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ZWIELICHT: Das tiefste Ich

Mittelalterrock? Statt geheucheltem Traditionsbewusstsein bieten ZWIELICHT spannende Musik, die altertümliche Klangfarben gekonnt mit neuen Ideen mischt und damit fesselnde Melodien und Harmonien malt.

Wenn sich mittelalterliche Klänge und Rockmusik begegnen, zieht oft eine der beiden Seiten den Kürzen. Nicht so bei ZWIELICHT. Hier ziehen alle Beteiligten (Personen wie Stilmittel) an einem Strang. Statt geheucheltem Traditionsbewusstsein bietet die Gruppe spannende Musik, die altertümliche Klangfarben gekonnt mit neuen Ideen mischt und damit fesselnde Melodien und Harmonien malt. Ganz wichtig sind dabei die dynamischen Songstrukturen, die eine breite Gefühlspalette erlauben, der weder sanfte Streicherklänge, noch druckvolle E-Gitarren fremd sind. Die Grundstimmung lässt sich als traurig umschreiben. So haben viele der Texte einen klagenden Unterton, ohne dabei wehleidig zu wirken, dabei spielt es keine Rolle, ob mehrstimmiger Gesang oder akustische Instrumente melancholische Töne anschlagen. Bei allem Abwechslungsreichtum ist Das tiefste Ich ein ausgesprochen homogenes Album geworden.

Gleich zu Beginn verkündet ein Chor: Ich hab meine Seele dem Teufel verkauft. Mein Blut unterschrieb das Papier, und schon hat die CD den Hörer in ihren Bann gezogen. Der klare Gesang bekommt viel Raum, um auf originelle Weise von klassischen Themen wie Liebe, Tod und Teufel zu erzählen. Na gut, arg viel Liebe gibt es nicht. Das tiefste Ich ist eindeutig ein Album für dunklere Stunden und Kerzenschein, die von den Schatten der Vergänglichkeit umhaucht werden. Die Geschichten regen die Fantasie an, und unwillkürlich laufen bei jedem Lied vor dem inneren Auge bewegende Filmszenen ab.

Dank der exzellenten Produktion harmonieren Flöte, Geige und Fagott bestens mit der Rockbesetzung, die Kontraste werden sehr subtil inszeniert. Der Fluss der Stücke ist wichtiger als einzelne Paukenschläge, so geht die Reise von verträumten Harfenklängen über flotte Blockflöten hin zu dramatischen Riffs. Das rastlose Zypresse hat dabei genauso seine Daseinsberechtigung wie das ruhige Instrumental Saitentanz. Der eigenständige Stil sorgt dafür, dass man die Musik langfristig genießen und immer wieder neu entdecken kann. Freilich machen direkte Vergleiche zu bekannten Bands entsprechend wenig Sinn. Immerhin zünden die Stücke auf Anhieb, so dass Neugierige rasch in die Welt von ZWIELICHT eintauchen können. Also Daumen hoch für das Regensburger Septett, das einen außergewöhnlichen Fisch in der Veröffentlichungsflut gesetzt hat, der nun nach Angeln zum Anbeißen sucht.

Veröffentlichungstermin: 29.04.2011

Spielzeit: 46:28 Min.

Line-Up:

Oliver Fischer: Gesang, Gitarre
Regina Laxgang: Harfe, Gesang, Drehleier
Benedikt Dreher: Flöten, Fagott, Gesang
Christof Uhlmann: Geige, Gesang
Thomas Stumpf: Gitarre
Alexander Gotthardt: Bass, Gesang
Benjamin Kroll: Schlagzeug, Gesang

Produziert von Stephan Fimmers
Label: Banshee Records

Homepage: http://www.zwielicht-band.de

MySpace: http://www.myspace.com/zwielichtband

Tracklist:

1. Seelenfänger
2. Zypresse
3. Galgenvogel
4. Haut an Haut
5. Es ist an der Zeit
6. Der Vertrag
7. Das tiefste Ich
8. Saitentanz
9. Hexenschuss
10. Die Nixen
11. Der Großwesir
12. Albtraum
13. Zu den Quellen

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