blank

WINTERFELL: The Veil Of Summer [Eigenproduktion]

Wenn man sich so anschaut, was heutzutage so alles mit Plattendeal ausgestattet wird, ist es eigentlich sehr verwunderlich, dass es WINTERFELL noch nicht gelungen ist, bei einem Label unterzukommen.

Nach dem ersten Lebenszeichen Winter Is Coming aus dem Jahr 2003 liegt nun, 2 Jahre später, das erste Full-lenght Album von WINTERFELL vor. Im Line-Up gab es zwei Änderungen zum Vorgänger. Zum einen wurde Drummer James Irvine durch Eddie van Silva ersetzt und mit Greg Weitknecht hat man einen neuen Bassisten. Musikalisch liegen die Amis in der Schnittmenge von Power und Prog-Metal, wobei die Band im Vergleich zum Vorgänger noch ein Stück technischer zu Werke geht. In den einzelnen Songs gibt es jede Menge Tempowechsel und Breaks, bei denen die Instrumental-Abteilung zeigen kann, was sie drauf hat. Mit Robb Graves hat man außerdem einen Sänger an Bord, der nicht nur einen ganz klar Metal-kompatiblen Nachnamen hat, sondern auch über eine starke Stimme verfügt, die besonders in ruhigeren Momenten wie dem Opener zu überzeugen weiß. Die häufig erwähnte Ähnlichkeit zu Mat Barlow (ex-ICED EARTH) kann ich auf The Veil Of Summer nur noch an wenigen Stellen ausmachen.

Der Opener Threnody wechselt zwischen hartem Riffing und melancholischen, unverzerrten Gitarren. Generell ist diese CD in zwei Hälften unterteilt. Während es in der ersten Hälfte eher ruhig zugeht, finden sich im späteren Verlauf mit Asatru, Campaign Of Shadows oder dem auf Das Lied von Feuer und Eis, dem Roman-Zyklus dem die Band auch Ihren Namen entliehen hat, basierenden The Beggar King einige heftigere Songs. Bei den beiden letztgenannten streut Robb Graves auch einige fiese Krächzer ein, während er sonst über die gesamte Albumdistanz sehr melodisch singt. Diese CD verlangt dem Hörer etwas Zeit und intensivere Beschäftigung ab, da das Gros der Songs nicht direkt beim ersten mal ins Ohr geht, was sicher auch an der Länge der Songs liegt. Bis auf Autumn Knight und The Iris ist jeder Song deutlich länger als fünf Minuten, zwei Songs überschreiten gar die sieben Minuten. Aber mit jedem Hören wächst The Veil Of Summer und nach inzwischen einigen Hördurchläufen muss ich sagen, dass WINTERFELL mit Ihrem Debüt-Longplayer ein saustarkes Stück Metal abgeliefert haben, das neugierig auf die weitere Entwicklung dieser Band macht. Ich würde ihnen wünschen, einmal in dieselbe Liga zu gelangen, in der einst ICED EARTH spielten, bevor sie sich in der Belanglosigkeit verloren. So weit sind WINTERFELL noch nicht, aber der erste Schritt ist getan.

Wenn man sich so anschaut, was heutzutage so alles mit Plattendeal ausgestattet wird, ist es eigentlich sehr verwunderlich, dass es WINTERFELL noch nicht gelungen ist, bei einem Label unterzukommen. Das Potential dafür ist definitiv vorhanden. Wer sich für melodischen und melancholischen aber vollkommen unkitschigen, technisch versierten Power-Metal amerikanischer Prägung erwärmen kann, sollte sich diese Scheibe schnellstens zulegen.

Veröffentlichungstermin: 15.08.2005

Spielzeit: 54:26 Min.

Line-Up:
Robb Graves: Vocals

Andy Craven: Guitars

Jason Nadeau: Guitars

Greg Weitknecht: Bass

Eddie Van Silva: Drums

Produziert von Eric Rachel, Eric Kvortek & Winterfell @ Trax East Studios
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://winterfell.org

Email: contact@winterfell.org

Tracklist:
01. Threnody

02. Autumn Knight

03. The Iris

04. Legacy

05. Asatru

06. Once And Again

07. Campaign Of Shadows

08. The Beggar King

09. Catacombs

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner