Ihre okkulte Medizin bekam mir wahrlich gut, da haben YYRKOON gezeigt wie düsterer Death Metal klingen muss. Und, meine Fresse, die Franzosen haben sich nicht auf ihren Lorbeeren ausgeruht. Stattdessen erwecken sie eine finstere Atmosphäre, die schön schaurig Gänsehaut erzeugt und gleichzeitig bedrohlich und brutal ist. Et voilá, Unhealthy Opera steht auf dem Speiseplan und lässt absolut keine Wünsche offen.
Denn das hier ist im Bereich des atmosphärischen Todesstahl die absolute Speerspitze. Und statt sinn- und zwecklos drauf loszuballern gibt es auf Unhealthy Opera eher kurze, durchdachte Geschwindigkeitsausbrüche zu hören. Dafür kommen massive, mächtige Uptempo-Passagen und tonnenschwere doomige Grooves vor, triolisches Riffing und nackenzermalmende Stakkato-Attacken drücken das Gesicht des Hörers in den Matsch. Scheiße, ist das heavy. Passend dazu gibt es kellertiefes, mächtiges Gebrüll, das beschwörend wie bösartig das Album anführt. Da meint man als Hörer wirklich, man wird von einer Horde Besessener eingekreist, Fluchtmöglichkeit gleich null.
Unhealthy Opera ist nicht nur fesselnd und brutal, die Kost auf dem vierten Album der Band ist alles andere als simpel ausgerichtet. Obwohl keine Frickeleien und unvermittelte Breaks dem Hörer das Leben zur Hölle machen, sind die Riffs durchaus sehr komplex und die Arrangements sehr ungewöhnlich und vielschichtig. Allein Songs wie Screaming Shores, From the Dephts, …of Madness und der Titeltrack bieten viel Futter für interessante Stunden, zumal das an H.P. Lovecraft angelehnte Konzept sehr gut zum Leben erweckt wurde und, natürlich nicht zu vergessen, es Spaß macht, solch versierten Musikern zu lauschen.
YYRKOON beweisen nicht zum ersten Mal, dass sie in der oberen Liga im Death Metal spielen sollten. Auch – oder gerade weil – statt dem bisherigen Thrash-Einfluss nun mehr Atmosphäre Einzug in das Schaffen der Band gehalten hat, sind sie nun noch mehr würdig ganz vorne mitzumischen. Das hervorragend produzierte Unhealthy Opera zeigt allen Zweiflern und Neidern wo der Hammer hängt. So niveauvoll und begeisternd kann moderner Death Metal sein. MORBID ANGEL dürfen sich warm anziehen.
Veröffentlichungstermin: 24. Februar 2006
Spielzeit: 48:36 Min.
Line-Up:
Stephane – Guitar, Vocals
Geoffrey Gautier – Guitar
Victorien Vilchez – Bass, Acoustic Guitar
Laurent Harrouart – Drums
Label: Osmose Productions
Homepage: http://www.yyrkoon.net
Tracklist:
1. Something Breathes
2. Unhealthy Opera
3. From the Depths
4. Avatar Ceremony
5. Temple of Infinity
6. Abnormal Intrusion
7. Screaming Shores
8. The Book
9. Horror from the Sea
10. Lair
11. …of Madness
12. Injecting Dementia
13. Sings (Bonus Track)