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FINAL CRY: Alk-Verbot, Poesie und "Dackel im Schlafrock"

Die sympathischen Niedersachsen von FINAL CRY treiben nun auch schon etliche Jahre ihr Unwesen im Metal-Underground. Da wurde es auch endlich Zeit, die vier Jungs und das Mädel in die Mangel zu nehmen. Lest was Meister Sonnenburg, Gitarrist der Band, über Metal, Underground, Alkohol, Poesie und nächtliches Suchen nach Rezepten im Internet zu sagen hat.

Die sympathischen Niedersachsen von FINAL CRY treiben nun auch schon etliche Jahre ihr Unwesen im Metal-Underground. Da wurde es auch endlich Zeit, die vier Jungs und das Mädel in die Mangel zu nehmen. Lest was Meister Sonnenburg, Gitarrist der Band, über Metal, Underground, Alkohol, Poesie und nächtliches Suchen nach Rezepten im Internet zu sagen hat.

Hallo Burghardt! Lass doch bitte mal eure Bandgeschichte Revue passieren und warum hattet ihr Deiner Ansicht nach immer so ein Drummerproblem.

Hallo Gert! Tja, unsere Bandgeschichte beginnt eigentlich schon 1989, als wir als halbstarke 16-jährige eines Tages beschlossen, der Metal-Welt die Harke zu zeigen. „Parricide“ (=“Elternmörder“) nannte sich das Ganze und der Name war Programm: dilettantischer Krach, ohnmächtige Omas, verkorkste Weihnachtsfeiern und jede Menge Pils. Wir hatten unseren Spaß und waren so etwas wie ein Geheimtipp, da wir nie irgendwas auf die Beine gekriegt haben, aber mit einer riesengroßen Schnauze rumgerannt sind…tun wir heute übrigens auch noch. Es existieren noch ein paar schlechte Tapes aus diesen Tagen, wo Hammersongs wie „I Hate You“ oder „Kiss My Fist“ drauf sind. Ich denke die Geschichte der Band FINAL CRY beginnt 1994 mit unserem ersten Demo. Seitdem nehmen wir die Sache etwas ernster und seitdem spielen wir auch in einer relativ stabilen Besetzung mit Eiko, Sonja und mir; ja seitdem machen wir eigentlich auch erst so etwas wie Musik. Das Drummerproblem ergab sich aus der Tatsache, dass jeder „Neue“ immer immense Schwierigkeiten hatte, sich bei uns dreien zu emanzipieren und durchzusetzen. Dabei sind wir sooo nett. Nein, im Ernst: Das ist schon an sich nicht einfach, sich auf neue Leute einzulassen, aber bei uns Verrückten – das ist ne echte Herausforderung. Ehrlich gesagt: Ich würde auch nicht bei uns einsteigen. Frage mich, warum der Marcel so lange durchhält…

FINAL CRY haben nun auch schon einige Outputs unter das bangende Volk gebracht. Stelle unseren Lesern im einzelnen eure Werke vor und gib uns ein paar Fakten zu den Kritiken und Verkäufen.

Wie gesagt, kam mit unserem ersten Demo „Words Unspoken“ 1994 der Stein ins Rollen. Das Tape wurde erwartungsgemäß von der Presse sehr zwiespältig aufgenommen, verkaufte sich aber tatsächlich 300 mal. Mit „Stormclouds“ haben wir 1996 so etwas wie einen Quantensprung hingelegt. Das Teil hatte einen guten Sound, tolle Songs und wir bekamen eigentlich nur positive Kritiken. Bis heute fanden sich 850 Käufer (tatsächlich fast nur Männer!). Unseren CD-Einstand gaben wir 1997 mit „Wavecrest“, ebenfalls mit guter bis sehr guter Presseresonanz und bis zum heutigen Tag mit 1000 begeisterten Käufern. Im Februar 2000 brachten wir unsere zweite CD “Spellcast“ heraus. Die Kritiken in den namhaften Gazetten waren bisher sehr erfreulich. Verkauft haben wir allein im ersten Jahr über 500 Stück. Nach Wacken sind die 1000 voll.

Die aktuelle CD Spellcast habt ihr über das Ein-Mann-Label OTR Productions veröffentlicht. Handelt es sich hierbei um ein „richtiges“ Label, welches die Produktion bezahlt und sich um Vermarktung, Gigs, etc. kümmert?

War dieser Schritt zu OTR positiv für die Band oder seid ihr eher unzufrieden mit der Arbeit des Herrn Otto Raab?

Ich denke der Name ist im Underground ziemlich bekannt. Ich frage mich bis heute was der Kerl so den ganzen Tag treibt. Nein – OTR ist kein „richtiges“ Label, sondern eigentlich nur so etwas wie ein „tönendes Nichts“, ein Luftballon mit Firmenwerbung. Otto hat die Bemusterung der großen Magazine für uns übernommen und ein paar Scheiben über seinen Mini-Vertrieb verbimmelt. Dafür prangt sein „Otto“ auf der CD. Aber ich finde ihn eigentlich nett. Wir telefonieren öfter mal und er fragt meine Freundin immer aus. Einfach Cool.

Nochmals kurz zurück zum Line-Up. Euer jüngster Neuzugang ist Drummer Marcel. Er ist relativ jung. Wie seid ihr an ihn gekommen und siehst Du den Altersunterschied von ihm zu euch „alten Säcken“ nicht als Problem?

Ja Gert: „…man möchte noch mal Zwanzig sein, und so verliebt wie damals…“ Das mit den alten Säcken ist ja wohl ne Frechheit. Ich bin klar unter dreißig und die anderen auch. Gut, wenn ich mal ernsthaft drüber nachdenke, könnte Marcel fast mein Sohn sein…er ist exakt 14 Jahre jünger als ich. Aber wir haben da eigentlich keine Probleme, der Generationskonflikt greift glücklicherweise noch nicht. Wir verstehen uns blendend, und das mag wohl auch daran liegen, dass wir „alten Säcke“ eigentlich im Herzen auch noch 15 sind…sonst würden wir doch auch bestimmt andere Musik machen. Das einzige Problem, was wir manchmal haben, ist das JÖSchG, wenn wir mal wieder in irgendeiner wilden Spelunke spielen.

Burghardt, Du bist auch für den Großteil der Lyrics verantwortlich. Was inspiriert Dich zum Schreiben Deiner Texte (außer den 2-12 Pils am Wochenende) und über welche Themen philosophierst Du am liebsten?

Eigentlich stehen die Texte für sich und ich habe echt Schwierigkeiten, dazu was zu sagen. Im Großen und Ganzen versuche ich auf anspruchsvolle Art und Weise – das heißt: poetisch – Dinge auszudrücken…nein, keine Pickel…! Es kann ein politisches Thema sein, etwas persönliches, etwas erotisches oder das kommt oft vor, etwas düster-romantisches. „Stormclouds“, „Wavecrest“ und “Spellcast“ bilden textlich eine Einheit. Es ist eine Art Saga über eine unsterbliche Liebe, eine Liebe die nie endet…mit allem was dazu gehört. Grob gesprochen beschreibt „Stormclouds“ die Sehnsucht der Liebenden, die sich finden. „Wavecrest“ erzählt von der Leidenschaft und den Emotionen. “Spellcast“ markiert das Ende, den Tod und damit gleichzeitig die Erfüllung: den Schwur, „that this love will never die“. Ich gebe zu, das ist alles ein bisschen kitschig. Aber erstens gehört das im Metal dazu, und zweitens denke ich, dass sich jeder in meinen Texten irgendwo wiederfinden kann. Ich habe einfach keinen Bock auf diese 08/15-Lyrics, die entweder von Tod und Teufel oder von „gesellschaftlichen Missständen“ erzählen. Hey Mann, die Gesellschaft sind wir und Tod und Teufel auch. Und Liebe ist das einzige, was zählt…neben ein paar Bier und „Show No Mercy“ von SLAYER natürlich.

Das Covermotiv von “Spellcast“ ist die Ophelia von Millais. Dies ist ja eigentlich ein relativ untypisches Metal-Cover. Wer hatte die Idee und warum?

Wie eben schon ausgeführt, geht es bei “Spellcast“ um Liebe und Tod. Die „Ophelia“ von John Everett Millais ist ein Meisterwerk der „Präraffaeliten“, einer Künstlergruppe, die um 1850 aktiv war und die so etwas wie eine Wiederbelebung romantischer Motive in der Moderne versuchte. Dahinter steckte eine gehörige Portion Rebellion gegen die kalte Industriegesellschaft, aber auch die Frage: Gibt es Schönheit im Leiden und im Tod? Beides sind Grundfragen, die auch FINAL CRY und ihre Musik und Texte bestimmen. Deshalb kamen wir auf das Motiv. Sieht doch schnuckelig aus, ne?

Auf dem aktuellen Output bekommt der Hörer noch die Coverversion „Evil Dead“ von DEATH (übrigens sehr gelungen) um die Lauscher geprügelt. Warum habt ihr euch dazu entschieden gerade als Heavy Metal-Band einen Death Metal-Song zu verwursteln?

Ziemlich spontan sind wir auf die Idee gekommen, einen unserer absoluten Lieblingssongs auf CD zu bannen. Ich weiß gar nicht mehr, wer die Idee hatte;

Auf jeden Fall spiegelt dieser Song so ungefähr die musikalische Schnittmenge unserer persönlichen Vorlieben wieder. Irgendwie sind wir alle mit dem guten alten (Death-) Thrash aufgewachsen; Bands wie SODOM, POSSESSED, ONSLAUGHT, KREATOR, DESTRUCTION und eben DEATH. Natürlich haben wir alle mittlerweile alle so unsere verschiedenen anderen „Faves“: Mario steht auf Stoner Rock und Hip Hop, Sonja auf MOTÖRHEAD und SABBATH, Marcel hört glaube ich nur Black-Metal-Geprügel. Eiko guckt Viva und ich bin gerade auf dem absoluten Old School Trip mit o. g. Bands und suche händeringend die ersten beiden DEATHROW-Scheiben… (versuche es doch mal bei EBAY – Psycho)

Aber wenn’s drauf ankommt, wird immer und immer wieder gethrasht. Auf der neuen Scheibe wird bestimmt auch wieder ein nettes Schmankerl ausgepackt. Lasst euch überraschen.

„Live“ seid ihr auch sehr aktiv. Wo und mit wem habt ihr schon gespielt und was bekommt der Heavy Metal-Fan dann zu sehen? Habt ihr euch schon mal überlegt für längere Zeit auf Tour zu gehen? Irgendwelche Anekdoten von euren Gigs zu berichten?

Also ich denke, dass wir eine der Bands sind, die auf der Bühne alles geben, und der man immer ansieht, dass sie mit Herz und Seele METAL sind. Ich finde es tatsächlich wichtig, dass der Fan merkt, dass wir eigentlich auch Fans sind und dass wir hundertprozentig hinter dem stehen, was wir machen. Was machen wir? Wir brennen ein hartes Melodic-Thrash-Feuerwerk ab, dass jedem gefallen muss, der auf Old School-Stuff steht und auch mit ein paar netten Melodien umgehen kann. Unsere Stärke ist, dass wir mit unserem Sound den grimmigen Blackie genauso ansprechen können, wie den traditionsbewussten Vokuhila. Am liebsten spreche ich aber den intellektuellen Thrasher mit Herz und Hirn an, und der geht dann meistens vor der Bühne richtig ab. Wir auch…dabei verhaken sich dann auch manchmal die Instrumente oder die Haare oder es geht mal was zu Bruch. Ne richtig geile Party eben, join us Metalheads!

Wie bekommen es FINAL CRY eigentlich auf die Reihe trotz des hohen Alkoholkonsums eine brillante Live-Show abzuliefern (he,he)?

Danke, aber ich denke, manchmal ist es vielleicht nicht ganz so brillant. Und zwar immer dann wenn das kleine Bierchen vor dem Gig zu groß war. Deshalb hatten wir bis vor kurzem auch mal das totale Alk-Verbot ausprobiert. Das ging natürlich voll schief. Der Alk-Tester wurde manipuliert, Alkohol intravenös eingenommen oder heimlich in irgendwelchen dunklen Ecken konsumiert. Wir haben zeitweise extra eine Kontrollperson mit auf die Gigs genommen…aber die wurde dann meistens bestochen. Also das mit dem Totalverbot klappte halt nicht. Also haben wir jetzt so eine Art Abmachung innerhalb der Band, dass zwar ein Bierchen erlaubt ist, aber dass, wenn Marcel anfängt, sein Schlagzeug für ne Kuh zu halten, oder wir anderen statt einer Gitarre ein Barockorchester im Arm halten, ne Klassenkeile fällig ist. Der Missetäter wird dann festgebunden und muss drei Tage lang PSYCHOTRON (na,na, nun mal nicht unverschämt werden hier…-Psycho) hören. Danach ist er geheilt. Garantiert!

Was bedeutet für Dich persönlich Heavy Metal und möchtest Du bzw. hast Du die Hoffnung irgendwann von der Musik leben können?

Zur ersten Frage: Heavy Metal ist für mich die Formel für ein freies, intensives und wildes Leben. Wenn du als Teenie draufkommst – so wie wir – hast du nur zwei Optionen: entweder du steigst aus oder du hast ne lebenslange Romanze am Arsch. Mittlerweile weiß ich, dass letzteres der Fall ist. Mann wird aber auch älter, und ich habe jetzo schon Probleme, jemanden die ganze Chose zu erklären. Es ist einfach eine ganz besondere Art, das Leben und Kunst zu betrachten und zu leben. Jeder füllt sich seinen ganz persönlichen „Heavy Metal“ mit der Musik, die er mag und mit den Inhalten, die für ihn zählen. Ja, ich denke, dass die Metalszene – im Gegensatz zu anderen „Szenen“, der individuellen Entwicklung den nötigen Freiraum gibt. So habe ich das zumindest empfunden.

Zum letzteren kann ich nur sagen, dass wir nie vorhatten, von unserer Musik zu leben, es nie wollten und auch nie werden. Wir haben alle unsere Jobs und unser Privatleben neben der Band…und das ist auch gut so. Wenn FINAL CRY irgendwann zum Routinejob wird, dann lösen wir uns auf. Heavy Metal kommt aus dem Herzen und nicht aus dem Kopf.

Welche Hobbys hast Du außer der Musik noch? Wie ich weiß, hast Du einen kleinen Sohn. Welchen Stellenwert nimmt die Familie in Deinem Leben ein?

Ja eben. Nichts ist mir wichtiger, als mein Sohn und die Menschen mit denen ich meinen Lebensweg beschreite. Alles andere kommt an zweiter Stelle. Ich schreibe gerade an meiner Magisterarbeit, und werde wahrscheinlich im März nächsten Jahres den ersten akademischen Grad haben. Bis dahin bin ich mit Leib und Seele Liebhaber deutscher Literatur und Geschichte, spiele Fussball, koche gerne für mich und andere, trinke mal ein paar Bier mit netten Leuten und quatsche auch mal gerne über die geilen 80er Jahre, Politik, Religion und Kulturelles. Manchmal mache ich auch genau das Gegenteil, gammele rum, streite mich und gehe Leuten auf den Sack. Ein ganz normales, intensives Erdenleben halt. Mein Sohn ist jetzt 6 und lässt sich schon von mir die ersten Gitarrengriffe beibringen. Er steht auf laute Musik, Ritter und Seeungeheuer. Exzellente Ansätze für eine Metal-Karriere. Ich denke, wenn ich nicht mehr kann, übernimmt er meinen Job bei FINAL CRY, vielleicht kommen wir dann endlich mal richtig groß raus.

Ihr seid mit eurer Website www.finalcry.de auch im größten Netz (nach Günter Netzer) der Welt vertreten. Zufrieden mit der Frequentierung der Page? Hat die Promotion durch die Seite eich schon weiter geholfen und warum habt ihr soviel schweinische Einträge im Gästebuch?

Doch, ich bin mit der Resonanz auf unsere HP sehr zufrieden, und ich denke, dass dieses Medium eine gute Möglichkeit bietet, sich als Band zu präsentieren. Es kamen einige Kontakte zustande, meistens durch Verlinkungen. Viele Surfer sind uns auch durch Zufall ins Netz gegangen, haben sich die ganze Sache mal reingezogen und sind zum Fan mutiert. Toll. Aber darin liegt eben auch die Gefahr: Manche missbrauchen ihre Anonymität, um in irgendwelchen Gästebüchern rumzusauen. So auch bei uns. Also über Mr. oder Ms. XY, der/die mal wieder den neuesten Pornoschmutz bei uns loswerden will, kann ich nicht mehr lachen. Deshalb gab’s vor kurzem ne klare Ansage und die ersten Löschaktionen. Seitdem ist es ruhiger. Ansonsten verstehen wir aber viel Spaß und so’n bisschen Schabernack haben wir ganz gerne.

Hey Burgi, kann es sein, dass man Dich öfters leicht angetrunken zu später Stunde im WWW antrifft und dann ausgiebig über Biersorten sinnieren kann/muss? Oder ist das etwa nur wieder eines vieler Gerüchte?

Du verwechselst mich wahrscheinlich mit irgendeinem von deinen Stuttgarter-Kickers-Freunden (ähm…wenn schon, dann VfB Stuttgart-Psycho). Ich trinke kaum Bier, gehe jeden Sonntag in die Kirche und halte mir immer die Ohren zu, wenn jemand einen schlimmen Witz erzählt. Nur einmal trug es sich zu, dass ich abends – weil mir die Kochanleitung für Dackel im Schlafrock gerade entfallen war – im Internetz nach einem entsprechenden Rezept suchte. Plötzlich meldete sich ein Herr Psychotron001 bei mir und versuchte mich auf dem Weg der Suggestion zum Konsum geistiger Getränke anzuregen. Daneben erging er sich in schwülstigen Schwärmereien und schlüpfrigen Zoten und tat alles um mich vom Pfad der Tugend abzubringen. Glücklicherweise blieb ich standhaft und so musste der üble Bösewicht unverrichteter Dinge wieder abziehen. Ein Glück, sonst wäre ich vermutlich noch in Versuchung gekommen. Bei unserem Schlagzeuger hatte Herr Psychotron001 erheblich mehr Erfolg. Auszug gefällig?

BSonnenburg26744: Kommt ihr klar?

Psychotron001: wer ist chello?

BSonnenburg26744: Oder seid ihr Hammervoll

Psychotron001: wir sind beck´s-breit

BSonnenburg26744: Ich bin der Drummer.

Psychotron001: nee, oder?

BSonnenburg26744: Doch,ich bin der der Dummer.

Psychotron001: dachte du wärst ne frau

BSonnenburg26744: Ich dachte du wolltest immer meine Flöte blasen.

BSonnenburg26744: kannst doch gar kein alfabet.

BSonnenburg26744: gerd, die jugend von heute

Psychotron001: gert mit T, bitte!

BSonnenburg26744: Ei Gerd wir saufen hier grad fett Einbecker!

Psychotron001: kenne nur den bäcker um die ecke

Psychotron001: bevorzuge da eher beck´s

BSonnenburg26744: Wir hörn grad Satyricon! Beck´s is auch ganz gut am bretzeln

Psychotron001: hör gerade mein kauen der gesalzenen chips-kommt fett geil, alter…

Wie sehr bist Du im Metal-Underground verwurzelt und wie wichtig ist für Dich der Underground?

Für mich ist der Underground sehr wichtig. Ich gehe lieber in ein verrauchtes JUZ und schaue mir irgendeine unbekannte Band an, als zum 30. Mal Slayer oder Motörhead. Andererseits gibt es auch diese „True“-Underground-Freaks, die immer und überall nur Kommerz und Fanverarsche wittern. So einer will ich nicht sein, aber auch keiner von diesen Vollverklemmten, die sich nur Platten aus dem Hause Nuclear Blast oder Century Media kaufen und den jungen Bands keine Chance geben. Wenn dich noch interssiert, wie ich den deutschen Underground einschätze: Ich denke es gibt gerade im Thrash-Metal Bereich eine Stange geiler Bands im Underground (PERSONAL WAR, DELIRIOUS, BLACKEND, BLOOD RED ANGEL oder auch PSYCHOTRON, falls du die kennst) überhaupt ist der Qualitätslevel heute wesentlich höher, als noch vor ein paar Jahren, wo’s nicht so toll aussah. Nein, ich bin ein großer Undergroundfreak, I really love it.

Gibt es schon neue Songs und wann steht die nächste CD an?

Mir ist zu Ohren gekommen, dass sich euer Frontmann Mario bei euch nicht durchsetzen kann und ihm dies sehr zu schaffen macht. Was ist da dran? *g*

Also wir werden wohl im August das Studio entern und unser neues Masterpiece einprügeln. Das Teil wird dann wahrscheinlich gegen Ende des Jahres unter dem Namen „Wolves Among Sheep“ deutschlandweit für feuchte Höschen sorgen. Es stehen bereits 7 Songs, 10 sollen’s werden; allesamt ziemlich rasch und deutlich thrashiger als zuletzt. Trotzdem gewohnt melodisch und bis zum Rand voll mit flüssigem Old School-Stahl. Eine Coverversion ist auch wieder geplant, wird aber noch nicht verraten. WATCH OUT!

Mario wohnt jetzt nicht mehr bei mir im Kartoffelkeller, da mir sein Geschrei und seine ewigen Ausbruchsversuche ziemlich auf den Sack gingen. Wir haben jetzt direkt neben dem Proberaum einen kleinen Zwinger gebaut, dort fristet er sein armseliges Dasein; kann übrigens gegen geringes Entgelt besichtigt werden. Zum Proben holen wir ihn an der Kette heraus und wenn er seine Sache einigermaßen macht, kriegt er auch mal einen Hundekuchen. Im Moment ist er läufig und wir erwägen eine Kastration.

So, Freund der gediegenen Blasmusik. Vieles Dankeschön für geben krasses Interview. Ich hoffe, es werden viele Leser auf euch aufmerksam und ihr bekommt den Zuspruch, den ihr euch verdient habt, also keinen (kleiner Scherz). Nein, im Ernst, unterstützt die Jungs (und natürlich auch das Mädel, sorry Sonja), denn sie sind sympathisch und machen eine coole Mucke.

Zum Abschluß werfe ich Dir noch ein paar Schlagwörter zu, die Du bitte auffängst und Deinen Senf dazu abgibst:

ESCHERSHAUSENHeimatstadt, Drogen, geile Landschaft.

TANNENZÄPFLE Das Beste am Ländle neben den verrückten Psychoschwaben.

UNDERGROUND (nicht UNDERBERG) Support it!!!

BAY AREA Testament, Exodus, Forbidden.

POESIE Das Schönste, was man mit Worten anstellen kann.

EIKO Der durstige Mann.

FUSSBALL Immer gegen Bayern.

SCHWABENLÄNDLE Spätzle, Zäpfle, Blasmusik.

DELIRIUM TREMENS Muss krass sein.

PRINTMAGAZINE Immer noch die wichtigste Informationsquelle der Szene.

ONLINE-ZINES Werden mal die wichtigste Informationsquelle der Szene.

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