blank

WITHERED: Dualitas

Die Tugenden der frühen extremen Metal-Bands fit für das Jahr 2010 gemacht – WITHERED zeigen mit "Dualitas", wie gut das geht.

Zwei Herzen schlagen in unserer Brust, eins für das Gute, eins für das Böse. Ob wir deshalb zerrissen sind? Ein Dr. Jeckyll und ein Mr. Hyde? Tagsüber Börsenmanager, abends Bassist bei TANKARD? WITHERED nehmen sich diesem Thema an und agieren musikalisch durchaus passend. Von rasendem Black Metal mit gewaltigem Death Metal-Einschlag, über tonnenschweren Sludge, bis hin zu leisen und kurzen, aber sehr wirkungsvollen Post Metal-Elementen reicht die Spannweite von Dualitas, dem dritten Album des US-Quartetts. Aber nicht, dass du glaubst, WITHERED werfen hier Kraut und Rüben zusammen.

Obwohl von der Urbesetzung nur noch Mike Thompson übrig ist, zeigen WITHERED auch fünf Jahre nach ihrem Debütalbum Memento Mori dass ihr Weg konsequent weiter gegangen wird. Auf Verneigungen vor den großen schwedischen Vorbildern wird nun verzichtet, mit ihrem Drittwerk haben WITHERED genügend Selbstbewusstsein, um ihre eigene Nische im extremen Metal zu finden. Dualitas hat komplexe und intelligente Songs parat, die aber weder zu verkopft klingen noch die nötige Portion Dreck missen lassen. Dank der fies sägenden Riffs, dem treibenden Drumming und dem gemeinen Geschrei bleiben die vier Musiker aus Atlanta nahe an ihrer Basis, dank der verschachtelt wirkenden Songs wird das Hören auch nach dem zehnten Mal nicht langweilig.

Egal ob WITHERED schnell auf den Punkt kommen, wie bei Extinguished With The Weary und From Shadows, oder sich wie in Residue In The Void und vor allem im Grand Finale Aethereal Breath auch mal Zeit lassen und ihre Songs langsam aufbauen, Dualitas bietet viel zu Entdecken und bewegt sich meilenweit abseits vom Standard. Es hebt den Metal vielleicht nicht auf eine neue Ebene, bietet aber eine anspruchsvolle und doch derbe Alternative für jeden, der von den pseudoextremen, viel zu glatten Bands der großen Labels die Schnauze gestrichen voll hat. WITHERED stehen für eine neue, erfrischende Szene, die sich auf die Tugenden der ersten heftigen Bands bezieht und dies mit Liebe und Würde weiter entwickelt.

Entsprechend gibt es sehr durchdachte Instrumentalarbeit zu hören, eine wie üblich bei Phillip Cope, sehr dreckige und naturbelassene Produktion, inklusive mörderischem Bass und ein exzellentes, liebevoll gestaltetes Artwork von Paul Romano samt Liner Notes. WITHERED machen mit Dualitas Nägel mit Köpfen und bieten eines der anspruchsvollsten Metalalben des Herbstes, an dem man sich eigentlich gar nicht satthören kann. Vielleicht hätten das dröhnende Bass-Interlude und das -Outro etwas gekürzt werden können, vielleicht hätten einige Songs etwas weniger verschachtelt arrangiert werden dürfen, wenn du dich umblasen lassen und gleichzeitig mit Vorschlaghammer und Skalpell operiert werden willst, solltest du hier zugreifen. Was nach Dualitas bleibt, ist das gute Gefühl, dass der Metal, wegen mutiger US-Bands wie WITHERED, noch nicht am Ende ist.

Veröffentlichungstermin: 22. Oktober 2010

Spielzeit: 42:40 Min.

Line-Up:

Mike Thompson – Guitars, Vocals
Dylan Kilgore – Guitars, Vocals
Mike Longoria – Bass
Beau Brandon – Drums

Produziert von Philip Cope
Label: Prosthetic Records

Homepage: http://www.withered.net
MySpace: http://www.myspace.com/withered

Tracklist:

1. Extinguished With The Weary
2. Residue In The Void
3. Seek The Shrouded
4.
5. From Shadows
6. The Progenitor´s Grasp
7. Aethereal Breath
8.

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner