Drei Jahre sind nach Against all who breathe ins Land gezogen, und doch erkennt man auch bei Bones nach wenigen Sekunden, dass hier nur Steffen Brückner aus Schriesheim unter dem Banner WINTERTHRONE am Werk sein kann. Eigentlich bräuchte ich auch anno 2007 keine neue Einleitung zu schreiben, denn was 2004 zutraf, trifft heute noch immer zu. Also in einem Anflug des Selbstzitierungsübermuts: Wieder wird ausführlich demonstriert, dass eine Person einen Heidenlärm veranstalten und ein Keyboard so quälen kann, dass es Eis und Hagel spuckt. In Sachen Soundgewand setzt Mastermind Steffen auf die althergebrachten, tontechnischen Einstellungen. So kommt Bones krass übersteuert und gleichzeitig matschig daher – man könnte meinen, dass WINTERTHRONE ein Patent auf diese Qualitäten haben.
Musikalisch ist ebenfalls alles beim Alten. WINTERTHRONE klingen stellenweise noch immer wie eine hoffnungslos grelle, Kältetod-verursachende Version von LIMBONIC ART. Die übersteuerten Schreie und die kaputte Produktion machen es schwer, sich auf die dominierende Black Metal-Raserei zu konzentrieren. Schafft man es, ein Riff auszumachen, offenbaren das treibende One Thousand Corpses und das infernalische Fading durchaus gewisse Qualitäten. Aber eben: Auf die Dauer machen die grellen soundtechnischen Begebenheiten – krasse Kältefantasien hin oder her – Bones einen Strich durch die Rechnung, da die Songs nicht so ultragenial sind, dass man sich so eine Klangumgebung über längere Zeit hinweg antut. Diese Einschränkung gilt indes nicht für hartgesottene WINTERTHRONE-Anhänger – die dürfen hier erneut zugreifen, gefühlsduselige Neuerungen oder sonstige Kompromisse an geschundene Seelen macht WINTERTHRONE nämlich auch anno 2007 keine.
Veröffentlichungstermin: 2007
Spielzeit: 45:00 Min.
Line-Up:
Steffen Brückner (PSYCHOMANTUM, IRRLYCHT): alle Instrumente, Programmierung, Gesang
Produziert von Steffen Brückner
Label: Eigenproduktion
Homepage: http://www.winterthrone.de
Email: winterthrone@web.de
Tracklist:
1. A Deeper Black
2. Spitting Blood And Ice
3. Frozen Inside
4. Sick `n` Violent
5. One Thousand Corpses
6. Against A Wall
7. Fading