WINDIR: 1184

Windir dürfte einigen als norwegische Einmann-Viking/Black Metal-Band oder auch als "Der, der sich im Gegenlicht mit einem Traktor ablichten lässt" (siehe "Band"-Foto auf der 1999er Scheibe "Arntor") in Erinnerung sein.

Windir dürfte einigen als norwegische Einmann-Viking/Black Metal-Band oder auch als „Der, der sich im Gegenlicht mit einem Traktor ablichten lässt“ (siehe „Band“-Foto auf der 1999er Scheibe „Arntor“) in Erinnerung sein. Valfar ist mit einer vollen Besatzung zurück und legt mit „1184“ eine Steigerung von Arntor vor. Die Songs halten locker mit denjenigen von Covenants „Nexus Polaris“ mit, haben aber gleichzeitig noch den Charme eines rohen, ungeschliffenen Diamanten.

So scheut sich Valfar nicht, im Titelsong „1184“ eine Art Harmonika-Einstellung des Synths zu gebrauchen und selbst eine Bass-Solo-Überleitung findet sich in „1184“. Trotzdem ist Windir’s Album nicht eine erneute „klinische Perfektion“ in Sachen Viking / Black Metal, sondern besitzt trotz guter Produktion und abwechslungsreichen Synthie-Einstellungen den rauhen Reiz von alten Enslaved- oder Falkenbach-Werken. So bleiben die Songs eingängig, ohne ins poppige abzudriften und aggressiv zugleich. Jeder einzelne Song ist ein überzeugendes Werk Viking / Black Metal, die CD gipfelt in einem fulminanten Schluss: „Journey to the End“. Erst ein melodiöses Schwarzmetall-Werk mit „Wikingerchor“ und Gekreische, dann eine fliessende Metamorphose in eine Synthie-Soundlandschaft. Und diese ist einer Jean-Michel Jarre Komposition in jeder Hinsicht würdig. Doch Valfar treibt diesen Höhepunkt noch ein Stückchen weiter und fügt einen umwerfenden Beat ein, der die Hörer im wahrsten Sinne des Wortes verhext und einen den Song wieder und wieder anhören lässt. Denn die Atmosphäre, die Windir mit „1184“ kreiert haben, macht schlicht und ergreifend süchtig.

Fazit: „1184“ ist ein Meisterwerk des norwegischen melodiösen Viking / Black Metals. Nostalgie und Invention sind gekonnt vereint, Gefühl und Aggressivität verleihen den Melodien ihre unverwechselbare Identität. Ein schwarzmetallischer Stern im Nordhimmel. Oder anders ausgedrückt: ein spitzenmässiges Stück Schwarzmetall! Danke Windir!

Spielzeit: 51:39 Min.

Line-Up:
Valfar: Vocals, Programming, Guitar, Synth

Strom: Lead Guitar

Sture: Rhythm Guitar

Hvàll: Bass

Righ: Synth

Steingrimm: Drums

Produziert von im Akkerhaugen Studio
Label: Head Not Found / Voices of Wonder

Tracklist:
1. Todeswalzer

2. 1184

3. Dance of Mortal Lust

4. The Spiritord

5. Heidra

6. Destroy

7. Black New Age

8. Journey to the End

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