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GOTTHARD: Spielen, spielen, spielen!

GOTTHARD sind wohl der erfolgreichste Schweizer (Hard) Rock-Export und haben mit "Bang" ihr nunmehr 14. Album am Start (inklusive Live- und Best Of-Alben). Angestaubt klingen GOTTHARD darauf dennoch nicht und man darf feststellen, dass die Band den tragischen Verlust ihres charismatischen Frontmanns Steve Lee gut verkraftet hat und weiterhin leidenschaftlich ihrer Musik frönt. Nicht selbstverständlich – Zeit also, bei GOTTHARD-Bassist Marc Lynn per E-Mail-Interview nachzufragen, was denn hinter "Bang" steckt und wie die Band ihre Zukunft sieht.

GOTTHARD sind wohl der erfolgreichste Schweizer (Hard) Rock-Export und haben mit Bang ihr nunmehr 14. Album am Start (inklusive Live- und Best Of-Alben). Angestaubt klingen GOTTHARD darauf dennoch nicht und man darf feststellen, dass die Band den tragischen Verlust ihres charismatischen Frontmanns Steve Lee gut verkraftet hat und weiterhin leidenschaftlich ihrer Musik frönt. Nicht selbstverständlich – Zeit also, im Hause GOTTHARD bei Bassist Marc Lynn per E-Mail-Interview nachzufragen, was denn hinter Bang steckt und wie die Band ihre Zukunft sieht.

 

Mit Bang habt ihr euer 14. Album am Start. Habt ihr eine magische Nummer im Kopf, wie viele Alben ihr machen, oder denkt ihr einfach nur an den nächsten Schritt, das nächste Album?

Eigentlich denken wir nicht darüber nach. Genau genommen ist es unser 11 Studio Album. Der Rest sind Best of- oder Live-Alben. Dennoch haben wir weder eine magische Zahl noch ein bestimmtes Ziel vor Augen. Solange wir gute Songs schreiben können und dabei Spaß im Studio und Live auf der Bühne haben machen wir weiter.

Der Titel Bang ist mehrdeutig. Bewusst oder unbewusst? Welche Bedeutung hat er für euch?

Das kann jeder nehmen wie er will. Wer GOTTHARD kennt weiß, dass wir schon immer gerne Titel mit einem Schmunzel-Hintergrund hatten und es auch etwas am Spaß des Lebens wiedergibt.

GOTTHARD_promobild2014_©gordeonmusic 

 

Nicht nur im Titeltrack kommen bei mir beim Hören eurer Songs immer wieder Erinnerungen an Roadtrips in den USA auf, auch weil ihr auf Bang zum Teil einen coolen Groove drauf habt, den ich mit amerikanischen Rocksongs in Verbindung bringe. Sind Eindrücke aus den USA Inspirationsquellen für euch? Schließlich sieht man in der Schweiz nicht gerade viele Cadillacs…

Nein, eigentlich nicht direkt. Es hat sich einfach ergeben, da alle von GOTTHARD coole Victory Bikes fahren und wir diese Situation, auf der Straße zu sein, entweder mit Wind in der Nase oder im Tourbus, lieben.

Stichwort Schweiz: Welche Schweizer Bands sind bei euch auf der Playlist?

Eigentlich fast niemand. Es gibt sicherlich viele gute Bands in der Schweiz, dennoch orientieren wir uns eher an der internationalen Topliga, denn das ist unser Target.

Für Bang habt ihr mit Melody Tibbits eine amerikanische Gastsängerin an Bord geholt. Wie kamt ihr in Kontakt mit ihr und wie war die Zusammenarbeit?

Das ist sehr Spontan zustande gekommen. Eigentlich suchten wir ein paar andere Stimmen, um die Backing Vocals ein wenig dreidimensionaler zu gestalten. So hatte ein Freund den Kontakt zu Melody, die im Studio bei den Backing Vocals mithalf. Wie es der Zufall gewollt hat, hatte sie einmal zu lange gesungen, was einen ganz speziellen Effekt mit Nics Stimme ergab. Leo hat sich dann entschieden, ein Duett mit ihr aufzunehmen und wir waren davon begeistert. Ihre Stimme passt perfekt zu Nics Stimme, das war für uns das richtige Gewürz für diesen Song.

Gibt es Schweizer MusikerInnen, mit denen ihr gerne zusammenarbeiten würdet?

Musikerinnen – Nein –

GOTTHARD

 

In C`est la vie kommt ja schon mal ein bisschen Französisch vor. Wie sieht es aus mit dem Gebrauch anderer Schweizer Landessprachen bei GOTTHARD? Habt ihr jemals über einen schweizerdeutschen Song nachgedacht? Warum gibt es noch keinen?

Da wir Englisch singen seit es uns gibt und wir internationale Erfolge feiern möchten. Wir möchten mit der Welt kommunizieren und nicht nur mit der Schweiz. Andere CH-Bands machen das außerdem viel besser als wir. Lassen wir es also wie es ist. C`est la vie ist für uns ein Ausdruck, den jeder auf der Welt, und so passt es, einmal etwas anderer Einfluss zu haben, wenn auch nur bei einem Wort/Ausdruck/einer Redewendung.

Nach dem Tod von Steve Lee machten unter anderem News von Brigitte Balzarini die Runde, die sich anno 2011 negativ über GOTTHARD äußerte. Mittlerweile hört man nichts mehr von ihr und euch im gleichen Artikel. Habt ihr noch Kontakt oder war sie eine Art Yoko Ono-Figur?

Ich habe seit Jahren nichts mehr von Brigitte gehört. Ich denke auch, sie hat den Verlust überwunden und macht ihr neues Leben, und das ist gut so. Man kann niemandem Böse sein, wenn so eine Tragödie passiert, da man manchmal selbst nicht mehr weiß, was man tut. So heilt die Zeit die Wunden und es ergeben sich neue Ziele für jeden Menschen. Und was war, das war eben.

 

GOTTHARD

 

Schweizer Musiker klagen oft, dass die Schweiz zu klein sei, um von der Musik leben zu können. Da ihr schon länger im Business seid als so manche andere Band: Wie sieht das bei euch aus? Könnt ihr von GOTTHARD leben?

Wir leben schon seit 25 Jahren davon. Einen Job nebenbei wäre unmöglich. Sicherlich lebten wir am Anfang nicht gerade rosig, aber wir waren immer alle zufrieden. Es ist nicht einfach in der Schweiz zu überleben, deshalb sind schweizerdeutsch singende Bands von Anfang an limitiert, und das muss ihnen bewusst sein. International ist Englisch, und dann muss man noch sehr konsequent an sich und seiner Qualität arbeiten. Ein Konzert muss die Fans begeistern, und mit den richtigen Songs im Paket kann einen nichts mehr aufhalten. Es ist eben eine Einstellungssache.

 

Wer waren bei der Bandgründung eure Vorbilder und sind sie es noch immer?

Wir liebten Bands wie WHITESNAKE, BON JOVI, AC/DC, DEEP PURPLE, RAINBOW, FOREIGNER, LED ZEPPELIN. Vor allem wegen den Songs, die sie schrieben. Heute lieben wir die Bands, die von denen noch existieren, immer noch, aber es sind etliche neue dazu gekommen wie AEROSMITH, FOO FIGHTERS, NICKELBACK und METALLICA. Der Stil der Musik ist der gleiche, nur moderner interpretiert.

 GOTTHARD_bang_©gordeonmusic

 

Sind illegale Downloads für eine Band wie GOTTHARD, die regelmäßig in der Albumhitparade landet, ein Problem?

 

Illegale Downloads sind immer deprimierend, da die Band einfach gesagt bestohlen wird. Noch schlimmer ist, dass unsere Gesetzgebung nichts dagegen unternimmt.

Plant ihr von Bang auch Sammlerstücke, z.B. eine spezielle Vinylversion?

Ja, die Vinyl Version ist bereits im Handel und in unserem Shop erhältlich. Es ist ein Doppel-Album, und es liegt auch noch eine CD Version von Bang dabei.

 

Ihr habt schon mehrere internationale Touren hinter euch. Gibt es ein Land, wo ihr noch nicht wart, aber wo ihr unbedingt mal auftreten wollt?

Kanada und Australien. Die zwei Länder werden wir aber in den nächsten Jahren in Angriff nehmen, denn wir haben immer wieder viele positive Reaktionen von Radios und Fans aus diesen Ländern.

Im Sommer spielt ihr einige Festivaldates, Ende Oktober geht ihr auf Europatour. Wie bereitet ihr euch vor?

Spielen – Spielen – Spielen. Das ist die beste Vorbereitung. Live soll man sich nicht mehr um das Spielen konzentrieren müssen, sondern nur noch auf die Interpretation der Songs, deren Feeling und eine stimmige Show.

GOTTHARD_bassist_2014_©gordeonmusicUnd, last but not least: Schweizer sind nicht unbedingt für Humor bekannt. Erzähl doch bitte deinen Lieblingswitz!

Da hab ich einen perfekt für die Schweizer Mentalität:
Ein Amerikanischer und ein Schweizer Bauer treffen sich. Erzählt der amerikanische Bauer: Ich brauche 4 Tage um mit meinem Traktor einmal um meine Felder zu fahren.

Meint der Schweizer Bauer:
Ja, das kenn ich – so einen alten Traktor hatte ich auch mal.

 

Fotos: G.Records/PIAS

Layout und Titelbildbergfoto: Arlette Huguenin Dumittan 

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