch seit jeher ein religiöses Tier war. Daher glaube ich, dass sich dies nicht so schnell ändern wird. Ich bewundere Stephen Hawkings Überzeugung, dass Logik und Rationalität gewinnen werden.

Texte?

Mein Interesse am Texten verschwand, als ich damit begann, Artworks zu gestalten und zum Computerfreak zu werden. Das letzte Mal, dass ich wirkliche Texte schrieb war bei ein paar Alben von IN FLAMES Ende der Neunziger.

Cabin Fever Media?

Mein Designstudio. Momentan bin ich sehr wählerisch bei Kunden aus dem Musikbusiness, da heutzutage nur wenige wirkliche Budgets zur Verfügung haben. Momentan bin ich hauptsächlich mit Animation und Visual Effects beschäftigt.

Rivalität?

Viele Leute fragen uns wie DARK TRANQUILLITY mehr als zwanzig Jahre mit mehr oder weniger den gleichen Bandmitgliedern bestehen konnten: Ich glaube das liegt hauptsächlich an unserem Mangel an Ego und territorialem Denken.

Blast Beats?

Gewiss einer der herrlichsten Beats.

Dissonanz?

Wenn Dissonanz richtig eingesetzt wird, ist das die Würze der Musik.

The Light In Which We All Burn?

Das neue Album von LAETHORA, mit dem wir auch wirklich zufrieden sind.

Kopflose Priester?

Wir mögen sie so sehr, dass wir sie sogar auf das Cover packen. Aber ernsthaft: Wir sind eher dafür, Schlachten mit Worten zu schlagen und das Köpfen einiger Theisten ist in der Welt von LAETHORA rein symbolisch gemeint.

Lieblingssongs?

Davon habe ich nicht viele. Ich denke mein Musikgeschmack ändert sich zu häufig.

Palingenesis?

Jetzt wird es etwas kompliziert… Können wir nicht einfach über Chicks reden?

2012?

Viel wird da nicht passieren. Dieser Unsinn über Prophezeiungen von Nibiru, Planet X und den Mayas kann für einen guten (OK, eher schlechten) Hollywoodfilm den Plot darstellen, aber jeder mit einem Fuß in der Wirklichkeit wird erkennen, dass dies nur eine von vielen Voraussagungen ist, die niemals zutreffen wird.

Bild: (c) The End Records

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner