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HAIL OF BULLETS: Eine fantastische Reise mit Erwin Rommel

HAIL OF BULLETS widmen sich auf "III – The Rommel Chronicles" lyrisch ganz Erwin Rommel und musikalisch mit Hingabe ihrem Death Metal. Zeit, bei Drummer Ed Warby und Frontmann Martin van Drunen eine Geschichtsstunde inklusive Musikbonus zu buchen.
 

HAIL OF BULLETS beschäftigen sich auf ihrem fulminanten dritten Album III – The Rommel Chronicles zum ersten Mal nicht mit einem Kriegsschauplatz, sondern mit einem einzelnen Protagonisten des Zweiten Weltkriegs. Nähern tun sich die Holländer dem deutschen Wüstenfuchs mit ihrem Death Metal-Gefährt. Mal tonnenschwer, mal mit fast schon bluesigen Leads. Das Resultat ist ein stimmiges Album, wozu Drummer Ed Warby und Frontmann Martin van Drunen per E-Mail gerne noch weiter Auskunft gaben.

Eure zwei ersten Alben haben sich jeweils mit einem breiteren Themenspektrum befasst, das sich auf geographische Orte festmachen ließ (die Ostfront beziehungsweise den Pazifik-Kriegsschauplatz). Warum habt ihr euch dieses Mal auf ein Individuum konzentriert und warum gerade Erwin Rommel?

Ed: Als wir anfingen, über unser drittes Album nachzudenken, fanden wir es eine schlechte Idee, nochmals ein gleiches Konzept wie bei den ersten zweien zu verfolgen. Wir wollten aber gleichzeitig die Idee des Konzeptalbums nicht aufgeben. Afrika stand bereits ganz oben auf unserer Liste, denn es war klar, dass dies die interessanteste Episode war nach der Ostfront und dem Pazifikkrieg. Martin hatte dann die Idee, sich stattdessen auf Rommel als Person zu konzentrieren. So konnte man Afrika noch immer behandeln, aber es gab von den Lyrics her einfach einen neuen Blickwinkel. Gleichzeitig ist es ein breiterer Fokus – eine Art Widescreen-Version eines vierstündigen BioPics.

HAILOFBULLETS_martinvandrunen_©ArletteHugueninDumittan 

Was denkst du, wäre mit Rommel passiert, wenn er den Zweiten Weltkrieg überlebt hätte?

Martin: Nun, sein Adjutant Speidel wurde der Führer der deutschen Verteidigung nach dem Krieg, also wäre Rommel wohl so etwas geworden, oder ein Armeeberater. Ich denke nicht, dass er Politiker geworden wäre. Dafür hatte er nicht den nötigen Sinn für Diplomatie. Fakt ist jedoch auch, dass von Stauffenberg und seine Anhänger Rommel als Nachfolger für Hitler wollten, wäre das Attentat erfolgreich gewesen. Allerdings nur als temporäres Oberhaupt, bis wieder Frieden gewesen wäre und es freie Wahlen gegeben hätte.

RommelsSterbeort_©ArletteHugueninDumittan 

Denkst du, dass Rommel den gleichen Erfolg gehabt hätte (inklusive Album über ihn), wenn er an einem anderen Schauplatz gekämpft hätte, z.B. an der Ostfront?

Martin: Vermutlich ja. Das ganze Material, das er in Afrika brauchte und das er verlangte, war an der Ostfront, und er hätte es zu nutzen gewusst. Er hätte Hitlers Befehle ignoriert, hätte seine Soldaten und die russischen Gefangenen gut behandelt und hätte Stalingrad erobert (oder eben nicht –  weil er eben gewusst hätte, dass die Stadt strategisch keinen Nutzen hatte und lediglich ein Industriezentrum war). Rommel hätte nicht 330000 geübte und kampferprobte Elitesoldaten in einer sinnlosen Igelposition verrotten lassen. Er hätte auch keine Kriegsverbrechen begangen oder seine Männer solche begehen lassen. Aber das ist natürlich pure Spekulation. Soll ich ein Essay darüber schreiben? Haha…

Besucht ihr in eurer Freizeit oder vor Gigs auch mal Kriegsschauplätze oder Militärmuseen?

Ed: Wir haben jüngst das Overloon Kriegsmuseum besucht für ein Photoshooting. Das Museum war sehr beeindruckend. Martin dozierte darüber, wie Rommel 88er Panzer benutzt habe und diese massiven Dinger nun in Echt zu sehen, war schon beeindruckend! Wir waren eigentlich dort, um diese Bandfotos zu machen, aber irgendwann ist der Fotograf einfach mal allein losgelatscht, weil wir alle damit beschäftigt waren, die Flugzeuge und Panzer anzuschauen. Beeindruckende Dinger! Abgesehen davon hat man allerdings wenig Zeit, solche Orte zu besichtigen, wenn man on the road ist. Und in meiner Freizeit ziehe ich es vor, zuhause zu bleiben, vor der Glotze. Oder hinter dem Computer, um an neuer Musik zu arbeiten.

Rommels Tod ist beinahe 70 Jahre her. Obwohl man im Nachhinein ja immer schlauer ist: Denkst du, dass die Menschen heute mehr, besser oder weniger und schlechter über Rommel und seine Rolle im Zweiten Weltkrieg informiert sind?

Martin: Ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung. Die meisten Leute wissen sowieso nur etwas über die Situation in der Normandie – nicht über seine Rolle dort, sondern einfach generell über den D-Day. Warum sollten sie etwas über Rommel wissen? Die vorherrschende Meinung ist, dass alle deutschen Führungskräfte Kriminelle und fanatische Nazis gewesen seien. Nicht fabelhafte und galante Soldaten, die die Feinde mit Respekt und Ehre behandelten und mit Mut und Würde kämpften, so wie Rommel es tat. Es ist ein bisschen so, dass die ganze Welt Hitler als das größte Monster aller Zeiten sieht, aber niemand erinnert sich an die 20 Millionen Menschen, die Stalin im Inneren der Sowjetunion massakriert hat.

Selber denke ich, dass sich die meisten Leute heutzutage überhaupt nicht um Rommel scheren, sondern sich mehr dafür interessieren, wie viele Likes und Friends sie auf Facebook haben. Und wie viel Geld sie an der Börse machen. Die US Armee lehrt und studiert Rommels Ansichten vermutlich noch immer irgendwo im Geheimen – für ihre späteren Offiziere. All seine Notizen, Filme und Bilder, die er während seines Lebens gemacht hatte, haben die Amerikaner damals aus Deutschland mitgenommen – und bis heute nicht retourniert. Offensive Kriegsführung von Geist eines Genies, der auch fähig war, eine Stellung zu verteidigen. Sogar die Franzosen verstehen dies heute, wie ich vom Anschauen ihrer 14. Juli-Parade dieses Jahr schließen konnte. Die Militärkommandanten haben also ihre Lektion gelernt. Aber ich zweifle daran, dass es im neuen Millennium jemanden wie Rommel geben wird. Alles in allem denke ich, dass die Leute kaum etwas über ihn wissen. Wie sie auch kaum etwas über Geschichte wissen. Wirklich ziemlich traurig…

RommelsGrab_©ArletteHugueninDumittan 

Wenn es nun doch Leute gibt, die sich für Geschichte interessieren – welche Quellen würdest du ihnen empfehlen, wenn sie mehr über den Wüstenfuchs wissen wollen?

Martin: Definitiv The Rommel Papers von B.H. Liddle Hart sowie Rommels Tagebücher (nun ja, die, die von seiner Familie vor den amerikanischen Plünderungen gerettet werden konnten). Rommels Sohn Manfred, der vor kurzem gestorben ist, gab Krieg ohne Hass mit Col. Bayerlein, der mit Erwin Rommel in Afrika gewesen war, heraus. Es ist eine fantastische Reise mit Erwin Rommel, und er hat das meiste selbst geschrieben. Die Briefe an seine Frau, seine Perspektive bezüglich Kriegsszenarien sowie seine Folgerungen nach Schlachten. Das Beste daran ist, dass man von ihm lediglich harte, trockene Texte erwartet, aber dem ist nicht so. Rommel ist ein großartiger Erzähler. Absolut empfehlenswert!

HAILOFBULLETS_martinvandrunen_©ArletteHugueninDumittan 

Obwohl sich euer Album III – The Rommel Chronicles mit Rommels ganzem Leben befasst, liegt der Fokus klar auf seinen Anstrengungen im Zweiten Weltkrieg. Warum habt ihr euch auf diesen spezifischen Lebensabschnitt konzentriert?

Ed: Als Band HAIL OF BULLETS konzentrieren wir uns hauptsächlich auf den Zweiten Weltkrieg. Wie ich erwähnt hatte, wollten wir zuerst ein Album über den Kriegsschauplatz Afrika machen, und dann wurde es einfach zu diesem großen Rommel-Konzept. Aber eben – der Mammutanteil befasst sich mit Rommels Wirken im Zweiten Weltkrieg. Wenn du zehn Songs hast, ist es schwer, jedem Teil der Story die gleiche Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Ich denke, Martin hätte am liebsten ein Doppelalbum gemacht, haha!

Da HAIL OF BULLETS sich musikalisch ausschließlich mit historischen Themen beschäftigen, wäre es interessant zu wissen, was diese historischen Figuren wohl von eurer Musik denken würden. Was denkst du, wäre Erwin Rommels Meinung über III – The Rommel Chronicles?

Ed: Ich denke, er würde die Musik wohl nicht sonderlich schätzen. Aber er wäre zufrieden damit, wie wir seine Geschichte erzählen. Ich glaube, dass jeder Mensch, der sich die Musik der 1940er gewöhnt ist, geschockt wäre von der Musik unserer Zeit – vor allem auch noch von brutalem Death Metal.

HAILOFBULLETS_stephangebedi_©ArletteHugueninDumittan 

HAIL OF BULLETS benutzen generell keine NSDAP-Designs im Artwork. Ist das dafür, dass ihr euch nicht als Unterstützer von NS-Idealen brandmarken lassen müsst und es offensichtlich ist, dass ihr lediglich an der historischen Komponente interessiert seid?

Ed: Nun ja, offensichtlich benutzen wir keine solchen Zeichen. Und wenn du viel Zeit in ein Album investierst, dann wäre es auch nett, wenn Läden dein Album verkaufen, statt es zu bannen. Aber niemand von uns will mit irgendwelchen Nazi-Symbolen oder -Idealen assoziiert werden, sogar wenn es sich kommerziell lohnen würde. Uns ist klar, dass wir uns mit unserem Themenkomplex manchmal in gefährlichen Wassern befinden und wir versuchen unser Bestes, diese Themen mit Respekt und gesundem Menschenverstand zu behandeln. HAIL OF BULLETS sind nicht da um zu schockieren, wie das ein anderer Interviewer mal feststellte.

War deine Familie in den Zweiten Weltkrieg involviert?

Ed: Ich wurde ziemlich spät geboren, also waren meine Eltern bereits am Leben während dem Zweiten Weltkrieg. Soweit ich weiß, waren sie nicht aktiv involviert. Sie sind mittlerweile beide tot, also kann ich sie nicht mehr darüber ausfragen. Mein Vater hat allerdings manchmal die Hungersnot anno 1944 erwähnt. Er erzählte, dass er einige Essensreste essen musste, im Dunkeln und er während dem Essen rausfand, dass sie voller Maden waren… Irgendwelche heroische Résistance-Stories hat meine Familie allerdings keine auf Lager.

Meine Freundin hat gerade ein Buch über das Städtchen, in dem sie wohnt, gelesen – Rhoon. Es geht um einen Fall in Rhoon, als ein deutscher Soldat von einem losen Elektrizitätskabel getötet wurde, und wie die Deutschen dann das ganze Städtchen für diesen Tod verantwortlich machten und es bestraften, obwohl sie nie rausfanden, wer wirklich dafür verantwortlich gewesen war. Obwohl im Buch die Namen geändert wurden, erkennt sie viele der Beschreibungen und kann sie den entsprechenden Personen und Familien zuordnen, die jetzt noch dort wohnen. Faszinierend.

Wenn du deine Drum-Parts aufnimmst, versuchst du dann, mit ihnen den Klang und das Chaos des Schlachtfeldes auszudrücken?

Ed: Ich denke, dass ich das eher im gesamten Songwriting zum Ausdruck zu bringen versuche, und nicht nur bei den Drums. Wenn man sich den Track Advancing Once More anhört, dann gibt es darin am Ende einen chaotischen, mehrstimmigen Gitarrenpart, den wir wirklich so gemacht haben, dass er sich wie der Lärm auf dem Schlachtfeld anhören sollte. Einige Arrangements sind ebenfalls bewusst so geschrieben, zum Beispiel in den älteren Songs Ordered Eastward oder Tokyo Napalm Holocaust, oder das Panzer-Outro von Ordered Eastward. Der letzte Teil von Liberators war ebenfalls so gemeint, dass man sich dazu das Bild des Himmels voller Flugzeuge, die just ihre tödliche Ladung abwerfen werden, vorstellen kann. Es ist also mehr in den Melodien und in den Riffs drin als im Drumming.

HAILOFBULLETS_edwarby_©ArletteHugueninDumittan 

 

Welche Art von Drumming-Equipment hast du für die Aufnahmen von III – The Rommel Chronicles benutzt? Benutzt du das gleiche Equipment bei Live-Konzerten?

Ed: Ich habe mehrere Kits, aber ich benutze nur eins speziell für die Aufnahmen: ein Sonor S-Class Pro mit meinen üblichen Spezifikationen (10 und 12-Toms, 14 und 16 Floors, 22 Kick). Es klingt einfach unglaublich und dieses Kit wohnt sozusagen im Studio, wo wir dieses Mal aufgenommen haben.

Mein Live-Kit ist etwas größer, aber ich brauche es kaum, weil wir mehrheitlich Festivals spielen, also hin- und herfliegen und ich immer mit der Festival-Backline spiele dann. Ich wünschte, ich könnte meine eigenen Drums öfter brauchen, aber die Reisetage im Nightliner mit einer ganzen Crew sind definitiv vorbei. Meine Cymbals sind noch immer von Amedia und traditionsgemäss habe ich eine Cymbal während den Aufnahmen zerbrochen. Meine Sticks sind Balbex 7B (meine eigenen Signature Sticks) und ich benutze ein Pearl Eliminator-Doppelpedal. Klare Emperor-Heads auf den Toms, Powerstroke III auf dem Kick, coated Emperor X auf der Snare (praktisch unkaputtbar und es klingt toll). Meine Snare ist eine massives Bronze-Sonor Artist-Snare, das gleiche, wie der Drummer von RAMMSTEIN hat. Es ist so schwer, dass der Snare-Ständer es kaum tragen kann, und es kann plötzliches Nasenbluten verursachen, wenn du es hart genug schlägst. Ich liebe es!

Findest du es schwierig, deinen Kalender mit so vielen Projekten und Bands zu organisieren?

Ed: Es sieht zwar so aus, als wäre ich in vielen Bands, aber in Wirklichkeit ist nur HAIL OF BULLETS eine echte Band. Ich habe zwar Drums gespielt auf dem letzten AYREON-Album, aber dafür brauche ich nur eine kurze Zeit konzentriert zu arbeiten. THE 11TH HOUR ist eine Band, die nur sporadisch Auftritte hat, also hat sie keinen so großen Einfluss auf meinen Terminkalender. Als ich früher noch in GOREFEST war, gab es natürlich eher Koordinationsschwierigkeiten – aber dieses Problem hat sich ja von selbst gelöst.

HAILOFBULLETS_edwarby_©ArletteHugueninDumittan 

 

Bei THE 11TH HOUR bist du ja eher der Frontmann als in HAIL OF BULLETS. Was ist deiner Meinung nach das Schwierigste daran, der Sänger zu sein? Und was magst du am meisten daran, der Drummer einer Band zu sein?

Ed: Was ich am meisten daran mag, der Drummer zu sein, ist, dass ich mich sicher hinter dem grossen Drumset verstecken kann, auch wenn ich gleichzeitig sehr wichtig auf der Bühne bin. Ich vermisse diese Sicherheit, wenn ich mir die Gitarre umschnalle und anfange zu singen. Auf eine Art ist das, als hätte ich keine Kleider an, während ich vorne auf der Bühne stehe. Die ersten paar Male war ich so nervös, dass ich kaum mein Pick halten konnte, weil meine Hände so zitterten! Aber jetzt geht es langsam besser und besser. Obwohl ich tausend Tode auf der Bühne sterbe, liebe ich es genug, um es weiterhin zu machen. Allerdings rede ich nicht mehr auf der Bühne, das war eine Aufgabe zu viel für mich und ich bin froh, dass Pim Blankenstein (OFFICIUM TRISTE) das jetzt übernommen hat. Er ist darin viel erfahrener als ich. Und nach einem THE 11TH HOUR-Gig bin ich immer froh, dass ich wieder hinters Drumkit kann, das ist emotional weniger anstrengen.

Wärest du dazu in der Lage, am selben Abend ein Set mit THE 11TH HOUR und eins mit HAIL OF BULLETS zu spielen, oder wäre das zu verwirrend?

Ed: Ich denke, ich würde es vorziehen, wenn ein paar Stunden zwischen diesen Sets stehen würden, denn der Kontrast in punkto Energien wäre doch sehr extrem. Aber wir haben soeben ein Festivalangebot bekommen, wo beide Bands auftreten würden, also werde ich dieses Szenario wohl schneller als real ansehen müssen, als ich mir das gedacht hatte.

HAILOFBULLETS_paulbaayens_©ArletteHugueninDumittan 

Du hast ja in vielen Bands gespielt (und tust es noch immer). Was ist das Merkwürdigste, das dir mit HAIL OF BULLETS je passiert ist?

Ed: Hm, nach so vielen Jahren und so vielen Bands finde ich nicht mehr viele Sachen wirklich merkwürdig. Mir fällt nichts ein. Man landet so oder so an merkwürdigen Orten und schlägt sich mit merkwürdigen Leuten rum, die sich weigern, dir deine Gage nach einem Gig zu zahlen und dann die lokale Biker-Gang anrufen, um dich um dein Geld zu bringen (funktionierte nicht, denn wir hatten auch unsere Muskelargumente dabei). Du schläfst an merkwürdigen Orten (oder überhaupt nirgends, wenn der Promoter den Unterschied zwischen 24 Hour Reception und Reception open until 0:00 nicht kennt und du von Letzterem nichts erfährst bis 3 Uhr morgens. Aber diese Dinge sind wohl alle nicht merkwürdig in der wunderbaren Welt des Metals…

Da so viele historische Begebenheiten verfilmt werden, frage ich dich jetzt einfach mal, für welchen Film du am liebsten den Soundtrack schreiben würdest. Welches Thema sollte der Film behandeln? Und gibt es einen existierenden Film, der mit deiner Musik besser gefahren wäre als mit derjenigen, die er hat?

Ed: Wow, ich wünschte, ich könnte Soundtracks schreiben!

Aber stellen wir uns für die Überlegung jetzt einfach mal vor, ich könnte es: in dem Fall würde ich den Soundtrack schreiben für einen altmodischen, epischen Film à la Spartacus, El Cid oder Ben Hur – oder aus der neueren Zeit, Gladiator. Das Thema wäre egal, solange es ein schöner, dramatischer und großartiger Soundtrack sein darf.

Der zweite Teil der Frage ist für mich nicht zu beantworten. Wäre ich ein Soundtrack-Komponist, wünschte ich, dass ich Basil Poledouris´ großartigen Soundtrack zu Conan The Barbarian geschrieben hätte. Es ist der perfekteste Soundtrack, der je gemacht worden ist, und das finde ich, obwohl ich ein beinharter Ennio Morricone-Fan bin.

Da du als Filmfan bekannt bist, stellt sich die Frage, welches dein Lieblingsfilm 2013 ist.

Ed: Darf ich auch mehrere nennen?

Only God Forgives von Nicolas Winding Refn liebte ich total. Einer meiner Lieblingsschauspieler, Ryan Gosling (der ja auch im gleichermaßen tollen Refn-Film Drive mitspielt), spielt ebenfalls mit. Viele Leute hassten den Film wegen der extremen Gewalt und der abstrakten Struktur, aber ich sah den Film im Kino und war absolut fasziniert.

Ebenfalls toll fand ich Stoker, das US-Debüt von Park Chan-Wook. So brillant wie erhofft. Wenn ein Film, der ursprünglich in einem anderen Land erschienen ist, für die USA adaptiert wird (in diesem Fall ein koreanischer Film), kommt hierbei ja oftmals einfach ein dümmliches Action-Vehikel heraus, aber Park Chan-Wooks Vision bliebt intakt und es ist ein perverses, provokatives Meisterwerk.

Schließlich habe ich The Great Gatsby von Baz Luhrman sehr genossen. Glitzernd und übertrieben wie man es von ihm erwartet, absolut beeindruckend! Ich habe mir The Great Gatsby soeben auf Blu-Ray gekauft und kann es kaum erwarten, den Film nochmals anzuschauen.

Wenn wir grad schon bei Empfehlungen sind: wie sieht es aus mit holländischen Bands dieses Jahr?

Ed: BODYFARM haben ein tolles Album rausgegeben und meine Kumpels von OFFICIUM TRISTE haben ein schönes Doom-Opus am Start. CARACH ANGREN mag ich ebenfalls und HERDER arbeiten an neuem Material…

HAILOFBULLETS_theovaneekelen_©ArletteHugueninDumittan 

 

HAIL OF BULLETS touren ja nicht, sondern spielen einzelne Festivals und Konzerte. Bleibt dies gleich für die Live-Promotion von III – The Rommel Chronicles?

Ed: Ja, das funktioniert so am besten für uns. Trotz der Krise haben wir noch immer unsere regulären Jobs und diese lassen sich nicht mit Touren vereinbaren. Wir sind noch immer offen für die Idee einer Mini-Tour als Teil eines interessanten Packages, aber momentan werden wir vor allem für One-Off Clubshows und Festivals gebucht. Trotzdem bin ich sicher, dass die meisten Fans uns nächstes Jahr sehen werden – unser Terminkalender 2014 füllt sich mehr und mehr!

Titelbild: Metalblade Records

Layout, Live-Bilder und Fotos von Rommels Grab und Sterbeort: Arlette Huguenin Dumittan 

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