WINGER: Karma

Die Songs auf "Karma" führen bunt durch die bisherige History von WINGER, bieten dabei genug Frische, um sich auch und gerade heute einen festen Platz in der Rockwelt zurückzuerobern.

Ich gebe es ja zu, WINGER waren meine Lieblings-Poserband. Vor allem das Debüt und In The Heat Of The Young boten im Vergleich zu vielen Kollegen der Haarspray-Fraktion tolle Melodien und musikalisch anspruchsvolle Instrumental- und Gesangsarbeit, eingepackt in griffige und spannende Songs. Man hörte doch schnell, dass hier Profis am Werk waren, die unter anderem mit ALICE COOPER unterwegs waren. Das sperrigere Pull hatte zweifelsohne seine Reize, ebenso die Solo-Scheibe Songs From The Oceans Floor und das letzte Studioalbum IV. Es folgten 2007 ein Live-Album und ein Album mit alten Demoaufnahmen, nun steht also das fünfte Studioalbum Karma an.

Bis zu seiner Wiedergeburt braucht WINGER garantiert nicht warten, die Würdigung seines neuen Albums kann er sich bereits in diesem Leben abholen. Dass man mit Songs wie dem Opener oder auch Pull Me Under überraschend heavy loslegt, das spricht für die Band. Alternden Kuschelrock überlässt man gern anderen. Obwohl auch auf Karma wieder gerade die balladesken Töne klare Höhepunkte darstellen. Die lange bluesige Liebeserklärung After All This Time nimmt man WINGER ab, wirklich schön. Zumeist wird aber erfreulich hart gerockt, man achtet darauf, den eigenen Ansprüchen aus frühen Tagen gerecht zu werden und überzeugt durch allerlei vertrackte und verspielte Parts und hohe Musikalität. Die Melodien greifen gewollt oft erst nachträglich, bleiben dann aber extra hartnäckig im Kopf. Viele Reunion-Bands gehen ja bekanntlich den einfachsten Weg, der Band um KIP WINGER kann man diesen Vorwurf nicht machen. Die Stimme von Herrn Winger klingt etwas gereift, allzu weite Ausflüge in hohe Tonlagen werden weggelassen. Seine charismatische Stimme und die abwechslungsreichen Gesangsmelodien lassen darüber schnell hinwegsehen. So summt man hier und da schnell eingängige Melodien mit, um sich an anderen Stellen über die ausgefeilten Gesangsarrangements zu freuen.

Die meisten der wieder belebten Hair-Rock-Veteranen werden WINGER mit Songs wie Stone Cold Killer, Supernova oder dem drückenden Come A Little Closer mit METALLICA-Anleihen (!) von der Stadionbühne blasen. Die Songs auf Karma führen bunt durch die bisherige History von WINGER, bieten dabei genug Frische, um auch und gerade heute einen festen Platz ganz oben in der Rockwelt zurückzuerobern. Kaufen!

Veröffentlichungstermin: 16.10.2009

Spielzeit: 42:44 Min.

Line-Up:
Kip Winger – Vocals, Bass
Reb Beach – Guitars
John Roth – Guitars
Rod Morgenstein – Drums

Label: Frontiers Records

Homepage: http://www.kipwinger.com

MySpace: http://www.myspace.com/wingertheband

Tracklist:
1. Deal With The Devil
2. Stone Cold Killer
3. Big World Away
4. Come A Little Closer
5. Pull Me Under
6. Supernova
7. Always Within Me
8. Feeding Frenzy
9. After All This Time
10. Witness

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