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WESTERN STANDARD: Karthago [Eigenproduktion]

Hardcore wie man ihn kennt. Nicht spektakulär, aber ordentlich.

Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago zerstört werden muss. Und zwar möglichst schnell. Das Stichwort für WESTERN STANDARD, denn um die mächtige Stadt bis auf die Grundfeste niederzubrennen, braucht der Vierer gerade mal 25 Minuten. Die Schlacht ist vielleicht nicht sonderlich schön, aber ungemein effektiv. In bester Hardcore-Tradition kommen WESTERN STANDARD immer direkt zur Sache, verstricken sich nicht in langwierige Gespräche, sondern beenden diese mit einem Tritt in die Weichteile, bevor sie überhaupt begonnen haben.

Natürlich ist das notwendigerweise ganz schön stumpf, aber genauso wollen sie es doch auf “Karthago”. “Infokrieg”, “Negative Move”, das herrlich kompakte “My Life – Your Death” und das punkbetonte “Break Ya Face” gehen geradlinig nach vorne, kümmern sich nicht um Schnörkel und filigranes Instrumentalhandwerk, sondern knallen einem in klassischer Genremanier simple Riffs, Breakdowns und generell moshtaugliche Rhythmen um die Ohren. Nein, das ist nicht außerordentlich spektakulär und am besten nebenbei auf der langen Zugfahrt nach Hause zu konsumieren, aber darauf kommt es nicht an.

“Karthago” muss ansonsten in erster Linie live funktionieren und obwohl ich das bislang nicht nachprüfen konnte, suggerieren WESTERN STANDARD mit ihrer aggressiven Spielfreude, dass genau dies der Fall ist. Das Debüt bietet in der Folge ordentliches Songmaterial, das nur mit dem Rapcore-Experiment “Say Nuthin” einen ungewohnten wie gelungenen Abstecher in fremde Gewässer wagt. Ansonsten konzentriert sich “Karthago” auf das Wesentliche: Den Untergang einer Zivilisation in nicht weniger als einer halben Stunde. Natürlich selbst gemacht.

Veröffentlichungstermin: 01.07.2010

Spielzeit: 24:30 Min.

Line-Up:
André Ney – Vocals
Christian Dopp – Guitars, Vocals
Jonas Hamann – Bass
Klaus Gutzmer – Drums

Produziert von WESTERN STANDARD
Label: Eigenproduktion

WESTERN STANDARD “Karthago” Tracklist

01. Infokrieg
02. All Life Ends
03. Negative Move
04. Break Ya Face
05. What For?
06. My Life – Your Death
07. Kingdom Of Fear
08. Hate Inc.
09. Say Nuthin
10. Never Had It

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